Ich nehme die Welt anders wahr als ihr: Anna von Klinski zum ersten Mal über ihre ADS-Diagnose

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Mit 14 Jahren wird bei Anna von Klinski ADS diagnostiziert. Sie nimmt danach zunächst Medikamente dagegen, aber setzt diese dann später ab.
Bei deep und deutlich erzählt Anna öffentlich zum ersten Mal, wie sich ADS auf ihr Leben auswirkt und warum es ihr ohne Medikamente besser geht.

Kapitel:
00:00 – 00:37 Intro
00:37 – 03:22 Was genau ist ADS?
03:22 – 12:03 Das macht ADS mit mir
12:03 – 12:18 Outro

Moderation: Louisa Dellert & Aminata Belli

Autor:innen:
Joachim Plingen
Franziska Wachholz

Redaktion:
Jonathan Doll
Sebastian Fuchs
Moritz Sander

Schnitt:
Claudia Qualmann
Jule Zeymer

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#deepunddeutlich #AnnavonKlinski #adhs

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Комментарии
Автор

Ich habe ADS und kann wirklich alles unterschreiben. Vor allem, dass Gedanken und Gefühle - soweit ich das mit anderen Menschen in meinem Umfeld vergleichen kann - so extrem stark ausgeprägt sind, dass es mich oft einfach richtig überwältigt. Grenzenlose Empathie, Overthinking und Hochsensibilität gehen bei mir auch mit einher. Und nicht zu vergessen, RSD bei jeder kleinen Banalität. Ich muss mich auf jeden Fall bald aufraffen und eine Therapie beginnen. Vielen Dank für das Video, ich fühle mich so verstanden, wenn eine andere Person über ADS berichtet.

lemons
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Ganz großen Respekt an dich Anna, dass du andere Leute darauf aufmerksam machst und so offen darüber redest! Bin mir sicher, du hilfst damit vielen ! Du bist einfach so sympathisch 🫶🏼

dinaaaa
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habe geheult. Endlich jemanden gefunden der meine alltägliches Probleme auf den Punkt bringt.

konigsblau
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Wunderschön dieses Interview mit anzusehen, hätte es mir noch viel länger anschauen können. Ihr fällt es schwer darüber zu reden und doch ist es schön mitanzusehen, wie sie darüber redet und vor allem der Satz: "Ich mag meine Gedankenwelt", ist so toll und es steckt so viel Kraft in diesem Satz.

Tolle Frau, wundervoll.

schoki
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Die Mutter ist ein aktiver, kreativer Mensch mit viel Energie....wie wunderbar..

cwe
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Mega sympathisch wie sie das alles beschreibt. Ich hab selbst AD(H)S und komm damit leider nicht so gut klar. Es ist schon eine Herausforderung und ich glaube es ist auch vorteilhaft möglichst früh zu erkennen das man das hat und vermittelt bekommt, dass man nicht falsch ist, sondern nur anders gut. Ich zum Beispiel bin viele Jahre angeeckt und war oft ein Außenseiter und/oder Klassenclown mit gelegentlichen Wutausbrüchen, weil ich leicht zu provozieren war. Das war keine Zeit an die ich gerne zurückdenke. Erst spät in meiner Ausbildung kam die Diagnose und auch die Einnahme von Ritalin und später Medikinet, was ich übrigens auch nicht vertragen habe. Dazu eine Gesprächstherapie die nur ein Mal im Monat stattfand und mir irgendwie unsinnig vorkam und die ich deshalb auch abgebrochen habe. Inzwischen hab ich längst die Medikamente auf eigene Faust abgesetzt und würde jedem empfehlen lieber auf eine gute Therapie zu setzen und Medikamente wirklich als Ergänzung dazu zu sehen. Und auch nur zu nehmen, wenn einem das was bringt und man sich dabei wohl fühlt. Um aber nochmal darauf zurück zu kommen, dass es meiner Meinung nach positiv ist das frühzeitig zu erkennen und der Person eben zu erklären woran sie ist und das total okay ist und wie man damit umgehen kann usw. Oder wo sogar Stärken liegen. Ich vermute nämlich durch die viele Ablehnung ein oder mehrere Traumata entwickelt zu haben und das der Grund ist warum mein Selbstwertgefühl und mein Selbstvertrauen in meine eigene Wahrnehmung so im Keller ist. Immer haben mir die Leute das Gefühl gegeben ich sei falsch und meine Wahrnehmung war aber oft anders. Und das macht etwas mit einem besonders in jungen Jahren und in der Pubertät. Irgendwann hab ich dann gelernt ruhiger zu werden und alles zu unterdrücken und meiner eigenen Wahrnehmung nicht mehr zu vertrauen. Dadurch bin ich weniger angeeckt, aber heute schaden mir diese Schutzmechanismen mehr als sie nutzen. Und genau daran arbeite ich gerade so gut ich kann. Man hat wie sie sagt und was ich auch bestätigen kann eine tolle Gedankenwelt, aber dafür gelingen mir banale Dinge im Alltag (bisher) so garnicht. In meinem Fall äußert sich das durch einen IQ von 122 und insbesonder logisches Denken und assoziatives Denken ist bei mir sehr ausgeprägt, was mir wiederum zu sehr interessanten Blickwinkeln verhilft. Inzwischen sehe ich nichts mehr als gegeben hin und hinterfrage alles und jeden. Ich gehe Probleme und auch Lösungen sehr unkonventionell und kreativ, ja Kreativität muss nicht zwingen mit Kunst zu tun haben, an. Im Alltag sind Bürokratie und in meinen Augen sinnlose Aufgaben super schwer für mich hinzubekommen. Da liegt noch jede Menge Arbeit vor mir, aber ich bin zuversichtlich, nicht zuletzt wegen ihrem Auftritt hier. Offenkundig kann man aber echt was aus sich machen, wenn man sich damit auseinandersetzt. Das gibt mir Hoffnung, dass ich das auch noch hinbekomme.
Wenn ich sie so sehe und ihr zuhöre frage ich mich ob man sie eigentlich auch kennenlernen kann? Ich glaub sie ist eine sehr inspirierende Persönlichkeit, wenn sie einen an ihren Gedanken teilhaben lässt und es gibt nichts besseres als stundenlanges philosophieren bzw. austauschen von Gedanken mit inspirierenden Menschen. Und natürlich würde mich auch interessieren wie sie mit ihren Eigenschaften umgeht und so erfolgreich sein kann. Ich glaube in mir steckt ein großes Potential, aber ich stehe mir selbst im Weg. Ich glaube es mangelt mir an Wissen/Verständnis über mich selbst und auch am passenden Mindset.

