10-Punkte-Plan: Bürokratieabbau, aber links!

Deutschland verschwendet Arbeit, Fachkräfte und Nerven mit sinnloser Bürokratieabbau. Damit das Thema nicht nur FDP und CDU überlassen wird, sollten Linke eigene Vorschläge machen. Hier 10 konkrete Ideen. Was meint ihr?

Gutscheincode: SOMMERKURS

Schnitt & Postproduktion: Florian Dick
Soundstripe: JBG7SVD7TBJKERUK
Bild: IMAGO / Bernd Leitner

Inhalt:
00:00:00 Intro
00:02:00 Einführung
00:04:33 1. Bagatellsteuern abschaffen!
00:06:42 2. Freibeträge erhöhen!
00:08:33 3. Kleinunternehmer von Umsatz- und Gewerbesteuer befreien!
00:10:00 4. Eine KRankenkasse für Alle!
00:11:18 5. ÖPNV gratis machen!
00:12:41 6. Unnütze Finanz- und Versicherungsprodukte verbieten!
00:12:41 8. Das Handwerk aufwerten
00:15:25 9. Öffentliche Investitionsoffensive in Infrastruktur!
00:16:46 10. Schuldenbremse abschaffen & Kommunen besser finanzieren!
00:17:41 Fazit
00:18:20 Outro

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ÜBER MICH
Ich bin Maurice Höfgen, Autor des Buches »Mythos Geldknappheit« und arbeite als wissenschaftlicher Mitarbeiter für Finanzpolitik im Bundestag. Ich habe sowohl BWL als auch VWL studiert. Früher habe ich als Unternehmensberater gearbeitet, dann bin ich von der BWL in die VWL und Politik gewechselt. Meine ökonomische Arbeit stützt sich vor allem auf die Modern Monetary Theory (MMT).

ÜBER GELD FÜR DIE WELT
Bei »Geld für die Welt« geht es um Wirtschaft, Geld und Politik! Wie kann und wie soll die Wirtschaftspolitik von morgen aussehen? Woher bekommt der Staat sein Geld? Wie funktioniert Staatsverschuldung? Was genau macht eigentlich die Zentralbank? Wie geht grüne Wirtschaftspolitik? Wie umgehen mit Inflation und Arbeitslosigkeit? Was machen Banken? Wie sollte der Finanzmarkt reguliert werden? All diese und noch viel andere Fragen beantworte ich hier bei Geld für die Welt!

LESEPROBE »MYTHOS GELDKNAPPHEIT«

FAQ ZUR MMT
Du möchtest mehr über die Modern Monetary Theory erfahren?

#FDP #Steuer #Inflation

[Maurice_Hoefgen]

Punkt 7, wer ihn vermisst hat:
Löhne im öffentlichen Dienst massiv anheben. Der Staat konkurriert mit der Privatwirtschaft um Arbeitskräfte. Pfleger, Erzieher, Lehrer, Busfahrer: all diese Jobs müssen gut besetzt sein, um öffentliche Daseinsvorsorge am Laufen zu halten. Logisch also, diese Jobs massiv aufzuwerten, mit mehr Geld, mehr Ansehen und besseren Arbeitsbedingungen. Da schon längst Mangel herrscht, sollten große Imagekampagnen und Quereinsteiger-Programme mit symbolisch hohen Bonuszahlungen auf den Weg gebracht werden.

[bob]

Dieses Video muss es in die großen Talkshows (Lanz und Co) schaffen. So schafft man Akzeptanz für progressive Wirtschaftspolitik und zieht der AFD den Boden unter den Füßen weg. Weiter so!

[norment]

Ich würde noch einen Punkt hinzufügen: Endlich die strenge Trennung von Staat und Kirchen einführen. Damit entfällt in der kommunalen Verwaltung der ganze Prozess der Kirchen Ein/Austritte, beim Finanzamt der Einzug der Kirchensteuer, auch Arbeitgeber müssten sich dann nicht mehr um die Religionszugehörigkeit ihrer Arbeitnehmer kümmern und die melden bzw. bei der Steuer berücksichtigen. Das ganze Datenfeld "Religionszugehörigkeit" kann entfallen. Kirchen werden gemeinnützliche Vereine und können sich selbst um ihre Mitglieder/Beiträge kümmern.

[ABC_XYZ]

Bin soo happy, dass mir dieser links-orientierte, anti-neoliberale Finanz-Kanal vorgeschlagen wurde. Dachte immer das Thema ist völlig den Liberalos und Rechten überlassen. Danke für deine Videos!!

[Maralein.]

Noch ein Punkt, der mir eingefallen ist:
Endlich die deutschen Ämter und Behörden Vereinfachen..
Alleine wenn man denkt, wie unnötig schwer es ist gewisse Sozialleistungen zu bekommen und zu beantragen

[sigridsuessmeyer]

Bitte, mach' den nächsten Kanzler, Maurice!

[Maralein.]

Das wichtigste Kurz zusammengefasst:

•Bagatellsteuern streichen
•Freibeträge erhöhen
•kostenloser ÖPNV
•Eine Krankenkasse für alle
•Versicherungen und Finanzdienstleistungen regulieren

[M.vanHouten]

Klingt nach einem stabilen Parteiprogramm, das ich frustwählen würde.

[immanuelmarx]

1992 war ich jedes zweite Wochenende am Juso-Infostand; damals die Kampagne _Wer nicht ausbildet, wird umgelegt._ Es ging um eine finanzielle Umlage für große Unternehmen, die an ihrer Mitarbeiterzahl gemessen zu wenig Ausbildungsplätze angeboten haben. Die Forderung danach stammt aus den 70er Jahren; redet noch irgendjemand davon – außer Maurice?

