Wären wir ohne Glück glücklicher? | 42 - Die Antwort auf fast alles | ARTE

Glück lässt uns nicht nur zufriedener, sondern auch lernfähiger und motivierter werden. Doch die Suche nach Glück ist kompliziert. Und garantiert nicht, dass wir das Glück finden. Die Suche selbst kann uns sogar unglücklich machen. Glück ist vor allem eins: ein Gefühl. Und auch wenn wir immer wieder scheitern: Glücklich werden zu wollen, ist fest in uns verankert.

Das Glücksgefühl ist seit Jahrmillionen, und sogar schon in Einzellern, sowohl Antrieb als auch Belohnung für unsere Mühen, sagt Neurologe Tobias Esch von der Universität Witten/Herdecke. Doch egal ob uns große Schicksalsschläge oder Ekstase ereilen, unser Glücksgefühl pendelt sich immer wieder auf einen Mittelwert ein. Sind wir einfach nie richtig glücklich, sondern nur mittelmäßig zufrieden?
Das langfristige Glück beziehungsweise die Lebenszufriedenheit wird international verglichen, wobei die westlichen Länder diese Liste anführen. Weil sie reich sind? Nein, denn obwohl materieller Wohlstand wichtig ist, steigt die Zufriedenheit nicht parallel zum Einkommen an, stellt Claudia Senik fest, Ökonomin an der Sorbonne Universität in Paris. Die hohen Glückswerte in Südamerika geben den Forscherinnen noch größere Rätsel auf. Ist der Schlüssel zum Glück also irgendwo tief in uns vergraben?
Tatsächlich spielt uns unser Gehirn beim Versuch, glücklich zu werden, manchen Streich. Beispielsweise macht die Fokussierung auf schlechte Nachrichten in der Evolution zwar Sinn - wir konzentrieren uns auf potenzielle Gefahren, um zu überleben -, fördert heute jedoch Stress. Außerdem verstärkt das neu entdeckte "Default Mode Network", eine Art Grübelschleife des Gehirns, unser negatives Selbstbild, erklärt Bruce Hood, Psychologe an der Universität Bristol. Social Media hilft bei all dem ebenfalls nicht. Die ständigen Vergleiche mit anderen beeinträchtigen unsere Zufriedenheit, sagt Hilke Brockmann, Soziologin an der Constructor University Bremen. Was also tun? Ist Glück unerreichbar?

Quellen und weiterführende Links:

Wie funktioniert das Glücksgefühl?

Es basiert auf Botenstoffen und allerlei anderer Gehirnchemie. Und es wird schnell komplex.

Tobias Esch unterscheidet drei Arten des Glücks, die ebenfalls in den verschiedenen Lebensphasen in Erscheinung treten.

Unser Gefühl pendelt sich immer wieder ein, egal was das Schicksal für uns bereithält.

Der World Happiness Report trägt die Zufriedenheitswerte international zusammen.

Was hindert uns daran, glücklich zu werden oder zu bleiben?

Wir adaptieren uns einfach zu gut.

Wir fokussieren uns gern auf Negatives, damit wir uns schützen.

Sind die Skandinavier:innen denn wirklich die Glücklichsten?

Auch in anderen Ländern leben glückliche Menschen.

Wenn wir an nichts denken, denken wir über uns nach: das Default Mode Network.

Ist Homeoffice der Schlüssel zum Glück in der Arbeit? von Claudia Senik

Und was können wir tun?

McMindfulness: Mittlerweile ist selbst Meditation zum Kommerz verkommen.

Wir können versuchen, resilienter zu werden.

Musik-Highlights in dieser Folge :

00:00 Peggy / Puccio Roelens
02:49 Le bracelet / Alain Goraguer
07:30 Méditation des enfants / Alain Goraguer

Wissenschafts-Dokureihe, Regie: Jens Grünhagen (D 2024, 27 Min)

#glück #glücksgefühl #ekstase
Video verfügbar bis zum 30/06/2027



Folgt uns in den sozialen Netzwerken:

[poetaudio]

Je weniger wir vergleichen, sondern mit ohne Vergleich, zufrieden sind: ist nicht Glück, sondern eine einfache Form der Dankbarkeit, welche glücklich Achtsamkeit schult und völlig ok ist
Man darf auch unglücklich sein: ❤

[yellowflash]

Es wurde mal wissenschaftlich untersucht, was das tiefste Glück auslöst: Vorhersagefehler! Also Dinge, die besser rauskommen als vorhergesehen/vorgesagt, erzeugen das beste Glück!

