So war der Alltag in der DDR | Geschichte

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Wie war das, in der DDR zu leben? Oberflächlich gesehen wird die Deutsche Demokratische Republik im Geiste des totalitären Sozialismus regiert. Wer im Beruf befördert werden will oder einen guten Studienplatz ergattern möchte, der muss mit dem Regime kooperieren, muss Parteimitglied werden oder zumindest bei den vielen Massenorganisationen aktiv sein. Doch die ständige Überwachung und die fehlende politische Freiheit sorgen für Unmut in der Bevölkerung und viele Menschen fliehen in den "freieren" Westen. Als zu Beginn der 1970er Jahre Erich Honecker den Vorsitz der DDR Regierung übernimmt, will er die Stimmung in der Bevölkerung heben. Die Preise werden gesenkt, Arbeitsplätze werden geschaffen, Wohnungen werden gebaut. Die Betriebe, ein zentraler Punkt des Alltags, profitieren von Mindestlöhnen und höheren Rentenversprechen, während die Frauen Anspruch auf Mutterschaftsurlaub bekommen. Urlaubs- und Freizeitstätten werden geschaffen. Der Lebensstandard erhöht sich und man kann tatsächlich "gut" in der DDR leben. Doch der Wohlstand wird auf Pump finanziert. Durch Auslandschulden, von denen das Volk nichts weiß. Wie man damals in der DDR so lebte, darüber gibt euch Mirko in diesem Video einen kurzen Überblick.

Wir gehören auch zu #funk. Schau da unbedingt rein:

Eine Produktion der objektiv media GmbH für funk

Moderation: Mirko Drotschmann
Autor: Matthias Schöberl
Producer: Markus Linke
Postproduktion: Rainer Düring
Kamera: Felix Leichum
Regieassistenz: Judith Brouwers

Redaktion (ZDF): Volker Erbert, Nicole Valenzuela
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Комментарии
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Ich bin Jahrgang 79 und in Zschopau bei (damals) Karl-Marx-Stadt geboren und habe in Karl-Marx-Stadt bis zum August 1990 gelebt. Zunächst in einer Altbauwohnung mit Plumsklo auf der halben Treppe, dann ab 1984 im Plattenbau mit Zentralheizung mit Fernwärme und Bad mit WC. Meine Eltern haben auf ihr großes Schlafzimmer mir zu liebe verzichtet und ihr Ehebett ins eigentlich Kinderzimmer gequetscht. Diese 10 Jahre habe ich im Großen und Ganzen ein gutes Leben geführt. Ja es gab nicht immer alles zu kaufen, aber das Wichtigste zum Leben hatte man und wenn man das Glück hatte in einer Neubauwohnung zu wohnen, hatte man auch ein bequemes Leben. Während meine Großeltern noch bis zur Wende mit Kohle heizen mussten, hatte man es in der Neubauwohnung immer schön warm. Im Umkreis von 500 Metern fand man in der Regel eine Kaufhalle (Lebensmittelversorgung) und eine Poliklinik (medizinische Grundversorgung). Die Schule war meistens auch in diesem Umkreis zu finden. Die Miete für die Wohnung war billig, ein Brötchen kostete 5 Pfennig.

Dennoch war für mich als Kind die BRD das Schlaraffenland, der goldene Westen. Da mein Vater über Verwandte in der BRD verfügte, gab es zu Weihnachten und Ostern immer Pakete aus dem Westen.

Als ich 1987 eingeschult wurde, bin ich gerne Schüler und junger Pionier geworden, mein erstes Lieblingsbuch war Alfons Zitterbacke. Hab noch alte Bandaufnahmen auf denen ich zu hören bin wie ich einige neu gelernte Pionierlieder zum besten gebe. Kennt noch wer "Nimm die Hände aus der Tasche (sei kein Frosch und keine Flasche)"?

Um die Staatsbürgerkunde bin ich glücklicherweise dank der Wender herum gekommen, auch der Russischunterricht blieb mir erspart. Ingesamt lässt sich sagen, dass das Leben in der DDR in den 80er Jahren doch ziemlich in Ordnung war. Wir haben jedes Jahr einen Urlaub gemacht, mal an der Ostsee auf dem Zeltplatz, mal im Thüringer Wald, mal in der sächsischen Schweiz, mal in der Tschecheslovakei.

