Superfood oder Klimakiller? Welche Avocados sind besonders nachhaltig? I Ökochecker SWR

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Avocados sind zu beliebten Dauerbrennern in der Obst- und Gemüseabteilung geworden. Aber: Beim Thema Nachhaltigkeit ist ihr Ruf schlecht! Schluss mit dem Halbwissen: Was ist dran am Ökosünder-Image der Avocado?

0:00 Transportweg der Avocado - Diese Strecke legen sie zurück
3:16 Klimabilanz der Avocado
4:26 Spanische Avocados: Nachhaltiger Anbau und Transport?
8:56 Ist die Avocado ein Klimakiller?
14:10 Fazit

IST DER AVOCADO-KONSUM SCHLECHT FÜR DIE UMWELT?
Auf dem Brot, als Guacamole, im Salat, der Bowl oder Sushi – die Avocado ist für viele nicht mehr wegzudenken. Sie ist hip, sie ist DAS Fotomotiv der Food-Blogger. Die Avocado steckt außerdem voller gesunder Inhaltsstoffe. Aber: Kilometerweit zu uns angereist, aufwändig gekühlt – eine wahre CO2-Sünde – so heißt es immer wieder. Zudem hört man ständig vom hohen Wasserverbrauch der beliebten Südfrüchte. Das gilt besonders in Anbauländern, in denen Trockenheit herrscht und Wasser ein rares Gut ist. Aber ist der Avocado-Konsum wirklich so verwerflich? Ist Bio besser? Und gibt es vielleicht Länder, aus denen ich ganz beruhigt Avocados kaufen kann?

DIE ÖKOBILANZ VON AVOCADOS IST KRITISCH
Avocados reisen weit an und erzeugen dadurch mehr CO₂-Ausstoß als heimisches Obst. Zusätzlich braucht der Avocadobaum vergleichsweise viel Wasser. Das ist gerade in Anbaugebieten kritisch, in denen es nicht genug regnet und zusätzlich bewässert werden muss, wie Chile oder Peru. Und auch die Avocados aus dem vergleichsweise nahen Spanien haben zwar eine kürzere Anreise, dafür muss dort ebenso zusätzlich bewässert werden. Bezogen auf Klimagase und Wasserverbrauch macht leider auch Bio keinen Unterschied. Hier liegt der einzige Vorteil darin, dass keine chemischen Spritzmittel eingesetzt werden dürfen. Das ist immerhin für die Biodiversität und auch für die Arbeiter vor Ort besser.

Aber Überraschung: So schlimm, wie es auf den ersten Blick scheinen mag, ist die Avocado nicht! Die Butterstulle mit Käse ist bezogen auf Klimagase deutlich schlechter als das trendige Avocadobrot. In Relation zu anderen beliebten Lebensmitteln steht die Avocado gar nicht so schlecht da: Bananen, Ananas, alles, was von weit her kommt, hat eine vergleichbare CO2-Bilanz – der Apfel aus Neuseeland schneidet noch schlechter ab, Wintertomaten aus deutschen Gewächshäusern sogar deutlich schlechter, ganz zu schweigen von tierischen Produkten.

WORAUF KANN MAN BEIM AVOCADO-KAUF ACHTEN?
Außerdem kann man beim Kauf auf ein paar Dinge achten, um die Ökobilanz noch zu verbessern:
1. Die Herkunft: laut WWF sollte man aus Sicht des Wasserverbrauchs auf Avocado aus Chile und Peru verzichten und lieber auf solche aus der Dominikanischen Republik, Kolumbien oder Ecuador zurückgreifen.
2. Avocado sollte, wie alle Exoten, kein Grundnahrungsmittel sein, sondern ein gelegentlicher Genuss bleiben.
3. Eine weggeworfene Avocado hat die schlechteste Ökobilanz! Aber gerade bei Avocados ist es schwer, den richtigen Zeitpunkt abzupassen, wann sie reif und lecker ist. Wir geben Tipps zu Lagerung und Haltbarkeit.

