Rathenau und die Moderne: Transformation gestern und heute

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Der Industrielle, Publizist und Politiker Walther Rathenau (1867-1922) gehört zu den bedeutendsten deutsch-jüdischen Persönlichkeiten des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Er profilierte sich als wortgewaltiger Kritiker des politischen Systems, der gesellschaftlichen Verhältnisse und herrschenden Kultur seiner Zeit – ob er die Diskriminierung der Juden kritisierte oder die Kolonialpolitik. Zugleich Wirtschaftsethiker und Literat verstand er sich als Wortführer einer Moderne und nahm – wenn auch nicht gefeit vor Irrtümern – mit seinen Zukunftsentwürfen manche Entwicklungen um Jahrzehnte vorweg.

Als Außenminister wurde er zum Wegbereiter einer Entspannungspolitik und prägte Anfang der 1920er Jahre die Rückkehr Deutschlands auf die internationale Bühne. Seine Ermordung durch rechtsextremistische Verschwörer 1922 erschütterte die Republik.
Beim Transformationsprozess nach dem Ersten Weltkrieg zielte Außenminister Rathenau nicht nur auf die Bewältigung der Kriegsfolgen, sondern mehr noch auf eine durchgreifende Neuordnung der Wirtschaft – verbunden mit starken gemeinwirtschaftlichen Ansätzen. Der wirtschaftliche Wiederaufstieg benötige das Zusammenspiel der europäischen Mächte, keinen nationalen Alleingang.

Was führt von Rathenaus Politik der Verflechtung und internationalen Verständigung in die heutige Zeit der Globalisierung? Welche Erfahrungen gibt es für die Transformation von Wirtschaftsordnungen in Zeiten umwälzender gesellschaftlicher Umbrüche?
Die Veranstaltung ist Teil einer Reihe, mit der die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und die Deutsche Gesellschaft e.V. zentrale politische und gesellschaftliche Leitbilder Rathenaus und seiner Zeit unter aktueller Perspektive in den Blick nehmen. Unsere Kooperationspartnerin, die Deutsche Gesellschaft e.V., hat zum Ziel, die politischen, kulturellen und sozialen Beziehungen in Europa zu fördern.
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