Warum wir ein Problem mit Vielfalt haben | Gert Scobel

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Die #Vielfalt in unserer Gesellschaft sehen manche als Bedrohung an. Warum? Sich mit unterschiedlichen Menschen und Lebensformen auseinanderzusetzen, kann anstrengend sein, und in vielen erweckt #Pluralismus ein Gefühl der Unsicherheit. Doch gerade unsere westliche #Demokratie betont die Einzigartigkeit jedes Individuums. Warum also diese Angst und der Hass auf Pluralismus? Gert Scobel auf der Suche nach Antworten.
Die westliche #Philosophie hat sich Pluralismus seit über 2.500 Jahren auf die Fahne geschrieben, bevorzugt aber häufig Denktraditionen, die nach einer einzigen Wahrheit suchen. Doch Vielfalt und Demokratie sind eng verbunden. Wir müssen uns fragen: Warum haben wir ein Problem mit Pluralismus, wenn doch die Moderne zeigt, dass Vielfalt eine unübersehbare Realität ist? Nur durch Anerkennung und konstruktiven Umgang mit dieser Vielfalt können wir als Gesellschaft gerecht und frei leben.

Quellen:
Plato: Politeia, 375 v. Chr.
Hannah Arendt: Was ist Politik. Fragmente aus dem Nachlass, 1993
Hannah Arendt: Über das Böse. Eine Vorlesung zu Fragen der Ethik, 2007
Jürgen Habermas: Ein neuer Strukturwandel der Öffentlichkeit und die deliberative Politik, 2022
John Rawls: Gerechtigkeit als Fairneß, 2006
William James: Die Vielfalt religiöser Erfahrung, 2014
Jürgen Goldstein: Vernünftiger Pluralismus. Die Zukunft unserer politischen Vergangenheit, 2024

Kapitel
00:00 Einleitung
00:59 Einheit vs. Wahrheiten
04:06 Identität & Politik
07:49 Die "Einheit der Wirklichkeit"
09:01 Moderne, Vielheit & Abstraktion
16:19 Die Wirklichkeit der Vielfalt
17:36 Demokratie, Pluralismus & Gerechtigkeit
22:00 Fazit

Eine Produktion von objektiv media GmbH im Auftrag von ZDF/3sat
Autor & Host: Gert Scobel
Kamera: Ralph Zeilinger
Drehassistenz/Ton: Nicolai Kubicek
Illustrationen: Claus Ast
Schnitt: Simon Voppmann
Thumbnaildesign: Liv Brell, David Weber
Producer objektiv media: Jennifer Lee
CvD objektiv media: Verena Glanos
Redaktion ZDF: Tanja Thieves, Christine Bauermann, Birgit Rethy, Darinka Trbic
Produktion ZDF: Daniel Born

Рекомендации по теме
Комментарии
Автор

Sehr feines Werk!
Viel nachzudenken und zu arbeiten!
Danke dafür!❤

rolfgall
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Wieder mal ein so wichtiges Video! Ich hoffe, es wird viele Menschen erreichen, die Lust haben darüber nachzudenken.

tempusvult
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Danke für wichtiges Wissen. Leider kommen viele Menschen noch nicht mal in die Nähe solcher Erkenntnisse. Ist bestimmt auch eine Sendung wert.

lummsmusik
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Sehr schönes Video, macht einfach Laune zu lauschen und darüber nachzudenken. Danke. 🙏❤

martinsobania
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15:48 "Wir können .. nicht die vielen Menschen nach unserem Willen gestalten." - Aber genau das wird andauernd versucht. Sei es im Kleinen, dass Eltern ihre Kinder nach ihren Vorstellungen formen wollen, oder im Großen, wo in Gesellschaften (nicht nur autoritären) eine sich selbst als definierende Mehrheit sich von Minderheiten abgrenzt und Anpassung von ihnen fordert, die über den allgemeinen, minimal notwendigen Rahmen für das Zusammenleben weit hinausgehen.

erzengelmichi
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Hallo, habe gerade eben diesen Kanal gefunden und bin super begeistert über die Themen die hier auf dem Kanal behandelt werden! Bitte weiter so mit der tollen Arbeit!

