Wehe uns, wenn wir das nicht schaffen! / Interview mit Philipp Vorndran zu Chinas Wirtschaftsattacke

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Mit umfangreichen Konjunkturmaßnahmen hat China die Börsen überrascht. Die Regierung in Peking setzt aber vor allem auf eine aggressive Exportstrategie, um für das Wirtschaftswachstum der nächsten Jahre zu sorgen. Philipp Vorndran, Kapitalmarktstratege bei Flossbach von Storch, warnt, dass wir darauf nicht vorbereitet sind. Er sagt: „Eine Welle rollt aus uns zu.“ Was uns droht und was zu tun ist – darüber habe ich mit ihm gesprochen. Und damit willkommen bei „René will Rendite“.

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Wichtige Stellen
00:00 Was steckt hinter den Konjunkturmaßnahmen Pekings?
04:13 Sind jetzt chinesische Aktien wieder ein Kauf?
05:33 Unsere gefährliche Abhängigkeit von China
07:26 „Wir müssen Realismus vor Moral stellen“
09:06 Unternehmen vor schwierigen Entscheidungen
09:56 Die Verdrängungs-Strategie Chinas beim Export
10:56 Wiederholt sich in China die Geschichte Japans?
16:44 „Auf den Westen rollt eine Welle zu“
19:24 „In China werden neue Luxusunternehmen entstehen“
20:12 Die USA sind besser gewappnet
21:07 Was sich in der deutschen Politik ändern muss
21:50 China setzt auf Tech
23:53 Was hinter Temu und Shein steckt
26:50 Sind Zölle die richtige Antwort?
27:55 „Es drohen massive Wohlstandsverluste“
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Комментарии
Автор

Das Geschäftsmodell Deutschlands wird nicht maßgeblich von China unterlaufen.Das machen wir (mittlerweile) leider schon selbst 🙈

spekulatus
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Sehr "interessantes" Gespräch, danke!
Ist aber nicht die "China-Politik" nur eine Antwort auf unsere Politik?
Unsere "alten Abhängigkeiten", von China, Russland und USA, tauschen wir die nicht gerade gegen eine "Monokultur-US-Abhängigkeit?

rolfgrafe
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Ich hatte gerade den Eindruck, als würde er die ganz Zeit über Deutschland reden. Dass die Politik hier nichts weiter als Verbote und Vorschriften liefert, hätte man noch deutlicher sagen müssen.

rambazamba
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Danke für das interessante Interview. Herr Vorndran ist immer wieder ein Top-Gast! 😊👍🏻

jdflkajdflksjdflajks
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KGV's von 4, 5 und Bewertungen unter den Buchwerten darf man m.E. nicht ignorieren.

topfundus
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Schutzzölle auf einzelne Produktgruppen sind schwierig. Altes Beispiel: "Energiesparlampen" aus China, auf die eine Weile Schutzzölle erhoben wurden: Man schätzte, dass diese Schutzzölle für ca. 40% der importierten Menge umgangen wurden – indem ESL für den Zoll als Glühlampen deklariert wurden und der Zoll kaum Personal hatte, das zu prüfen, oder indem die Herkunft verschleiert wurde und plötzlich riesige Mengen aus z.B. Vietnam kamen, wo es aber keine Fertigungskapazitäten gab, oder indem in Italien die Organisation, die mit "M" anfängt, den zollfreien Import geregelt hatte. Klar – ein Auto kann man nicht so einfach umdeklarieren als Traktor z.B.. Aber die werden Wege finden, auch diese Schutzzölle zumindest teilweise zu umgehen. Von Gegenmaßnahmen mal ganz abgesehen.

Einen allgemeinen Zoll auf alle Importe (von Ananas bis Zahnrad), unabhängig vom Herkunftsland (von Australien bis Zaire) im Bereich von 10...20% halte ich für sinnvoll. Wer Zölle senkt, muss Steuern erhöhen. Denn Zölle fließen in den Staatshaushalt. Und Produktion im eigenen Land ergibt zusätzlich Steuern (zumindest vom Personal – große Firmen finden Wege, ihre Steuerlast ins Ausland zu verlagern mit geringeren Sätzen).

Speziell zu Asien, nicht nur China: Asiatische Firmen konkurrieren gegenseitig im Inland – im Export gehen sie koordiniert vor, teils gesteuert von der dortigen Regierung, und gewinnen schnell die Oberhand über unsere einheimischen Branchen, die nicht geschlossen agieren. Man hat da kaum eine Chance, selbst wenn man eigentlich besser ist.

Beispiel, ca. 20 Jahre her, daher kann man es erzählen: Die Halbleiter-Sektion von Sams... aus Korea hatte deutsche Elektronik-Kunden abgeklappert und den dortigen Einkäufern angeboten, wenn sie die Rechnung des bisherigen europäischen Lieferanten sehen dürfen, garantieren sie, das vergleichbare Produkt von Sams... 10% günstiger zu bekommen (da ging es um Leistungstransistoren für Schaltnetzteile, wo ich es mitbekam). Inzwischen gibt es zumindest den letzten deutschen Hersteller dieses High-Tech-Produkts nicht mehr – obwohl er erstklassige Qualität hatte zu konkurrenzfähigen Preisen im "normalen" Umfeld (andere europäische Hersteller gibt es z.T. noch, beispielsweise in Italien und Frankreich, wo es aber auch Rückendeckung von der Regierung gibt).

