Unspektakulär – Spektakulär. Ost- Berlin in den 1980er Jahren

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Pünktlich zur 700-Jahr-Feier in Berlin, die die DDR umfassend für ihre Propaganda nutze, sollte in diesem Land ein Buch erscheinen, das nicht die genehmen und zensierten Augenblicke, sondern vielmehr den ungeschönten Alltag abbilden wollte. Zwei regimekritische Künstler – der Autor Lutz Rathenow und der Fotograf Harald Hauswald – entwickelten ihre Blicke auf die geteilte Stadt, sahen hinter die Losungen und getünchten Fassaden direkt in die Gesichter der Menschen. Das Fotoalbum hatte keine Chance zu erscheinen, den DDR-Oberen galt es als ein Buch der „Halbwahrheiten und Verleumdungen“ und wurde schließlich in der Bundesrepublik verlegt. Aber totgeschwiegen konnte es in der Endzeit der DDR nicht mehr. Der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk verfolgt in der nun vorliegenden Neuausgabe in dem Essay „Ein Buch und seine Geschichte. Erinnerungen und Akteneinsichten“ die Geschichte des Bandes, der sich auch in der erweiterten Neuauflage 30 Jahre später noch immer als Kultbuch erweist.

Der seit 1977 in Berlin lebende Autor, Journalist und Bürgerrechtler Lutz Rathenow setzt sich seit Jahren für die umfassende Aufarbeitung der SED-Diktatur ein. Für ihn ist es auch nach dem Ende der DDR wichtig, Bewegungen in der Stadt einzufangen und festzuhalten. Der Jaron-Verlag Berlin legt die überarbeitete und erweiterte Neuauflage des Bildbandes vor, die Dokumentation sowohl für die Inszenierung des Regimes als auch des gelebten Lebens hinter der Mauer und vor allem eine Liebeserklärung an diese „verschwundene Stadt“ Ost-Berlin ist.
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