Die Flut - Chronik eines Versagens | WDR Doku

preview_player
Показать описание
135 Menschen kamen im vergangenen Sommer bei der Flutkatastrophe ums Leben, die sich vor allem in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz abspielte. Es war eine der größten Naturkatastrophen in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Auch wenn viele von einer Jahrtausend-Flut sprechen: Wetterexperten rechnen damit, dass sich solche Ereignisse wegen des Klimawandels künftig häufen werden. Umso wichtiger ist jetzt eine Antwort auf die Frage: Was ist damals schiefgelaufen?

Ein Autorenteam von SWR und WDR hat sich auf Fehlersuche begeben, wollte wissen: Wurden frühzeitige meteorologische Warnungen nicht ernstgenommen? Warum versandeten wichtige Informationen auf ihrem Weg durch die Behörden, wo waren die zuständigen Landespolitiker und warum überließen sie das Katastrophen-Management den größtenteils ehrenamtlichen Kräften der in den Fluten versinkenden Kommunen?

Unsere Reporter und Reporterinnen waren unterwegs im Ahrtal, in Hagen, Stolberg, Erftstadt und Schleiden. Sie trafen Flutopfer, Bürgermeister, Hilfskräfte und alle stellen sich auch heute noch die Frage: Warum wurden wir nicht rechtzeitig gewarnt? Wie konnte es zu so vielen Toten kommen? Fragen, auf die die Politik bis heute keine überzeugenden Antworten gefunden hat.

Der Film zeichnet die Chronik eines Versagens nach. Er zeigt die entscheidenden Tage vom 10. bis 16. Juli 2021 und kommt zu dem Schluss: Dieses Ereignis kann sich jederzeit wiederholen. Einige Schwachstellen sind inzwischen zwar erkannt, aber größtenteils noch nicht behoben. Der Katastrophenschutz in Deutschland ist immer noch schlecht aufgestellt. Überschwemmungsgebiete werden weiterhin zugebaut und Hochwasservorhersagesysteme für kleinere Gewässer stecken noch in den Kinderschuhen.

Die politische Aufarbeitung hat bereits zwei Untersuchungsausschüsse in Mainz und Düsseldorf beschäftigt. In beiden Ländern sind die Umweltministerinnen inzwischen zurückgetreten. Doch um Menschen vor solchen Katastrophen künftig besser zu schützen, muss mehr passieren.

👍 Wenn dir dieses Video gefallen hat, lass uns einen Like da!
______
🎥 Ein Film für Die Story im Ersten von Judith Brosel, Kai Diezemann, Torsten Reschke und Marko Rösseler.

Dieser Film wurde im Jahr 2022 produziert. Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seitdem nicht aktualisiert.
______

Weitere Dokus zum Thema:
______
#Flutkatastrophe #Hochwasser #WDRDoku #Katastrophenschutz
Рекомендации по теме
Комментарии
Автор

Ich finde es faszinierend, wie genau man so ein Ereignis voraussagen kann. Und ebenso faszinierend ist es, wie wenig man daraus macht.

TheJacksnipe
Автор

Ich erinnere mich an die Flutkatastrophe in Hamburg, als Helmut Schmidt (späterer Bundeskanzler) dort Bürgermeister war. Er setzte sich mit der eigenen getroffenen Entscheidung, Hubschrauber und Militär einzusetzen über alle Köpfe hinweg durch, obwohl er damals auch "Vorschriften" hätte einhalten müssen. Seine mutige Entscheidung hat vielen Menschen das Leben gerettet. Solche Leute, die auf "Vorschriften" pfeifen, brauchen wir auch heute!

wolfgangmuller
Автор

Am schlimmsten finde ich, dass keiner der Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden wird. Das macht ohnmächtige Wut im Bauch.

sophiaherschel
Автор

Alles was ich in dieser Doku immer wieder höre ist „wir haben es schon Tage vorher gewusst, ich war nicht zuständig ich hab mich auf den, den und den verlassen. Unsere Meldungen gingen raus aber wurden nicht gelesen…“ das macht mich alles so aggressiv hilfe, ich hoffe da ist keiner mehr im Amt, kein einziger mehr

GlueckAuf
Автор

Habe Tränen in den Augen und Wut im Bauch.

Mein Mitgefühl gilt allen Opfern und Angehörigen der Flut.

gorillat
Автор

Im Mai des Jahres 1961 verschwand mein jüngster Bruder abends gegen 6 vom Bauernhof eines Onkels. Mein Onkel war damals Bürgermeister der Gemeinde Metelen. Ich weiß nicht, wer es damals organisiert hat, am anderen Morgen war die Bundeswehr, einschließlich Hubschrauber aus Rheine Bentlage zur Stelle, um meinen kleinen Bruder (2 1/2 Jahre alt) zu suchen.
Gegen halb 11 wurde er von einem Bundeswehrsoldaten lebend und gesund in einem großeren Wald (Wirre) gefunden.
Helmut Schmidt war nicht der erste, der das Grundgesetz aushebelte.

wilhelmherdering
Автор

Eine Freundin von mir ist in der Flut ertrunken. Immer noch fällt es mir schwer, das zu glauben. Ich habe diese Doku mit Tränen in den Augen angesehen. Es ist so unfassbar schwer, die eigene Heimat so kaputt und zerstört zu sehen und beim Anblick der Wassermassen und Zerstörungen wird mir klar, was für eine Angst meine Freundin wohl gehabt hat. Was für Gedanken ihr in den Kopf kamen. Ich denke, wir werden nie wirklich begreifen können, was hier passiert ist. Manchen Politikern wünsche ich dieses Leid und diesen Schmerz