Bestimmte Produktgruppen in der Elektronik (vom einfachsten Bauteil wie Dioden bis hin zu Baugruppen wie Netzteilen) gibt es inzwischen nur noch aus China. China hat sich gezielt eine Schlüsselstellung "gekauft" und wäre der Lage, die gesamte westliche Wirtschaft zu stoppen – denn ohne Netzteil läuft auch der High-End-Chip aus dem Silicon Valley nicht. Natürlich würde man dann anfangen, diese Schlüsselprodukte möglichst schnell wieder hier zu entwickeln und zu fertigen, bzw. bestehende Reste an Fertigungskapazität 168 h die Woche laufen zu lassen. Aber wenn man beispielsweise Netzteile wieder hier entwickeln und fertigen wollte, kann man vielleicht ein paar Rentner wie mich nochmal reaktivieren – bis Studenten gefunden werden, die das wieder studieren und nach Abschluss da eingearbeitet werden können. Dauert jedoch mehr als 5 Jahre, in sehr speziellen Bereichen vielleicht bis zu 10. Und bis dahin erleidet unsere Wirtschaft ein "multiples Organversagen".

Die Vorgehensweise der Chinesen ist nicht neu – im Grunde gingen die Japaner und danach die Koreaner genauso vor. Nur hatten die keine politischen Ambitionen, uns bei Bedarf komplett flach zu legen. Bei China als künftige (wenn auch nur zeitweilige) neue Weltmacht (später abgelöst durch Indien) muss man das schon befürchten.

ludwigreiser
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Oh, ich habe gar nicht mitbekommen dass Russland Anleger enteignet hat, die in russische Aktien investiert haben. Wann genau war das? Ich dachte das wäre eine Aktion unserer Superdemokratie in Europa und USA gewesen. Habe mich da wohl vertan 😅 getäuscht

labrowi
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In jedem Emerging Market sind die Rechtsstandards schlechter. Daher sind sie ja so eingeordnet und entsprechend moderater bewertet. Wenn man aber sagt ich gehe für die Chance auf höhere Renditen keine höheren Risiken ein, dann könnte man damit auch ein Investment in Aktien generell ablehnen. Nur wenn die höheren Risiken nicht vernünftig in den Kursen berücksichtigt sind, wäre die Argumentation schlüssig.

andrep.
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Die Frage ist, wenn wir uns von China abwenden, wo sollen wir unsere Produkte verkaufen?

kitreiberpaul
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Wenn er China usw. als Investment ausschließt, dann beiben ja nicht soo viele wachstumsstarke Länder.

tp
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In einem der letzten Interviews sagte er die Chinesen sagen wir haben die Hose voll. Jetzt plötzlich haben die Chinesen dramatisch Schiss

bensinterhauf
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Clemens, danke für den hochkarätigen Gesprächspartner. Wichtig war aber auch deine pointierte Fragestellung für einen noch größeren Mehrwert

rudikolmel
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Naja, vielleicht aktiviert der Fritze Merz Blackrock ja unsere Spareinlagen und dann wird alles gut.😊😊😊

CaptainFuture-cnbh
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ich würde auch nicht in China investieren, die Wirtschaft ist ja so schlecht das sie fast eine Billion Exportüberschuss haben .Dann lieber doch in unsere Autoindustrie, da hört man jeden Tag euphorische Nachrichten. Wer falsch liegt muss es halt irgendwie begründen,

useruser
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Komisch das nie über die Abhängigkeit der USA gesprochen. Im Juli hatte zum Beispiel ein Problem bei Microsoft zu einem fast kompletten Internet-Blackout in Europa stattgefunden.

Chriz
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Ich sehe fõrmlich Robert Habeck an den Lippen von Philipp Vorndran hängen 😅. Mit drei grünen Dolmetschern und je einem Einordner aus der Netzagentur und vom Wirtschaftsministerium.

thomasschwarzenberger
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Gute Gedanken, die Paketgröße auf Deutschland umzurechnen

wernerwerner
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Danke Clemens für Deine wieder sehenswertes Interview mit Herrn Vorndran zum Thema China. 👍👍

derspreewalder
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Genau so ist es. Ich war fast ein Jahr in Südamerika, hier ist alles in der chinesischen Hand. Da wird eher günstig, als Qualität verlangt. Meine Meinung nach haben wir Südamerika an die Chinesen verloren

georga
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Ich erinnere mich, als ich 2019 gerade mit Kryptowährungen angefangen habe, aber später im Jahr 2020 habe ich sie verkauft, weil ich dumm war und sie nicht verstanden habe. Ich habe studiert und gelernt und jetzt weiß ich, wie es funktioniert. Anfang 2023 bin ich mit 10.000 wieder in Kryptowährungen eingestiegen und habe in kurzer Zeit 128.000 erreicht.

severingw