[Lisa-etc]

Andere unterstützen, Teil eines größeren Ganzen sein, das ist sicher gut und kann glücklicher machen als nur auf sich selbst zu schauen. Ein Geschenk des Lebens ist es, von einer Person mit allen Stärken und Schwächen geliebt zu werden und sie genauso zurückzulieben. Vertrauen spielt eine große Rolle um Glück empfinden zu können. Nichts erzwingen wollen, meine Empfehlung für alle Glückssucher....

[kevinbecker]

Sich selber Chancen auf Glücksmomente mit viel Einsatz und Liebe zur Tätigkeit schafft eine erhöhte Wahrscheinlichkeit Glücksmomente zu erreichen. Vielleicht gibt es auch gar kein Glück sondern alles ist Zufall und wir bemühen uns es trotzdem zu benennen um es zu verstehen. Tolles Thema und Beitrag, Glücksforschung ist ein toller Zweig der Psychologie!

[michaelasosna]

Sich zum glueck zwingen wollen oder so, macht auch wieder Stress.und es ist ein koerperliches Phänomen. Das was uns als Wesen ausmacht, ohne die sich selbstständig wiederholen ende Lebensgeschichte, die man sich von sich erzaehlt, ist der mensch an sich,
Einfach nur da.
❤❤❤

[smutred]

Seit 2 Wochen Stelle ich mir genau diese frage... Und Arte schallert so ein Video raus... Wieder mal on point und so typisch und übels nice, das ihr euch mit solchen Dingen beschäftigt

[kimmie]

Nee, Glück kommt nicht vom Vergleich mit irgendwas oder irgendwem. Glück stellt sich genau dann ein, wenn irgendein Vergleich irrelevant ist, die Lebensumstände aber in just diesem Moment einfach nur passen. Für den, der es genau so fühlt.

[stebarg]

Glück entsteht durch Bewusstsein und die Abwesenheit von Leid.

[peterrough]

Das Glückskatzen-Meme in den verschiedenen Rollen ist der Hammer! ❤😂🎉

[Tony]

Glück ist ein dehnbarer Begriff, für mich ist Glück Zufriedenheit, was immer seltener vorkommt

[crankboiler]

Zufriedener hat mich gemacht nicht mehr die Erwartung anderer zu erfüllen und in die Gesellschaft zu passen.

Das hat mir ein deutlich höheres Gehalt beschert, eine Art Traum Job, weniger Stress und eine glückliche Beziehung zur Familie

[kern]

Super Beitrag!!! 👍🏻 Da sollten sich alle davon etwas mitnehmen, das würde wahrscheinlich zu einer besseren Welt führen.✊🏻

[sylviadrees]

Der glücklichste Moment meiner Kindheit war, als die Mama einen Tag lang alles stehn und liegen ließ und Kandisbonbons mit uns machte (Zucker, Pfanne, Eierpappen).
Es gibt immer schreckliche, demütigende und Ereignisse jenseits jeder Realität.
Man entscheidet schon selbst wohin die Erinnerungen gehen.
Die Erwartungen ans Leben sind recht hoch. Aber heute bin glücklich und zufrieden sagen zu können: ich wollte gern Kinder und sie sind gesund und rege.
Nichts könnte mir das ersetzen.

[l.a.]

Tolle Doku. War kurz und knackig, hat alle Facetten mit einbezogen, ohne an der Oberfläche zubleiben oder zu kompliziert zusein. Hat mir gut gefallen! :)

[senadhidic]

Glück ist nur ein kurzfristiger
Zustand.Zufriedenheit ist
wichtiger.

[Dreamforge.Atelier]

Ich denke natürlich nicht, dass wir ohne Glück glücklicher wären....
Nur das ewige streben danach scheint uns unglücklich zu machen.

Zu erkennen das Glück auch jetzt, mit all dem oder dem wenigen was wir im Moment besitzen zu finden ist....ich denke DAS ist die Kunst

[MrSongoten]

In Teilzeit arbeiten schafft viel Glück

[arteultra]

Glück ist eben nicht nur ein Gefühlszustand, sondern auch ein oder mehrere unerwartete, positive Ereignisse.
Das Gegenteil davon ist Pech.

[Liqweed]

Die Antwort ist einfach, wenn man sich dessen bewusst ist:
Indem man sich klar wird, welche verschiedenen Glückshormone es gibt und durch welche Aktivitäten man diese gezielt ausschütten kann um so einen Tagesplan zu kreieren der jeden Tag 4 Aktivitäten enthält, die die 4 unterschiedlichen Glückshormone triggern.

[michaelkleesadl]

Hier wird es Glück genannt, was uns antreibt, woanders wieder anders... am Ende reguliert es unsers Selbstwertgefühl.
Es fühlt sich gut an im Selbstwertgefühl.
Unser Selbstwert-Bedürfnis treibt uns an, wir laufen dabei fast vollständig auf Autopilot. Selbstreflexion kann helfen.