[davidwolff]

Das spricht mir alles aus
Dem Herzen. Die Partei, die das aufstellt, wähle ich sofort

[troller]

Beim Thema Handwerk das Thema Wissenschaft bitte trotzdem nicht vergessen.
Klar muss das Handwerk attraktiver werden, kein Zweifel.
Die Wissenschaft ist momentan leider genauso wenig attraktiver Arbeitsplatz.
Wir haben die Lage, dass uns namhafte Wissenschaftler dauerhaft ins Ausland gehen, weil sie an den deutschen Unis und Hochschulen nicht dauerhaft angestellt werden.
Gelder für Forschungsprojekte sind extrem limmitiert.
Unis sind oft finanziell nicht ausreichend ausgestattet.
Studenten gelten überwiegend als arm.
Professoren sind mehr mit Bürokratie beschäftigt, als mit ihrer Forschung.
Das sind alles tatsächliche Probleme.
Wir brauchen unsere Wissenschaftler dringend.
Ja, auch die Philosophen und Historiker, die Archäologen und Germanisten.
Dass wir gesellschaftlich völlig überfordert sind, wenn Rechtsextreme Unsinn über Geschichte reden oder Geschichte öffentlich als zyklisch darstellen, dann zeigen sich einfach eklatante Bildungslücken.
Das Gleiche mit der Frage wo wir eigentlich hinwollen.
Wir haben Philosophie maximal als Kalendersprüche an der Wand zu hängen und wenn man die Leute fragt, wie sie sich Gesellschaft und co. zukünftig vorstellen sieht es oft mau aus.
Oder es kommen logisch zweifelhafte "Argumente".
Handwerk und Wissenschaft sind beide soo wichtig und wir vernachlässigen in Deutschland Beides.

[lino]

Meistens deiner Meinung. Weiß nicht ob es erwähnt worden ist, indirekt habe ich es gehört: "Diäten weiter erhöhen - gnadenlose Offenlegungspflicht von Nebeneinkünfte, sowie Genehmigungspflichten/sonst Verbot, Lobbyismus stark begrenzen"

[doriskirchhoff]

Sehr sehr klug und so muß es sein. Danke Maurice Höfgen ❤.

[EdBangerChives]

Alles gute Ideen. Ich würde noch ergänzen zum Thema Ausbildung: Man müsste die Mindestlohnregelung so anpassen, dass Azubis ab dem ersten Ausbildungsmonat mindestens Mindestlohn kriegen. Es kann doch nicht sein, dass es immer noch so viele Azubis gibt, die während ihrer Ausbildung Hungerlöhne erhalten.

[Doom]

Ich würde auch diverse Bedürftigkeitsprüfungen einstampfen, wenige einfache Kriterien wie Zahl der Kinder, Alter u.s.w. Und den Ausgleich einfach über eine Steuer machen, anstatt jeden Cent auf seine Berechtigung zu prüfen.

Auch müssen wir die Klagemöglichkeiten beschränken bei Bauvorhaben. Vieles an Antragsvoraussetzungen wurde geschaffen, nach alten Klagen um neue zu vermeiden.

[LovisAnderson]

Nice, du hast dich über die Jahre zu meinem lieblings content creater entwickelt.
Herzlichen Dank!

[martinpallmann]

Ich mag die Formulierung „Krieg gegen die Erderwärmung“.

[Killcycle]

Ich würde 1000€ zahlen, damit Hr Lindner und die Finanzkollegen dieses Video schauen!
In spätestens 10 Jahren gehen extrem viele Steuerberater in Rente, dann haben eh viele ein Problem, weil zu wenig KnowHow für die Erklärungen und Bilanzen vorhanden ist.
Die Komplexität nimmt eher zu als ab.

[karldergrsse]

Ich habe bei der letzten Wahl FDP gewählt und würde mich selbst als sozialliberal beschreiben und ich denke du hast Recht, bei 70% der Punkte können sich Liberale und Linke die Hand geben. Und dann, wenn man diese Punkte (über die man sich ja einig sind, dass sie das Leben für uns alle besser machen) geschafft hat, kann man ja wieder in den politischen Diskurs gehen. Das hatte ich mir eigentlich von der Ampel-Regierung erhofft. Dort sind aus meiner Sicht viele gute Ideen zusammengelaufen, von verschiedenen Parteien. Die SPD für mehr Soziales (Bürgergeld, sozialer Wohnungsbau), die Grünen mit ihren Fokus auf Klimaschutz, E-Mobilität & Erneuerbare und die FDP mit einem Fokus auf Bürokratieabbau, Digitalisierung.
Leider verlieren sich die politischen Akteure (alle, vor allem aber die FDP) im Klein-Klein und in der Tagespolitik anstatt diese großen Themen endlich anzupacken, die 16 Jahre lang(!) nur liegengeblieben sind. Unfassbar schade, was für eine vertane Chance.
Und ein selbstkritisches Wort zur FDP noch: Ich denke viele junge FDP-Mitglieder hätten viele progressive (aber vllt nicht alle linken) Vorhaben mitgetragen, und damit wäre man schon weit gekommen. Leider hat die FDP aber auch massiv viele alte, konservative Wähler. Und das ist aus meiner Sicht ein Grund für die Disfunktionalität der Ampel-Koalitation.
:(

[edwardrobinsonofcambridge]

Frage zu 7:20

Das Erbvolumen in Deutschland beläuft sich auf ca. 400 Mrd. EUR. pro Jahr. Liberale argumentieren hier gerne mit dem Betriebsvermögen, welches man unter keinen Umständen antasten (besteuern) darf.

Wie teilen sich diese 400 Mrd. EUR eigentlich auf? Was davon ist Betriebsvermögen? Was davon ist Omis Häuschen? Welchen Teil davon können/ sollten wir stärker besteuern?