Glaubenskrieg in der VWL: Mein offener Brief

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An vielen Unis dominiert bis heute die Neoklassik. Und das obwohl sie theoretisch und empirisch widerlegt ist. Im Video geht es um meinen Versuch daran etwas an der Uni Maastricht zu ändern. Ich berichte von meinem offenen Brief und wie die Uni ihn als Kriegserklärung ablehnte.

Schnitt & Postproduktion: @feinewelt

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Bei »Geld für die Welt« geht es um Wirtschaft, Geld und Politik! Wie kann und wie soll die Wirtschaftspolitik von morgen aussehen? Woher bekommt der Staat sein Geld? Wie funktioniert Staatsverschuldung? Was genau macht eigentlich die Zentralbank? Wie bekommen wir die Wirtschaft auf Klimaneutralität umgerüstet? Kann der Staat für Vollbeschäftigung sorgen? Wie sollte der Finanzmarkt reguliert werden? All diese und noch viel andere Fragen beantworte ich hier auf diesem Kanal!

Über mich:

Ich bin Maurice Höfgen, Autor des Buches »Mythos Geldknappheit« und arbeite als wissenschaftlicher Mitarbeiter für Finanzpolitik im Bundestag. Ich habe sowohl BWL als auch VWL studiert. Meine Arbeit stützt sich vor allem auf die Modern Monetary Theory (MMT).

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#VWL #OffenerBrief #Paradigmenwechsel
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Комментарии
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Maurice_Hoefgen
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"Eine neue wissenschsftliche Wahrheit pflegt sich nicht in der Weise durchzusetzen, daß ihre Gegner überzeugt werden und sich als belehrt erklären, sondern vielmehr dadurch, daß ihre Gegner allmählich aussterben und daß die heranwachsende Generation von vornherein mit der Wahrheit vertraut gemacht ist." - Max Planck

christiani
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Sehr schönes Video! Freut uns, dass Du unseren offenen Brief als Thema aufgreifst! :)

Jetzt sind fast 3 Jahre seit dem Brief vergangen und wir müssen traurig feststellen, dass sich in dieser Zeit kaum etwas an der Wirtschaftsfakultät der Universität Maastricht getan hat. Loanable funds und money multiplier sind immer noch fester Bestandsteil eines jeden Macroeconomics Textbooks, ohne dass credit creation überhaupt Erwähnung findet.
Aber es gibt auch Lichtblicke, aber dann eher an anderen Fakultäten. Am University College wird in einem Social Studies of Finance Kurs unser offene Brief bereits als Reading diskutiert. Es tut sich also etwas, aber nur sehr langsam. Heißt für uns: dranbleiben! ✊

Liebe Grüße aus Maastricht!

pluralismineconomicsucm
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Ich höre Deinen tollen Beitrag und empfinde dabei Freude und Schmerz gleichzeitig. Ich bin jetzt 51 und habe im Studium ähnliche Erfahrungen gemacht wie Du sie beschreibst. Die Freude kommt von der nun gewonnen inneren Klarheit, die die Einsichten, welche Du ebenso klar vermittelst, mir bereiten. Ein leiser Schmerz bleibt, dass ich es nicht geschafft habe, meine im Alleingang ohne eine gemeinsame Gruppe erworbenen Überzeugungen (die mit Deinen - bis jetzt - zu 100% entsprechen) auf ähnliche Weise öffentlich wirksam produktiv zu nutzen, und dass ich letztendlich der als ideologisch, hierarchisch und antiwissenschaftlich empfunden Academia den Rücken gekehrt habe. Dies hatte vor allem auch persönliche Gründe und ich kann mir das verzeihen, aber ein Schmerz - auch über die verlorene Zeit und nicht erfahrene Anerkennung - bleibt. Immerhin habe ich im engeren Umkreis immer wieder versucht, Freund und Bekannte zu überzeugen.
Ich wünsche Deiner Arbeit soviel öffentliche Aufmerksamkeit und Reichweite wie nur irgend möglich. Vielleicht erlebe ich ja noch eine wirkliche Abkehr von der Neoklassik an den deutschen Universitäten.

FeedbackLoop
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Vielen Dank! Es ist erschütternd, dass das Licht der Aufklärung, welches nun schon gesellschaftlich seit 500 Jahren (und bei einzelnen Individuen schon viel früher) erstrahlt, immer noch durch eine Wand von Ignoranz gegenüber der VWL abgeschirmt wird. Doch der Wind scheint sich zu drehen, auch dank deiner Arbeit!

michaelhabecker
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" Die Wirtschaftswissenschaftler sind die dümmsten von allen." Hans A. Pestalozzi

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Mein Prof. hat uns das mit der Geldschöpfung durch Kreditvergabe interessanterweise in der Vorlesung korrekt erklärt, während es in seinem eigenen Lehrbuch in der aktuellen Auflage von 2019 trotzdem noch mit dem Geldmultiplikator erklärt wird.

asozialesnetzwerk
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Vielen Dank, ich bin aktuell im Abitur eines Wirtschaftsgymnasiums und finde es doch sehr merkwürdig, dass die Mängel in unseren Lehrbüchern sich bis in das VWL Studium ziehen. Deine Analysen sind wirklich treffend und erweitern den VWL Unterricht in eine ganz andere Richtung. Danke!

