UKRAINE-KRIEG: Putins perfide Falle? Was hinter dem Rückzug aus Cherson steckt | WELT Newsstream

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UKRAINE-KRIEG: Putins perfide Falle? Was hinter dem Rückzug aus Cherson steckt | WELT Newsstream

Der russische Präsident Wladimir Putin wird nach Angaben der indonesischen Regierung nicht am G20-Gipfel auf Bali teilnehmen. Stattdessen reise Außenminister Sergej Lawrow zu dem Treffen der 20 großen Industrienationen auf der indonesischen Insel.

Bei dem Gipfel wird der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine zentrales Thema sein. Für viele kam die Entscheidung Putins deshalb nicht überraschend. Der Kremlchef hatte den Einmarsch ins Nachbarland am 24. Februar befohlen. Inzwischen hat er internationalem Protest zum Trotz vier Gebiete der Ukraine völkerrechtswidrig annektiert. Kein Land erkennt diesen Schritt an.

Als Gastgeber des Gipfels hatte der indonesische Präsident Joko Widodo eine Friedensinitiative für die Ukraine angekündigt. Indonesien werde alle dazu einladen, «sich zusammenzusetzen und sich in einen konstruktiven Dialog zu begeben», hatte er Ende Oktober gesagt. Den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj lud Widodo ebenfalls zum Gipfel ein, obwohl das Land nicht zur G20 gehört. Selenskyj hatte erklärt, dass er nicht zu dem Treffen reisen werde, falls Putin daran teilnehmen sollte. Selenskyj prangert Russland als «Terrorstaat» an und fordert den Ausschluss des «Aggressors» aus der G20-Gruppe - in der Moskau angesichts von Unterstützern wie China, Indien und der Türkei nicht komplett isoliert ist.

Bei dem Gipfel trifft die russische Delegation erstmals auch wieder auf internationaler Bühne mit Staats- und Regierungschefs der G7 zusammen, die wegen des Krieges gegen die Ukraine weitreichende Sanktionen gegen Russland erlassen haben.

Selenskyj warnt vor Euphorie

Derweil gehen die Kämpfe an den Fronten in der Ukraine weiter. Ungeachtet des von Moskau angekündigten Abzugs aus der südukrainischen Stadt Cherson und vom gesamten rechten Dnipro-Ufer mahnte Selenskyj zur Zurückhaltung. Nach der Ankündigung herrsche zwar «viel Freude», sagte er am Mittwochabend in seiner täglichen Videoansprache. «Aber unsere Emotionen müssen zurückgehalten werden - gerade während des Krieges.» Zugleich kündigte er weitere Operationen an, ohne diese genauer zu beschreiben.

Selenskyj verwies darauf, dass der Rückzug der russischen Besatzer in erster Linie den Erfolgen der ukrainischen Streitkräfte zu verdanken sei. «Der Feind macht uns keine Geschenke, macht keine Gesten des guten Willens.» Niemand ziehe sich einfach «nur so» von irgendwo zurück, «außer unter Druck».

Das ukrainische Militär werde sich weiter «sehr vorsichtig, ohne Emotionen, ohne unnötiges Risiko» bewegen, sagte Selenskyj. Und dies mit möglichst wenigen Verlusten. «So werden wir die Befreiung von Cherson, Kachowka, Donezk und unseren anderen Städten sichern.»

Selenskyj warnte die Entscheider in Moskau davor, den Befehl zum Sprengen des Kachowka-Staudamms oberhalb von Cherson oder zur Beschädigung des Atomkraftwerk Saporischschja zu geben. «Dies würde bedeuten, dass sie der gesamten Welt den Krieg erklären».

Unter dem Druck ständiger ukrainischer Angriffe hatte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Mittwoch den Abzug des russischen Militärs aus Cherson und der gesamten Region um die Stadt angeordnet. Nach dem Scheitern des Vormarschs auf Kiew und dem Rückzug bei Charkiw gilt dies als weitere militärische Niederlage Russlands. Moskau nannte den Abzug eine «militärischen Notwendigkeit» und «Umgruppierung der Kräfte».

Russische Angriffe auf Kriwyj Rih - Ukrainer rücken bei Cherson vor

Ukrainische Soldaten rückten am Mittwich langsam in Richtung Cherson vor und befreiten nach eigener Darstellung die Ortschaften Prawdino und Kalinowskoje, die in den vergangenen Tagen schwer umkämpft waren. Dem Einmarsch der Ukrainer sei aber der Abzug der Russen aus den beiden Orten vorausgegangen, berichtete die «Ukrajinska Prawda».

Russische Angriffe trafen am Mittwochabend die südukrainische Stadt Kriwyj Rih. Nach Darstellung der ukrainischen Militärverwaltung kamen dabei Kassettenbomben mit Streumunition aus russischen Raketenwerfern zum Einsatz. Die Bevölkerung wurde zu besonderer Vorsicht aufgerufen, um nicht die kleinen, zylinderförmigen Sprengsätze auszulösen.

#ukraine #russland #krieg

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