Simon-omqw
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Sie erklärt es so toll!
Und ich fand es von der Moderation super, dass sie die Sicht einer Betroffenen der Medikinet geholfen haben aucv erwähnt.
es kann wirklich wichtig und gut sein sich medikamentös helfen zu lassen.

stephanieboehringer
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Für manche ADS Betroffene mag es vielleicht kein Beinbruch sein, wenn sie kein Ritalin oder ähnliches nehmen. Wenn das Umfeld passt und die Mitmenschen Verständnis zeigen, kann man als Betroffener gut durch den Tag kommen. Bei mir funktioniert es zwar auch immer irgendwie ohne Medikament, aber mit ist es deutlich leichter. Man hängt nicht im Gedankenstau fest und man kann dadurch seine Aufgaben erledigen und zwar konsequenter und in einer sinnvollen Reihenfolge. Entscheidungen können leichter getroffen werden und man ist auch nicht mehr so stark ablenkbar und auch nicht mehr so wankelmütig. Andernfalls scheitere ich bei den simpelsten Aufgaben wie z.B. Arbeiten im Haushalt.

Mal ein sehr vereinfachtes Beispiel, welches aber der eigentlichen Komplexität nicht gerecht wird:

Ich stehe in der Küche und frage mich, mit was ich anfangen soll, wie ich es angehen soll und ich während ich unbewusst z.B. auf den Futternapf der Katze schaue, fällt mir plötzlich ein, dass ich noch Futter bestellen muss. Dann verlasse ich den Gedanken die Küche aufzuräumen und recherschiere nach Katzenfutter und vergleiche mehrere Sorten miteinander. Ich recherschiere immer tiefer und tiefer über den Hersteller, über die Nährwerte des Futters, über Ernährungsstudien usw. Gleichzeitig habe ich zig andere Gedanken im Kopf und einen sich immer wiederholenden Ohrwurm, den ich zwanghaft mitsummen muss. Dann merke ich, dass mein Glas, aus dem ich gerade trinke, komisch riecht. Ich unterbreche die Recherche und hole mir ein neues Glas aus der Küche, die ich eigentlich aufräumen wollte, aber: wo und wie ich anfange, ist gerade zu überfordernd, also ich gehe ich ganz schnell wieder raus. Plötzlich bemerke ich, dass der Wassernapf fast leer ist, also nehme ich ihn und laufe damit wieder in die Küche und mache dort weiter, wo ich aufgehört habe: Nachdenken. Darüber, wie ich aufräume und wo ich anfange. Ich schau währendessen aus dem Küchenfenster und sehe die Vögel. Das bringt mich auf den Gedanken, ob die Vogelfutterschale im Garten vielleicht schon leer ist. Also nehme ich das Vogelfutter und gehe in den Garten und da draußen kommen dann noch weitere Eindrücke und Gedanken hinzu. Egal, was ich tue, der Kopf ist voller Gedanken, Emotionen, Gedanken, Emotionen, die sich gegenseitig versuchen zu verdrängen: Fantasien, Erinnerungen an Gespräche, fiktive Gespräche, Ängste, Sehnsüchte - und plötzlich ist da eine kleine Raupe mitten auf dem Weg, die ich auf einem Blatt absetze. Was ist das für eine Raupe? War es die richtige Pflanze? Recherschieren... Und: Ach ja, da waren ja noch irgendwelche Aufgaben, die ich im Haus angefangen habe.

