Alt und Arm in Deutschland? | Weltweit 12.01.2024

In Deutschland findet Korrespondentin Maresi Engelmayer heraus, dass vor allem Frauen im Alter von Armut betroffen sind. Durch das sogenannte Ehegatten-Splitting im deutschen Steuerrecht werden sie am Ende oft zu Verliererinnen.

Wie gehen andere Länder mit aktuellen Problemen um: wie Wohnungsnot, Altersarmut oder das kränkelnde Gesundheitssystem? Welche Erfolgsmodelle gibt es und wenn, wie sind sie auf Österreich übertragbar? Wo gehen Sachen richtig schief und wie hängen die Dinge zusammen?

Die WeltWeit Reporter:innen sind unterwegs, fragen nach und suchen gemeinsam nach Antworten.

Weltweit 12.01.2024

[dawostef]

Ich habe meine Kinder 1989 Zwillinge und 1992 bekommen. Da gab es noch keine Kitas. Der Kindergarten ging von 8- 12 Uhr und die Grundschule von 8- 11.45 Uhr. Wie hätte ich da ganze Tage arbeiten können. Also habe ich auf Minijob Basis gearbeitet. Mein Mann war als Drucker 10- 12 Stunden außer Haus. Also blieb alles an Arbeit für die Familie an mir hängen. Dadurch werde ich auch keine Rente erhalten von der ich leben kann. Das mir wegen der Zwillinge auch nicht die Erziehungzeiten nur für ein Kind angerechnet wird finde ich unfair. Meine drei Söhne zahlen seit Jahren in die Rentenkasse ein und ich werde später nicht genug Geld zum Leben haben.

[mum]

Also es müsste einfach eine Mindestrente geben genauso hoch wie Bürgergeld. Das wäre schon mal ein Anfang

[mensch]

Das hier den Frauen persönliches versagen unterstellt wird, finde ich richtig mies. Es ist ein strukturelles Problem.

[lusjensbudget]

So eine symphatische und einfühlsame Reporterin! 😊

[mum]

Nochmal es gab keine Betreuung bis 17 Uhr so wie die Mütter das heute haben für Sie ist das kaum ein Problem. Oder über Mittag in der Schule das gab es erst dann in der Gesamtschule .Da war ich früher auch. Der Kindergarten war von 8 bis 12 bei uns hier im Dorf. Dann waren 2 Stunden Pause und um 14 Uhr konnte man sie wieder bis 16 Uhr hinbringen das erzähl mal einem Arbeitgeber das du 2 Stunden Pause machst😂 Also sind wir halbe Tage arbeiten gegangen und ganz ehrlich jetzt im Nachhinein war die Zeit mit den Kindern Nachmittags viel wichtiger . Es müssen ja heutzutage mindestens zwei Urlaube mit den Flugzeug sein oder drei am besten 🎉. Klamotten immer auf dem neuesten Stand die man überhaupt nicht braucht ich sehe das oft genug. Und wichtig war damals auch die Vorsorge dass man vorsorgt fürs Alter dann ist es überhaupt kein Problem.

[thomashamela]

Kinder kann man haben wenn man finanzielle Mittel dazu hat . Halbe Stelle ist halbe Rente . Daran muss man immer denken, wenn man Kinder hat . Die meisten Ehen halten nicht

[marionlustig]

Wie kann es sein das ihre Kinder im Monat nicht mal 50 Euro für die Mutter

[olivermiller]

Nur zur Info: Pension ist in Deutschland was anderes. Wir sprechen von Rente.

Das Beispiel am Anfang war leider verkürzt. Bei einer so niedrigen Rente kann und sollte man Bürgergeld beantragen. Hier wird die Wohnung bezahlt (mindestens anteilig), die Heizkosten und auf den Mindestbeitrag aufgestockt. Dann schaut die Rechnung anders aus wie im Film. Zusätzlich, um die Situation zu verbessern, gibt es von den Städten Zuschüsse für Veranstaltungen etc. und man kann zur Not zur Tafel gehen. Man muss aktiv sein, das ist wichtig.

Ich denke, bei der Dame war hauptsächlich die Bürgschaft der Weg in die jetzige Situation. Als ich in der Sparkasse gelernt habe (ist schon lange her), gabs immer den Spruch: Den Bürgen kannst Du würgen. Hier kennen sich leider viele Frauen zu wenig aus, was das bedeuten kann. Ich würde niemanden raten, jemals zu bürgen, schon gar nicht eine unbegrenzte gesamtschuldnerische Bürgschaft. Das ist der Weg, um schnell pleite zu gehen. Das ist ihr wohl passiert. Dazu Teilzeit, wenn die Kinder älter sind, ich versteh es einfach nicht. Aber OK, ist passiert.