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Autorin: Anne Kabacinski
Moderation: Katharina Röben
Redaktion (solisTV): Sarah Weihsweiler
Redaktion (SWR): Inga Vennemann
Bildquelle: SWR

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#Oekochecker #Nachhaltigkeit #Avocado
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Комментарии
Автор

Niemand redet aber von den zahlreichen Etiketten, die meist auf jeder Avocado (auch auf Bananen, Apfelsinen und fast jedem anderen Obst übrigens) kleben: die sind wirklich nicht nachhaltig, weil sie auf keinen Fall biologisch abgebaut werden können!

monicabertamueller
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Man erfährt worauf man achten soll und (das finde ich wirklich super) es wird der Vergleich zu anderen Lebensmittel aufgezeigt. Ich finde das Video richtig gut!

zauberfrosch
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Richtig tolles Video und souveräne Reporterin! Dieses Video sollten mehr Leute gucken, um die Mythen über Avocados aufzuklären.

lenag.
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Der Vergleich des Co2-Bilanz der verschiedenen Früchte- und Gemüse ist so ein richtiger Äpfel-zu-Birnen-Vergleich. Avocados und Äpfel haben ja wohl unterschiedliche Nährwerte, Inhaltsstoffe, Vitamine ... ;).

martinkuhhas
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Ich hätte gerne einmal den Vergleich des Energieverbrauch für den Schiffstransport aus Südamerika mit dem LKW Transport aus Spanien. Ich gehe davon aus, dass der Transport aus Südamerika energieeffizienter ist.

DerVersteherPlus
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Warum habt ihr bei dem WWF Experten im Interview nicht erwähnt, dass María in Spanien nur 420 Liter/Kg Avocado braucht, so wie sie es euch erklärt hat, da sie neben der Tröpfchenbewässerung noch zusätzlich mulcht? Das kommt den regionalen Produkten wie z.B. der Kartoffel mit 300 Liter/Kg Kartoffel sehr nahe und ist nur 1/3 vom herkömmlichen Avocadoanbau. Somit ist eure Frage bzgl. der Nachhaltigkeit der spanischen Avocados obsolet, wenn ihr diese wichtigen Infos nicht hervorhebt in dem Beispiel von Marías Farm.

mightyeagle
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Ich verstehe die ganze Diskussion über die Avovcado gar nicht so recht 🤔 Immer hängen sich alle so an der Avocado auf. Aber niemand spricht über Bananen, Schokolade, Reis, Pilze... Das kommt für mich so rüber als denken die Leute gar nicht darüber nach was sie da erzählen, sondern plappern einfach nur ungeprüft nach was Sie am Stammtisch gehört haben.

FabulousFa
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Aber ist es nicht so, wenn man den Strunk (hier im Video "Penökel" genannt) von der Avocado entfernt, um den Reifegrad zu erkennen und die Frucht dann wieder zu den anderen legt, weil man sie doch nicht kaufen möchte, durch die dadurch entstandene Öffnung das Fruchtfleisch zu schimmeln beginnt? Also verdirbt die Avocado doch ungenutzt bzw der nächste Kunde, der diese Avocado mit dem entfernten Strunk kauft, hat ein höheres Risiko auf ein kontaminiertes Lebensmittel.

Herzenshunger
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Schön, dass Thema Crowdfarming wiederzusehen.

chocolallusion
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Gut wenn man gerade in Indonesien ist und Avocados ohne schlechtes Gewissen konsumieren kann ^^!
(Haben hier sogar Avocadosaft)

FairyGirlMagic
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Wieso braucht die Avocado aus Spanien fünf Tage für den Weg nach Deutschland?
Ich bin damals nach dem Abi binnen eines Tages mit dem Bus nach Lloret gefahren.