Am Ende des Tages ist das Gehirn völlig überlastet. Ich fühe mich müde, gestresst, auch depressiv. Trotzdem hört das Hirn nicht auf zu arbeiten. Es lässt mich nicht schlafen. Denn wenn ich in meinem Bett liege und das Licht ausmache und keine Reize aus der Umgebung kaum mehr wahrnehmbar sind, dann muss mein Gehirn einen Reiz produzieren: Ein Rauschen und ein hochfrequentes Pfieben, gleichzeitig kommen sehr wechselende Gedanken hinzu. Aus diesem Grund kann ich seit meiner Kindheit nur mit Audioaufnahmen, die im Hintergrund laufen und auf die ich mich fokussieren kann, einschlafen. Denn dann ist dieses Rauschen weg.

alexanderk
Автор

Ich dachte mein Leben lang, mit mir stimmt etwas nicht. Hatte Depressionen, die dann behandelt wurden. Nach einer langen Therapiestunden stellte man fest, dass ich ADS habe, jetzt mit 63 Jahren! In mir viel dann so eine Last. Jetzt möchte ich diese Herausforderung angehen. Endlich weiß ich, warum ich so bin, wie ich bin.

ilonakramerik
Автор

Es ist fucking schwer als Betroffener von seinem ADHS zu erzählen...
Ich merke es jedes mal und bei diesem Beitrag auch.
Sie hat es super erklärt aber es ist dennoch nicht greifbar.

OliverKick
Автор

Ich versuche seit Wochen herauszufinden was mein Problem ist. Deine Beschreibung von deinen Gedankengängen und die Emotionskurven - eins zu eins ich! Danke für den Ansatz, ich denke das hat mir sehr geholfen.

jonathandittrich
Автор

Wow! Bin echt geplättet von ihr ♥️ Sie sprach das an was ich mir in meinen Gedanken nur spielte und wiedergeben wollte…. Respekt was an Kraft nötig wär dies zu drehen… Hut ab!

Schrotttime
Автор

Ich liebe diese Person! Ich liebe sie! Endlich jemand, bei dem die Emotionen mit dem Gesagten übereinstimmen!

Olga-xomt
Автор

Danke für diesen Talk. Ich dachte sehr lange, das es eben normal ist so zu denken, und alle Menschen damit leben. Nur ich irgendwie schlecht im damit umgehen bin. Seit einiger Zeit bin ich in psychologischer Betreuung wegen einer Zwangsstörung, mache mir aber auch Grdanken ob da noch andere Dinge schlummern, und informiere mich seit länderem über ADHS, ADS und auch Autismus. Dieses Gespräch hat mir unglaublich viel gebracht, denn genauso, empfinde ich es mit mir und meiner Umgebung umzugehen.

tanithlow
Автор

Danke dafür, du sprichst mir aus der Seele

Endlessstory
Автор

Ich musste fast weinen. Ich hbe ADS und auf mich treffen all diese Dinge zu. Diese Symptome oder auch ADS wurde allerdings immer als etwas negatives beschrieben. Ich dachte immer, mit mir stimt etwas nicht. Ich muss es behandeln usw. Du warst die Erste, die mir das Gefühl gegeben hat, dass es auch etwas Schönes sein kann.

sarahrieth
Автор

Es war schön zu hören, wie wirklich sich so ein Mensch fühlt und wie die Symptome sind. Danke dafür.

m.p.
Автор

Den Begriff Hyperfokus kenne ich auch erst seit Kurzem, und hab hatte für mich ADHS und ADS immer ausgeschlossen, wegen dieses Vorurteils, das man sich ja nicht konzentrieren kann. Tatsächich hatte ich ne Zeit lang Konservierung und Restaurierung studiert, und diese Tatsache war für mich ein wiederspruch. Das ist es aber nicht. Da ich Friemelarbeiten liebe. Schwer viel es mir häufig, konzentriert zu bleiben, wärend Vorlesungen, wenn z.B. der Projektor unglaubich laut gerötelt hat. Das war für mich sehr ermüdent. Außerdem war es bei sehr monotonen Arbeiten auch möglich neben her einen Podcast zu höhren etc. Ich liebe es zwei oder drei Sinne gleichzeitig zu stimmulieren. Danke nochmal für dieses wirklich erhellende Gespräch.

tanithlow
Автор

Als würde sie über mich reden😭
Fühle ich zu 100%
Guurl du bist soo sympatisch und cuutee as hell💖✨

Lucy-ugqg
Автор

How it Feels to have ADS:

Du hast ein Date mit einer wunderschönen Frau. Ihr unterhaltet euch seit Stunden super intensiv über Gott und die Welt. Auf einmal fliegt ein Flugzeug vorbei und du denkst auf einmal über Ufos nach und vergisst, dass du gerade ein Date hast.

mikonq