Meine Mutter hatte da mehr Probleme, da sie als Christin ziemlich drangsaliert wurde, bei meiner Tante muss man im Nachhinein sagen, dass sie nur deswegen nicht auf die Universität gehen konnte, weil sie Christin war und die Jugendweihe verweigert hatte.

Ich selbst bin ab dem 2. Schuljahr zur Christenlehre gegangen, im ersten Jahr fand diese noch in der Privatwohnung eines Gemeindemitglieds statt, ab und zu auch bei uns in der Wohnung. Ab dem 2. Jahr bin ich dann dafür ins Gemeindezentrum gegangen. Die Zeit der Repressalien gegen Christen war da allerdings vorbei, zumindest habe ich davon als Kind nicht mehr gemerkt.

Schließlich bin ich mit meinen Eltern im August 1990 nach Köln gezogen, zu der Zeit haben einige Westdeutsche per Annonce in den Zeitungen nach Arbeitskräften im Osten gesucht. Auf so eine Annonce hin kam schließlich der Umzug zu Stande, mein Vater hatte kurz davor die Kündigung erhalten.

Die Wendezeit war ziemlich aufregend, noch heute weiß ich, das meine erste Dose Cola eine Topstar Cola war, die ich von einem fahrenden Händler kurz nach dem Mauerfall kaufte und nie wieder hat mir eine Cola so gut geschmeckt wie diese in meiner Erinnerung :-).

starryk
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Wenn es bei uns Südfrüchte gab, hab ich meinen kleinen Brüdern jeweils 5 Mark in die Hand gedrückt und jeder kaufte 1 Tüte.
Natürlich wüsste die Verkäuferin, dass wir Geschwister sind, aber offiziell gabs ja nur 1 Tüte pro Familie. Naja... Vitamin B wurde halt gut gepflegt...

carstuskaktus
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Hallo Mirko, ich bin 1991 in Thüringen geboren und lebe mittlerweile in Bayern. Aus Erzählungen meiner Groß- und Urgroßeltern weiß ich, dass man auch in der DDR ein schönes Leben haben konnte. Sie lebten auf dem Land, haben viel und hart gearbeitet. Gearbeitet, wie man es sich heute nicht mehr vorstellen kann. Sie haben sich etwas aufgebaut, zwei Häuser gebaut und haben Kinder großgezogen. Es wurde ihnen viel abverlangt. Manchen ging es gut, manchen schlecht. Je nachdem wie man sich sein Leben gestaltet hat.
Als ich im Jugendalter nach Bayern kam, schlug mir absolute Unwissenheit und Vorurteile entgegen. Die Mauer existiert noch bei vielen im Kopf. Ich wünschte deine Videos hätte es schon damals gegeben, um eben genau diese Unwissenheit in Wissen umzuwandeln.

KatastropheGER
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Ich bin Jahrgang 1974 und komme gebürtig aus Thüringen. Uns ging es wirklich gut, wir haben jedes Jahr tolle Urlaube in Baabe auf Rügen und auf Insel Usedom verbracht. Als Jugendlicher hat man doch schon eher angefangen einiges zu hinterfragen, aber ich persönlich habe mich nie getraut was zu sagen. Dann kam ja glücklicherweise die Wende und bin inzwischen 25 Jahre glücklich in NRW verheiratet und besuche meine Eltern samt Heimat noch oft.
PS: wir hatten Verwandtschaft im Westen und wir kannten den Intershop. Diesen Geruch, wenn man den Laden betreten hat, habe ich bis heute nicht vergessen. Ein Traum aus Seife und Waschpulver (und natürlich Kaffee!)

silkehueck
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Das selbe von der BRD zur damaligen Zeit wäre höchst interessant 😊.

jonsnow
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Ich bin ein ehemaliges DDR Kind bis ich 16 Jahre wurde, kam die Wende. Sicherlich trifft im Überblick die hier vorgestellten Sachen zu, war eines der Menschen, wie zum Schluss erwähnt, das einiges normal war und ich nichts vermisst hatte. Begehrlichkeiten des sogenannten Westens gab es bestimmt, aber sie gibt es heute auch. Mir persönlich ging es nie schlecht, hatte reichlich zu essen und auch sonst ging es mir gut. Dies ist meine Erfahrung.

