Niedrige Zinsen und Inflation - Welche Geldanlage lohnt sich trotzdem? | Marktcheck SWR

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Niedrigzinsen und eine hohe Inflation fressen Sparguthaben langsam auf. Wie gut beraten Banken ihre Kunden in dieser Situation? Wo kann man sein Geld gewinnbringend anlegen?

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Wer momentan Geld für später anlegen möchte, hat es nicht leicht. Das Ersparte wird durch die steigende Teuerungsrate immer weniger wert. Schon länger ein Problem bei der Investition in die Zukunft sind die niedrigen Zinsen. Wie gut Banken und Sparkassen ihre Kunden in dieser Situation beraten, hat Marktcheck in mehreren Stichproben getestet.

MANGELHAFTE BERATUNG ZU GELDANLAGEPRODUKTEN?
„Das Ergebnis unseres Tests finde ich erschreckend. Anhand der Unterlagen hat der Kunde so gut wie keine Chance, die Produkte wirklich zu verstehen, die Chancen und Risiken sowie die Kosten zu erkennen und zu prüfen, ob sich die Kaufempfehlung für ihn wirklich lohnt“, sagt die Marktcheck-Finanzexpertin Barbara Sternberger-Frey. „Ich würde jedem Verbraucher daher raten, nach einem solchen Gespräch mit den Produktunterlagen zu einer Verbraucherzentrale zu gehen und sich die Produkte dort erläutern zu lassen, ob prüfen zu lassen, ob es im individuellen Fall wirklich passt.“

PRIVATE RENTENVERSICHERUNG FÜR JÜNGERE SPARER NICHT GEEIGNET
Fondsgebundene Renteversicherungen sind generell sehr teuer, weil einerseits der Versicherer, andererseits aber auch die Fondsgesellschaft daran verdienen will. Doch auch bei klassischen Rentenversicherungen summiert sich die Summe aus Abschluss und Verwaltungskosten sowie Biometriekosten, die dadurch entstehen, weil für den Rentenbezug große Puffer im Hinblick auf die Lebenserwartung eingerechnet sind. Vor allem für jüngere Sparerlohnt das meist nicht. Anbieter von privaten Rentenversicherungen argumentieren zudem oft, ein Versicherungsprodukt wäre steuergünstiger. Das stimmt teilweise, hängt aber auch davon ab, ob der Vertrag wirklich bis Rentenbeginn durchgehalten wird und welche Auszahlvariante der Sparer wählt. Unterm Strich gibt es vielleicht einen Steuervorteil beim Ansparen, das gleicht die hohe Kostenbelastung der Verträge aber selten aus. Fazit: Fondspolicen und private Rentenversicherungen sind wenig sinnvoll für einen Vorsorgesparer, der noch 30 Jahre Zeit hat bis zur Rente und mit der gesetzlichen und einer betrieblichen Rente schon eine gut Versorgungsbasis hat.

WO SOLLTEN JÜNGERE IHR GELD ANLEGEN?
Wer neben der gesetzlichen Rente und vielleicht einer betrieblichen Rente noch etwas tun will, um die Rentenlücke zu schließen, kann zum Beispiel mit einem monatlichen Sparplan kostengünstig in breit gestreute Aktien-ETFs Geld anlegen. Das bieten die Banken in der Regel aber nicht an, weil sie daran nichts verdienen. Auf diesem Weg wird bis zum Renteneintritt erstmal Geld angespart. Es reicht, sich später mit 67 Jahren einen Anbieter zu suchen, der das angesparte Kapital dann verrentet, also daraus eine monatliche Rente auszahlt. Wer bereit ist, etwas Zeit und Mühe zu investieren, kann sich auch seinen persönlichen Entnahmeplan für das Alter zusammenstellen. Da gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Bei der so genannten Etappenstrategie wird zum Beispiel ein Drittel vom Angesparten in einen Auszahlplan für 10 Jahre umgeschichtet, der dann die Rente ergänzt. Der Rest vom Kapital bleibt in den Fonds. Bei einer Nettorendite von 4 Prozent pro Jahr ist das aufgebrauchte Kapital nach 10 Jahren dann durch Erträge wieder aufgefüllt – und die nächste Etappe mit Auszahlplan und Restkapital an der Börse kann beginnen. So reicht das Geld noch für die Enkel und Urenkel.

Autor: Moritz Hartnagel
Bildquelle: Picture Alliance / Jens Büttner

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#Geldanlage #ETF #Altersvorsorge
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Комментарии
Автор

Inflation oder Stagflation, nichts ist besser, als einen Experten in irgendeinen Handel oder eine Investition einzubeziehen, Egoismus und Gier haben viele daran gehindert, und sie haben am Ende riesige Verluste erlitten, und der Kryptomarkt ist keine Ausnahme.

marcoschubert
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Einfache Antwort würde ich sagen: 70/30 ;)

rick
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Wäre schön gewesen noch einen Honorarberater in den Vergleich aufzunehmen

TheSinned
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der Youtube Kanal Finanzfluss ist sehr gut geeignet ETF´s zu verstehen

Cabalx
Автор

2:44
"Ohne Rendite gerechnet müsste man 112 Jahre alt werden um ihre Einzahlungen zurückzubekommen ohne einen Cent verdient zu haben. Das schaffen Sie nie."