zyronix
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Liebe Community! Wir wünschen uns hier einen sachlichen und respektvollen Austausch
Bitte haltet euch beim Kommentieren an unsere Netiquette. Kommentieren geht auch ohne
Beleidigungen. Danke euch!

scobel
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Wirklich faszinierend und das war bis jetzt ein für mich gänzlich unverständliches Thema. Als einer der sehr "Anders" ist (weit von der Norm entfernt) und durch genau diesen Aspekt oft ausgeschlossen wird macht es mir das Video nachvollziehbarer warum viele dem Rechten bzw. Konservativen Spektrum angehören. Insbesondere der relative Aspekt ist genau der Punkt der schmerzt, denn viele Leben in absoluten und gehen auf Kompromisse gar nicht erst ein und erwarten, dass man in gewissen Boxen handelt und exisitert.

nikidino
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Ein großes Lob an Gert Scobel und seine Redaktion für dieses tiefgründige und kluge Video.

In einer Zeit, in der wir weltweit zunehmende Polarisierung und politische Spaltungen erleben, ist es von entscheidender Bedeutung, die Balance zwischen kollektiver Einheit und individueller Vielfalt zu verstehen und zu wahren. Das Video betont, dass die Anerkennung und Wertschätzung der Pluralität keine Bedrohung, sondern eine Bereicherung darstellt. Diese Perspektive ist besonders relevant angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen, in denen autoritäre Tendenzen und nationalistische Bewegungen versuchen, eine homogene und einheitliche Identität zu erzwingen.

Der Ruf nach einer einheitlichen nationalen oder kulturellen Identität führt oft zu Unterdrückung und Marginalisierung von Minderheiten und abweichenden Meinungen. Indem das Video aufzeigt, dass Pluralismus und Vielfalt wesentliche Bestandteile einer gerechten und funktionierenden Gesellschaft sind, liefert es einen wichtigen Beitrag zur Verteidigung demokratischer Werte und der Menschenrechte.

Unsere heutige Welt ist durch Migration, Globalisierung und technologische Fortschritte gekennzeichnet, die die Interaktion und das Zusammenleben verschiedenster Kulturen und Perspektiven ermöglichen und erfordern. Das Video erinnert uns daran, dass echte Einheit nicht durch Homogenisierung, sondern durch die Anerkennung und Integration dieser Vielfalt erreicht wird. Diese Botschaft sollte uns ermutigen, unsere politischen und sozialen Strukturen so zu gestalten, dass sie Offenheit, Toleranz und gegenseitigen Respekt fördern.

Abschließend möchte ich betonen, wie wichtig es ist, Diskussionen wie die im Video geführten in den öffentlichen Diskurs einzubringen. Sie helfen uns, die komplexen Herausforderungen unserer Zeit besser zu verstehen und kreative, inklusive Lösungen zu finden, die sowohl die kollektive Einheit als auch die individuelle Pluralität respektieren und fördern.

PPPP
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Ihr mit Abstand bestes Video bisher, Herr Scobel.

Stealthkiller
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Also, wenn es bei der Leitkultur darum geht, eine aufgeklärte, offene Gesellschaft und ihre Errungenschaften, wie unser Grundgesetz, als gemeinsamen Standard und Boden auf dem sich Individuen und Gruppen begegnen, weiter zu etablieren, zu bewahren und zu verbessern, finde ich den Gedanken sehr gut. Sonst ist sie eher eine Lightkultur, mit dem potenzial zur Leidkultur.

macgyver
Автор

Das Thema Identitätspolitik und ihre herkunft müss tiefer analysiert werden.

annip
Автор

Das Video endet mit dem Zitat von Hegel, war raffiniert.
Das wäre das Ziel, der Weg dahin mag steinig sein. Makrokosmisch betrachtet braucht sich unsere aktuelle Politikstruktur zu erneuern; Mikrokosmisch gesehen sollte jeder von uns zuerstmal dieses Bewusstsein bilden, dass pluralistische Gesellschaft die Zukunft der Vernunft ist.
Danke für das Video, das uns daran erinnern.

shirleyxxx
Автор

Moin, sehr informativ. Der Raum zwischen uns soll frei bleiben und wir als Menschen mögen keinen freien Raum und versuchen zu bestimmen, wem er gehört. Der Parkplatz vor dem Haus, der Freund der Tochter, die Meinung des Nachbarn, und wer ist selber Schuld an seine Misere.