midiju
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Ich bin 1975er BJ, mir ging es in der DDR sehr gut, ich hatte viele Freunde in der Schule und in der Freizeit, meine Kindheit empfand ich als sehr schön und behütet, ich habe von all dem Mißstand nichts mitbekommen. Wenn es etwas nicht gab wurde improvisiert. Wir haben aus allem immer etwas gemacht. Der Zusammenhalt war immer da, man kannte die Familien im Hauseingang. Ich weiß heute noch genau wer mit uns wo in welchem Haus gewohnt hat. Als Kinder waren wir in der ganzen Stadt unterwegs, die Eltern brauchten sich keine Sorgen machen. Das Vertrauen ist heute leider nicht mehr gegeben, weil jeder sich nur um sich selbst kümmert und vor seiner eigenen Haustür kehrt.

anjo
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Also meine Eltern haben mir erzählt, dass es Ihnen eigentlich an nichts
fehlte. Klar Bananen und Ananas waren selten und von Kiwis hatte man noch nie gehört, doch gab es of Saisonswaren. Meine Oma hat Stunden lang Tomaten gepresst und damit den eigenen Ketchup hergestellt, da es Tomaten nur für eine bestimmte Zeit gab. Meine Eltern haben mir zudem auch berichtet, dass viel gesünder gelebt wurde und es kaum Fertigprodukte gab.

Was ich damit sagen will ist, dass ich es schade finde, dass es oft so hingestellt wird, als ob der Osten nur leiden musste. Klar konnte sich nicht mal schnell Bananen oder Ananas kaufen, doch man hatte ein viel besseres Verhältnis zu den Lebensmitteln.

lalanumber
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Ich bin 1980 in der DDR geboren, und möchte dazu nur sagen, sehr gut gemachter Beitrag!
Nette, ehrliche aussagen am ende des Videos.
Danke
Fünf Daumen hoch!

alexanderthabor
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Ich komme aus Ostdeutschland, meine komplette Familie auch. Dementsprechend sind auch immer noch die Werte. Alles wird aufgehoben für die Kinder der Kinder, das finde ich süß. Die Haushaltsgeräte in meiner Familie sind teilweise schon 50 Jahre alt und funktionieren immer noch wie sie es sollen. Aber schlimm finde ich die Zustände in den Einrichtungen.. das Geld fehlt immer noch an jeder Ecke, wie gesagt gibt es auch da Materialien die seit Jahren überholt sind, ich weiß nicht wie das im Westen aussieht. Alles was nicht näher als 1 Stunde an Berlin dranliegt ist praktisch immer noch tiefster Osten, auch von den Gehältern und Arbeitsschutzmäßig

commissionerofgrantingdank
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auch ich bin ein Kind der DDR aus dem ehemaligen Bezirk Magdeburg, 1971 geboren. Ich kann meinen ganzen ostdeutschen Vorrednern hier wirklich nur zustimmen, es hat uns, gerade im ländlichen Raum an rein gar nichts gefehlt. Ich musste nur so lachen als dann wieder dieses Thema mit der Stasi kam, und vielleicht lache ich auch zu Unrecht darüber, denn es gab wohl sehr viel Leid damit. Aber wenn ich das heute so sehe wie gläsern wir alle in dieser Gesellschaft geworden sind und das dann mit der Stasi vergleiche dann war diese Überwachung damals meines Erachtens der reine Kindergarten. So jedenfalls mein persönliches Empfinden.
Ich hätte mir gewünscht das Du Mirko, eine Zeitreise machen könntest für einige Zeit und das Leben direkt in der DDR selbst zu erleben. Bei allen Themen die Du mit deinem Team angehst macht Ihr immer einen super Job. Ich denke der größte Teil derer die hier kommentiert haben, können wirklich nachempfinden wie dieses Leben in diesen Staat war. Diese Erfahrung konntest Du Mirko, leider nicht machen, und ich bin mir sicher, Du hättest es genau so wie die meisten hier als relativ unbeschwert empfunden. Man hatte natürlich andere Sorgen, andere Nöte, alles richtig. Die Politik war unter alle Sau, die Wirtschaft teilweise genau so. Wir hatten keine Reisefreiheit gehabt, vollkommen richtig, aber wir hatten trotz allem eine gewisse Leichtigkeit und unsere eigene kleine Freiheit gehabt. Gerade auf dem Land, du konntest bis spät Abends auf der Straße spielen, Fenster und Türen auflassen, den Nachbarn wurde der Schlüssel gegeben wenn man verreiste u.s.w. Es war ein Gefühl des Zusammenhalts, geboren aus einer gewissen Not und einer half immer irgendwie den anderen, eine Selbstverständlichkeit die immer mehr verloren geht.