Bei ETFs könnte man die Zeitspanne beliebig ausdehnen, man würde ohne Rendite garantiert Verluste erzielen. Diese Trivialität muss man nicht wirklich durchrechnen. Ohne Rendite und zeitgleich vorliegenden Kosten für das Produkt ist es doch nur logisch, dass man Verluste erleidet. Wie sollte das anders sein? Da sind die konkreten Kosten nicht einmal relevant. Viel spannender ist daher ein Szenario mit unterschiedlichen Renditeannahmen (3%, 5% und 7%). Was ist das für eine "Expertin"?

gotnoname
Автор

Wer ETFs verstehen will, sollte sich die Youtube-Kanäle von Finanztip (unabhängige Stiftung) und Finanzfluss ansehen. (evtl. Playlist “ETFs")

xiaomarou
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Interessant, dass jetzt schon von den öffentlich rechtlichen ETFs empfohlen werden. :-) Das gibt dann nochmal zusätzliche Gewissheit, dass das langfristig der beste Weg ist.
Banken haben meist in erster Linie den eigenen Gewinn vor Augen - und der ist ja zugleich ein Kostenpunkt für den Kunden.

train-traum-madabouttrains
Автор

Es gab noch nie Produkte die Sicher und lukrativ sind/waren… Rendite kommt durch Risiko war immer so wird immer so bleiben…

Avarage.Joe-David
Автор

Leider entsteht durch die Provisionen ein großer Interessenskonflikt bei den Banken.

Nur leider sehen die meisten Leute es nicht ein als Alternative zu einem Honorarberater zu gehen, obwohl die vielleicht 500€ bei einem Investment über 50.000€ nicht besonders viel sind.

ecklere
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Die Banken verkaufen nur Ihre eigenen Produkte, bei der Sparda Bank in Stuttgart kannten die nicht mal ETFs.
Für mich hat sich das Thema Filialbanken endgültig erledigt.

Samira-nfmz
Автор

So traurig das für manche sein mag, bei der Altersvorsorge ist es immer enorm schädlich wenn andere davon profitieren wollen.
Am besten fährt man wenn man bei Banken/ Brokern fast ohne Mitarbeiter und "Experten" ist und breitgestreut/langfristig in ETFs investiert.

Typische Banken können diese günstigen/ stärkeren Alternative nicht bewerben weil die keine Provision dafür bekommen. Banken verdienen mehr mit teueren aktiven Fonds und werden einem daher diese Empfehlen

jonasr
Автор

Wo ist das Problem? Einfach alles in MSCI World oder FTSE All-World. Ist das so ein Geheimnis?

moritzroos
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Ich denke das „Problem“ ist, dass es bei dem Thema kaum ein absolut richtig oder absolut falsch gibt. Es wäre schön, wenn die Berater umfassend beraten würden und mehrere Möglichkeiten mit verschiedenen Risiko/Renditeprofilen anbieten würden. Am Ende ist es halt trotzdem eine individuelle Entscheidungen in die man etwas Zeit und Gedanken investieren muss.
Einzelne „Analysen“ der Expertin im Video sind auch mindestens fragwürdig bis unseriös. Z.B. bei 30 Jahren Anlagehorizont für Fonds mit einer Rendite von Null Prozent zu rechnen ist schon sehr fragwürdig (der Kritikpunkt der hohen Kosten hingegen ist m.E. nach durchaus valide).

Pju
Автор

Sehr guter Beitrag. Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass viele Leute sich von den Bankmitarbeitern beraten lassen. Schließlich ist es oberste Ziel der Banken, viel Geld zu verdienen (und nicht unbedingt, den Kunden zu möglichst viel Rendite zu verhelfen). Unabhängige Beratung und / oder Eigenrecherche ist hier unbedingt erforderlich.

ABode-errz
Автор

Regel Nr. 1: Versicherungen decken Risiken ab. Sie sind kein Produkt zum Ansparen von Vermögen!
Ich kann nur jedem wärmstens empfehlen sich mit dem Thema Finanzen stark auseinanderzusetzen! Wenn Menschen in dieses Thema so viel Zeit hineinstecken würden, wie in die Analyse welches Handy man sich als nächstes kauft, dann würde es solche Produkte gar nicht mehr geben.
Mal davon abgesehen sind Sparkasse, Volksbank etc auch keine Banken für Geldanlage!

stefanf.
Автор

Der Dirk Müller Premium Fonds! Gegen alles abgesichert, sogar gegen Rendite!!

StSxFAN
Автор

Guter Beitrag, den werde ich mit meinen Eltern nochmal gucken und sie dann mit meinem Wissen, was ich vom Kanal "Finanzfluss" habe ergänzen! Toll wäre es, wenn der Link zum Seminar der Verbraucherzentrale beigefügt werden würde!

rondon
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Ich bin 17 und ich muss mir jetzt schon Gedanken darüber machen.Danke Deutschland

Lena-pinn
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Also den Test wie gut Banken beraten hätte man sich auch schenken können, es arbeiten alle nur noch in die eigene Tasche. Geht nur um Provision, Provision, Provision, nix anderes mehr. Banken sind inzwischen eher notwendiges Übel als wirklich hilfreicher Begleiter. Ich würde ja drauf verzichten, aber man ist ja gezwungen Banken zu nutzen.

dancle
Автор

Verbraucherzentrale? Tolle Empfehlung!
Da sitzen Menschen die zum
Teil keine fachlichen Ausbildung haben und für die Empfehlung keinerlei Haftung übernehmen.

SvenStopka