AMK-cuws
Автор

Da hätte ich mir einen Helmut Schmidt gewünscht, der damals bei der Sturmflut 1962 in Hamburg Verantwortung übernommen hatte, seine Kompetenzen überschritten hat und eigens entschieden hatte, was zu tun ist! Solche Politiker wünsche ich mir zurück. Heutzutage versucht sich jeder rauszureden und ihre Feigheit zu übertünchen. Vielen Dank an alle, die Hilfe geleistet haben, mutig waren und Menschlichkeit bewiesen 🙏🏼

elkeweber
Автор

Erst vor drei Wochen war ich einen Nachmittag im Ahrtal. Dernau, Mayschoß, Altenahr.
Diese Doku jetzt nochmal zu sehen, ist schwer zu ertragen.
Ich hatte ein sehr interessantes und tiefgründiges Gespräch mit einigen Menschen dort. Es geht mir wirklich zu Herzen.

berndholl
Автор

Die grauenvolle Situation von der Familie mit den Zwillingen zerbricht mir das Herz! Einfach unvorstellbar.

utebristow
Автор

Die alte Linde in Ahrbrueck an der Brücke war wie ein Wahrzeichen für mich, egal von wie weit ich herkam, wenn ich die Linde sah dann wusste ich : gleich bin ich zu Hause, nur noch die Brücke und hoch.
Es tut mir so unendlich leid, dass so viele Menschen so elendig ertrunken sind, ich kann es nicht beschreiben. Der Horror dieser Nacht wird mir immer vor Augen stehen.
Und meine Gedanken sind bei den Menschen, die so viel Schrecklicheres erlebt haben, Sachen lassen sich ersetzen, Menschenleben nicht.

lucyb.
Автор

Unsere Staatsdiener..egal, ob aus Politik, Beamtentum oder öffentlichem Dienst verstecken sich oftmals in ihrer Unterverantwortlichkeit. Zuerst wissen sie alles (besser)..dann wollen sie keine Verantwortung für irgendetwas übernehmen und dann sind immer andere oder die widrigen Umstände Schuld. Grössten Respekt an alle unermüdlichen Helfer und mein Mitgefühl an alle Betoffenen im Ahrtal.

christianahrendt
Автор

Man kann es nicht mal ansatzweise nachvollziehen was diese armen Menschen dort durchgemacht haben.
Hab mir die reportage gestern angeschaut und mir fehlen die Worte... Ich hatte viele Tränen in den Augen.

Man kann nur jedem einzelnen Helfer ein riesen Lob und dank aussprechen.

Und die Landesregierung müßte sofort in Rechenschaft gezogen werden, aber da Schustert der eine es dem anderen zu... Unglaublich

ichhalt
Автор

Der Landrat war in der Flutnacht nicht anwesend, da er mit privaten Dingen beschäftigt war, wie bspw. seinen Porsche in Sicherheit zu bringen.
Ich hoffe er wird noch zur Verantwortung gezogen! Danke an alle Helfer, die diesem Grauen mit ihren Taten entgegengewirkt haben 🤍

TheEvi
Автор

Sorry, aber wenn Mitarbeiter der Lokalregierung mit "Der Fluss steigt um 4 Meter" nichts anfangen können, dann sind sie dort wo sie sind verkehrt.

tenani
Автор

Ein solches Versagen muss konsequent aufgearbeitet werden. Das Haus meiner Schwester ist komplett abgesoffen und lediglich der Sommerurlaub in Kroatien hat hier das schlimmste verhindert.

Bei den Ausreden der Politiker bekomme ich das kotzen. Einfach widerlich…
Ich könnte mit dieser Schuld keine Minute mehr schlafen.

christianibach
Автор

Der Moment, als der Retter erzählt, dass die Zwillingsschwester und die Frau keine Kraft mehr hatten, sich festzuhalten, da war alles vorbei, da kamen so die Tränen grade bei mir.

Linali
Автор

ich weiß noch wie ich abends vor der Flut bei mir in der Stadt (Eschweiler) an unserem Fluss stand mit meinen Eltern. Das Krasse ist das wir damals noch gelacht haben das die Läden in der Innenstadt dicht gemacht haben. Also Sandsäcke vor die Tür und fester verriegeln. "Die übertreiben doch ein bisschen, dass wird nie so hoch gehen." An dem abend als wir da waren trat das Wasser war schon ein bisschen über und auf den brücken wurde versucht mit baggern die äste wegzumachen damit das Wasser sich nicht staut. Aber ich hätte nie gedacht das es so krass wird. Am nächsten morgen wach ich auf und mein Vater sagt mir das alles überschwemmt ist (unser haus war auf einem kleinen Hügel wir hatten also zum glück nichts). In den nächsten Tagen sind wir dann alle mit freunden und ner Schaufel, Besen etc. in der hand in die Innenstadt und haben geholfen mit aufzuräumen.
Das da so zu sehen war echt krass. Das Wasser lief teilweiße bis in den 3. Stock. Werd ich nie vergessen wie das aussah und vor allem wie das stank.

Lena-lpsx
Автор

Ich war letztes Jahr mit dem Katastrophenschutz im Einsatz und kann bis heute nicht begreifen, was ich da mitten in Deutschland gesehen und erlebt habe. Unvorstellbar. Ich hoffe dass wir daraus lernen.

dorfkind
Автор

Ich war ab dem Samstag nach der Katastrophe dort zum Aufräumen. Es gibt heute noch Flashbacks in bestimmten Situationen oder bei bestimmten Gerüchen. Die Geschichten der Anwohner hängen nach und das dort erlebte Staatsversagen nach der Katastrophe auch. Den betroffenen wünsche ich alle Kraft der Welt das Erlebte zu verarbeiten. Den Teamgeist und die Zusammenarbeit unter den freiwilligen Helfern werde ich nie vergessen.

jasperaj
welcome to shbcf.ru