Und trotz allem bin ich froh das es dieses System nicht mehr gibt. Aber gleichwohl bereue ich es niemals ein Kind der DDR gewesen zu sein, denn es war eine geile Zeit.

holgerf.
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Ich komme aus der Nähe von Berlin. Uns hat damals nichts gefehlt. Es war eine schöne Kindheit, insgesamt eine viel ruhigere Zeit wie heute.

torstenwaehner
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Hallo, also Boot fahren ist grundsätzlich nicht verboten gewesen, vielleicht an der Ostsee, aber Boot fahren könnte man z.B. in Berlin. Wir hatten ein Boot mit Außenbordmotor und sind jedes Jahr nach Berlin Zelten gefahren mit den Trabant ein Klappfix hinten dran und ein Boot (Delfin) oben auf den Klappfix drauf.
Über meine Kindheit in der DDR kann ich mich nicht beschweren, wir waren in AGs beschäftigt und hatten gar keine Zeit auf blöde Ideen zukommen und es gab überall Spielplätze, nicht so wie heute. Damals wurde mir gesagt (im Winter), "Wenn das Licht angeht, kommst Du nach Hause", in die Stadt mit der Straßenbahn war auch als 8 oder 9jähriger kein Problem, heute muß man ja Angst haben das, das Kind nicht wieder kommt.
Das miteinander bei uns Kindern, war um vieles besser, als heute.

FalkoGl
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Ich lebe in BW aber meine Mutter kommt aus dem Osten und sie sagt immer, dass sie eine tolle Kindheit hatte und so wie sie es erzählt war es nicht so schlimm wie man denkt.

sarahwyhlidal
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Das Leben in der DDR hatte aber auch diverse Vorteile, das Obst welches zu kaufen gab, war tausendmal leckerer als das heutige, Pfirsich aus Ungarn wurden reif gepflückt, nicht so hart wie heute, aber sie mussten auch nicht so lange lagern, denn innerhalb weniger Stunden waren sie verkauft und aufgegessen. heute Überfluss muss alles mehrere Tage in der Kaufhalle liegen und schön aussehen

jenslowe
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Hey, ein Video Vorschlag:
Das Rechtssystem in der DDR, vor allem die Rolle der Rechtsanwälte.
Ist ein sehr interessantes Thema!

reaconc
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Es gibt zumindest gewisse Sachen, die ich echt vermisse. Vor allem die soziale Sicherheit, die man in der DDR hatte. Kinderbetreuung, ein Arbeitsplatz safe, Wohnung, die Grundversorgung war gesichert.

klicks
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Wie gerne ich höre meine Eltern zu zur DDR, mein Vater gelernter Mauer und Fliesenleger im Erzgebirge, und meine Mutter Koch aus Leipzig. Mensch sie haben so viele zu erzählen.. Ostdeutschland, es war nicht alles schlecht

ost.germanii
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Ich bin 46 Jahre und in der Nähe von Rostock aufgewachsen. Also wir hatten immer reichlich zu essen aber es mag ja regionale Unterschiede gegeben haben. Südfrüchte gab es allerdings auch selten.
Nach der Grenzöffnung hat in den neuen Bundesländern die Zahl der Hautkrankheiten um über 50% zugenommen. An meiner Schule kannte ich auch keinen Allergiker oder Asthmatiker .
Manchmal ist es besser weniger zu haben 😊

larsvolkmann
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Könntest du am 30.November zum Jahrestag des Sowjetisch Finnischen Winterkrieg ein Video machen ?

germangirlsfrontline
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