Frau Engelmayer hat anscheinend selber keinen Plan, um vorzusorgen. Der erste Schritt: Weniger ausgeben als man einnimmt. Damit kommt man nicht in Schulden. Der zweite Schritt: So viel beiseite legen wie möglich ist. Ganz am Anfang, wo noch nichts/sehr wenig da ist, das Geld auf ein Tagesgeldkonto, bis man 3 - 6 Monate seine Ausgaben davon bestreiten kann. Danach: Alles in einen Aktien-Welt-ETF eines großen Anbieters (unbedingt ETF, kein aktiver Fonds wegen der Gebühren) bei einer Onlinebank investieren. Heute würde ich einen ausschüttenden präferieren, damit man als Motivation Erträge sieht. Die wieder investieren inklusive, was man selber investieren kann. Nichts verkaufen, einfach stur und stetig anlegen, was man sich erlauben kann. Das stur und stetig ist der Schlüssel, also nicht eine einmalige Kraftanstrengung, sondern sich angewöhnen, jeden Monat zu investieren. Ab 25 EURO gehts los, wobei das zu wenig ist. Aber wenn es nicht anders geht, dann sind die 25 EURO besser als nichts.

Als ich angefangen habe, gabs noch keine ETFs. Deshalb habe ich klassisch Aktien von Firmen die ich kenne und erfolgreich sind gekauft und viel gestreut. Das kann man sich mit ETFs schenken, weil sie gestreut sind. Im Internet stehen viele Informationen dazu. Am besten man nimmt sich ein paar Stunden Zeit und bitte nicht zum Bankberater gehen. Das ist alles nicht so schwer, aber man muss sich damit beschäftigen. Wenn man auf Google z.B. ETF Sparplan eintippt, ist man gut unterwegs. Der erste Link ist z.B. Finanztipps, darunter sind aber auch noch andere gute Informationsquellen. Im übrigen gibt es auch viele Männer, die wenig Rente haben, arm sind und nie auch nur sich ein bisschen finanzielle Bildung angeeignet haben. Dann ist die Situation so wie sie ist.

[Julixyz]

Frau Helma Siek sagt genau worauf es ankommt! Da kann ich nur sagen, genauso läuft es bei richtig gemacht.

[silviaismeier]

WARUM GEHT DIE FRAU NICHT ZUM ALDI ODER LIDL DA IST ES BILLIGER?!

[hanshuckderdritte]

Da zeig sich mal wieder wie wichtig finanzielle Bildung ist!
"Ich habe gut verdient und musste nie auf Geld achten."
Halbtags gearbeitet.
Gebürgt für den falschen Partner.
Und?
Sicher ist das System schuld, oder?

[fraubrezner]

Aus Bayern weggehen konnte ich mir nie vorstellen. Dann hat es meine Tochter nach Rheinland Pfalz verschlagen . Jetzt wird ein Rentnerdasein in der PALZ immer wahrscheinlicher für mich.Hat aber noch Zeit bis Ende

[kerstinwinkler]

Könnte sie keine Grundsicherung beantragen?

[KlausReuter-qu]

Alt und arm, aber ein Dach überm Kopf u d sie hat ein schöne wohnung, ich habe mein ganzes leben gearbeitet, habe wochends sogar noch Ferienhäuser geputzt um mein Häuschen zu bezahlen, habe den ganzen von 7.00 bis 18 00 im Labor verbracht, und habe den Pfennig oft 100x rumgedreht, kein luxusessen, man kann niemanden die schuld geben wenn man nur halbtags gearbeitet hat und deshalb nur wenig Rente erhält .

[peterholtzmueller]

Ja, wenn man nur Halbtags arbeitet. Da hat man ja auch wenig eingezahlt.

[HelgaThonemann]

Ihr eigener Fehler, wie kann man für andere bürgen, Finger weg in dieser Absicherung 😢😢😢

[holyknight]

Hätte sie sich frühzeitig eine Eigentumswohnung gekauft, wären ihre Unterkunftskosten noch nicht mal halb so hoch.

[MrSongoten]

Jeder ist für sich selbst verantwortlich, Liebe hin oder her. Am Ende muss jeder seine eigene Basis haben

[manfrednath]

Ja schade, wenn sich die Frau aber bescheißen lässt und dann noch für einen Windhund bürgt, ist da aber ein wenig Eigenverantwortung im Spiel.

[Deng-a-weng]

Servus und hallo Gemeinde,

Ein ganz großes Problem in Deutschland angesprochen.

Für die eigenen Leute die den Staat mit aufgebaut haben ist kein Geld da, aber für die "Runawayboys" ist immer Geld da.

Wer den Sarkasmus findet darf ihn sich gerne behalten.