dernachfrager
Автор

Pluralismus ist das mit Abstand wichtigste Fundament jeder Demokratie. Denn ohne gibt es keine Diskussion, keine Auseinandersetzung und damit keine Demokratie. Nur dadurch kann sich eine Gesellschaft entwickeln, da sich Gesellschaften immer wieder von Neuem austarieren müssen. Das, was sich zunächst nach und nach durchsetzt, wird irgendwann zum Gesetz und zum Fundament für erneute Diskussionen in Zukunft usw. Das ist anstrengend, aber ohne geht es nicht.

"Jeder kräht auf seinem Mist, weiß genau, was Wahrheit ist." (Kurt Tucholsky, an das Baby)

hansschmidt
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das Leben in und mit der Vielfalt, ist insoweit oftmals schwierig und nicht so leicht anzunehmen, weil es eine zusätzliche Aufmerksamkeit und Auseinandersetzung benötigt, mit Energieverlust und Zeit, im angenehmsten 17:44 Fall, was bei den sogenannten Gleichgesinnten, nicht dringend der Fall ist und damit der Alltag einfacher abläuft, und damit hauptsächlich, mit dem persönlichen individuellen Themen und Problematiken man beschäftigt bleibt.
Vielfalt ist im Wort einfach zu akzeptieren, im Leben nur schwer umsetzbar. Warum wohl bilden sich Gruppen, um sich bestätigt und sicher zu fühlen, vor dem Unbekannten, vor den Individualismus vor Auseinandersetzung und meist gegenseitig.

olgak.
Автор

Also wirklich Herr Scobel, bei Ihne hätte ich Freude und Lust Philosophie zu studieren! Weiter so.

axelenke
Автор

Danke, Gert Scobel! Mit diesem fantastischen Beitrag rennst du bei mir offene Türen ein, wie wahrscheinlich bei all deinen Zuschauern... ❤🙏

pollux
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Es geht nicht um das Ideal eines Tisches, sondern darum, ob ein Objekt die Merkmale hat, um es als Tisch benennen zu können.
Die Aneinanderreihung der Buchstaben bzw. die Kombination der Laute T-i-sch sollte von allen gleich verstanden werden: Ein Möbelstück, das aus einer oder mehreren Platte(n) besteht, welche auf einer oder mehreren Stütze(n) ruht.
Zwei Objekte sind identisch, wenn sie in allen Merkmalen übereinstimmen. Mit zunehmender Anzahl der sie charakterisierenden Merkmale wird es immer unwahrscheinlicher, dass sie identisch sind. Sie sind dann nur noch gleich in der Schnittmenge der sie charakterisierenden Merkmale.

karlheinzhenrich
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Beim Ideal des Tisches geht es nicht um einen bestimmten Tisch, sondern um die Offenheit der ideellen Ebene. Gerade weil diese Darstellung offen ist, gibt es viele Erscheinungsweisen des Tisches. Um das zu verdeutlichen: Das Merkmal des Pluralismus entspringt auch einem Ideal, also einer einzigen Idee, und gestaltet sich somit unter den vielen Gesichtspunkten aus, die die unterschiedlichen Auffassungen der Individuen gegenüber der Idee des Pluralismus darstellen. Der Pluralismus, würde Kant sagen, ist nominal, also per se nicht greifbar. Das, was ich begreiflich machen kann, sind konkrete Beziehungen vielfältiger Art, die auch einfältig sein können. Der Fehler, der immer wieder gemacht wird, ist jener, dass von den unterschiedlichen Konkretisierungen immer eine Allgemeinheit abverlangt wird, die so nicht gegeben ist. Individuum bedeutet, streng genommen, gerade im Solipsismus zu verharren, ohne die Möglichkeit, über diesen total individualisierten Horizont hinausgehen zu können. Universum bedeutet einzig Einheit. Und gerade der Pluralismus ist daraufhin wieder uniformiert, eben wir. Dieses „wir“ meint aber nicht einzelne, sondern den abstrakt allgemeinen Moment, der nicht in einer konkreten Lebenssituation auftaucht.

StefanWust