brudi
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Der gewaltige Verbrauch von Avocados führt dazu das sie neuerdings per Flugzeug rüberkommen, damit fehlt der Reifeprozess im Schiff und somit oftmals bereits unreif bei uns verkauft werden. Diese neuen Saftläden wo man die Superfood/drinks bekommt, da müssen teils 80 Avocados ausgepresst werden für 1L Avocadosaft, manche dieser Läden haben daher einen Verbrauch von 1000-2000 Avocados am Tag!!! Dieser Hype, so gut und gesund sie auch sein mag die Avocado, so abnormal ist er auch hinsichtlich jeder Bilanz wenn man mal die Nutzen ansieht.

saschasalzburg
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Man kann nicht generell sagen, das Bio immer besser ist als "nicht Bio", z. B. kann der Hydroponische Anbau von Obst und Gemüse gar nicht mit einem Bio Label zertifiziert werden da ein Bio Label den Aufzug im Boden vorsieht was bei Hydroponik ja generell nicht der Fall ist, trotzdem wird aber in der Hydroponik ohne Pestizide gearbeitet und auch das Wasser Management ist sehr ausgereift und verbraucht kaum Ressourcen. In dem Fall von Avocados mag der Herr ja recht haben, aber ganz so einfach ist das alles nicht.

Trisumat
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Es wäre sicherlich einfacher die Unternehmen dazu zu bewegen keine Avocados aus Südamerika sondern nur aus europäischen Ländern (soweit vorhanden) einzuführen. Was nutzt es denn im Nachhinein, wenn ich beim Einkaufen entscheiden soll, welche Avocados ich nehme? dann ist es ja bereits zu spät für den Boykott. Warum muss aber auch immer alles was es bisher nur im Ursprungsland gab auch bei uns zuhause verfügbar sein? Nur Profitgier treibt die Unternehmen an, wobei der Bauer die Arbeit hat, aber nichts verdient. 🤷‍♀😮😥

mijas
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Schöner Beitrag liebes SWR Team .👍
Meine Familie aus Marokko hat auch Avocado Plantagen.
Letzten Sommer habe ich da auch ein Video gedreht.
Vllt hat der ein oder andere Avocado Liebhaber Lust sich den Anbau in Marokko anzuschauen.

Youssef
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Wo kann man denn die Avocados direkt vom Erzeuger kaufen?

holundersaft
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Und wie sieht es aus mit Pestiziden wie Round Up [ Glyphosat]😮

huberthoffmann
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Ich bestelle mir mit zwei Nachbarn die Avocados mit "Crowd Farming" bei eben solchen Avocado- und anderen Gemüse- und Obst-Bauern. Fast alle sind BIO zertifiziert, meine/unsere sind fast alle in Spanien, aber ein paar sind auch in Italien, und meine qualitativ hochwertigen Öle kaufe ich prinzipiell nur noch so, auch bei kleinen Türkischen-/Griechischen und -Syrischen Bauern-Kooperatjven, sogar sortenrein und 100 % kaltgepresstes natives, wirklich ERSTES ("extra natives") sauberes Öl. Tatsächlich die "Königsklasse"; die Leut'chen, die nur dieses "extra native" Oliven-Öl aus'm Supermarkt (sogar das extrem teure aus dem sogen. exclusiven "Feinkostgeschäft"! ) kennen stehen da mit offenem Mund 😢😧 und Augen, wenn sie meins probiert haben! Dazwischen liegen Welten! Im positiven Sinne ein Schock 😂😉 !
Dasselbe bei ganz vielen Dingen/Früchten/Gemüsen. Da lohnt es sich wirklich, z.B. bei Crowd Farming oder eben im guten "Migranten-Geschäft" ein zu kaufen! Mein Syrer hier freut sich total, dass ich ihn frage, welches Olivenöl ich für verschiedene Zubereitungen etc. nehmen soll! Und ich werde immer 1 a beraten ! ❣️👍

Bibagodiva
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Bitte mehr davon, mit anderen lebensmitteln (reis, tomaten, banane, ....melone )
Gerade die karte der anbaugebiete haben mir gefallen.

annemariek.
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Ja gut alle Früchte aus den Tropen also ananas Bananen....sind ned gut

katharinahotz