leonardschwartz
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Erinnert mich stark an mein Wiwi-Studium (Schwerpunkt Public Economics) Anfang der 2010er Jahre an der TU Dresden. Ich habe im Anschluss daran Psychologie studiert - da liegt zwar auch einiges im Argen (Stichwort Replikationskrise), aber immerhin wurden wir von Anfang an mit verschiedenen Theorieschulen vertraut gemacht und zu quasi jeder Theorie bzw. Modell bekamen wir die Empirie frei Haus mitgeliefert (die dann Mal mehr oder weniger stark für oder gegen die Theorie/das Modell sprach). Das habe ich im VWL Studium unglaublich vermisst - vieles wurde einfach als Faktum präsentiert, ohne dafür empirische Belege anzuführen.

ThorbensThorsten
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Klingt wie Stoff für ne Panorama oder Frontal Folge :D

lofarian
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An dieser Stelle möchte ich dir mal sagen, dass ich sehr viel Bewunderung für dich habe. Du bist sehr intelligent und mutig. Nicht nur politisch, sondern auch menschlich sehr sympathisch.

dsarah
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Schön, dass du das Thema ansprichst!
Meiner Beobachtung nach hat die VWL enorm viele derartige blinde Flecken, wie du sie beschreibst. Und deine Beobachtung, dass es nicht nur Ideologie, sondern auch schlechte Fehlerkultur ist, teile ich ebenfalls.
Für mich ist das beste Beispiel die Bestimmung der CO2-Bepreisung. Das wesentliche Modell haben Nordhaus und andere in den 1970er Jahren entwickelt, basierend auf mathematischen Konzepten, die bereits in den 1920er Jahren formalisiert wurden. Jede Entwicklung dieser Modelle stellt derzeit vor allem eine Komplikation dar, in der jeweils immer mehr Details eingebracht werden. Das ist aber insofern Spielerei, als dass zahlreiche bedeutende Probleme der Modelle nicht gelöst werden können. Insbesondere die Diskontrate ist, platt gesagt, nichts als Würfeln und Kaffeesatz lesen. Stimmt die Diskontrate nicht wenigstens grob, sind die Modell weitgehend unbrauchbar.
Ökonomen wie Stern, Heal oder Pindyck haben das mehrfach gezeigt und dafür ziemlich heftige Kritik einstecken müssen. Ad hominem. In der Sache kommt lediglich das Totschlagarument: "Es ist zwar Raten, aber wir haben nix besseres!"
Es ist eben schwierig, wenn man, wie Nordhaus zum Beispiel, fast 50 Jahre an etwas gearbeitet hat und der Erkenntnisgewinn im Vergleich zum Aufwand sehr gering ist. Viele in der VWL verrennen sich und rennen dann einfach stumpf weiter.
Insofern ist ein gesünderes Verhältnis zu Kritik, der Möglichkeit, die eigene Meinung zu ändern und das Abschaffen von Abhängigkeitsverhältnissen der beste Weg, die VWL für Reformen zu öffnen. Und das ist wichtig, weil die VWL zentrale Themen der Gesellschaft untersucht. Und das sollte sie verdammt nochmal nach brauchbaren Maßstaben tun.

wortwischer
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Alles, was du in dem Video beschreibst, kann ich zu 100% bestätigen. Ich habe zwar ganz anderen Bildungsweg als du und habe auch Allgemein in VWL wesentlich weniger Ahnung. Aber schon auf dem Level, wo ich mich bewege, bin ich mit Ansichten und Meinungen konfrontiert, die in sich nicht logisch sind.

Ich kann auch die Ablehnung jeglicher Kritik bestätigen und das auch mit den Begründungen, man sei jünger und/oder hätte einen geringeren Bildungsabschluss. Da findet man sich dann plötzlich in Diskussionen über solche Nichtigkeiten wieder, anstatt über den Inhalt der Kritik zu reden.

Suuyuki
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Studiere VWL in Berlin - vielen Dank für deine Arbeit Maurice!!!

georgtonisrosel
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Wie kann es sein, dass an einer Universität noch so ein Unsinn gelehrt wird?
Man stelle sich so etwas mal in einer Naturwissenschaft vor 🤤

AgitatorderMarktwirtschaft
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Danke auch nochmals Maurice, das du dich hier gegen alte Paradigmen und Dogmen entgegenstellst, manchmal ist das Aufklären über neuer Ideen hier in Sachen Ökonomie, so anstrengend wie es für Galileo Galilei einst gegen die alberne Kirche und ihr geozentrischen Weltbild war.
Neue Erkentnisse und Ideen brauchen Zeit aber sie werden sich am Ende durchsetzen, weil Evidenz und Eindeutigkeiten das einfach pragmatisch diktieren.

systemuhr
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Toll dass du dieses Video gemacht hast! Ich kenne die Konflikte in der Universität, war auch bei der pluralen Ökonomik und finde es großartig, dass es so viele studentische Initiativen gibt. Ich habe mich von der VWL abgewandt, weil ich es eben auch als Glaubenslehre empfunden habe, die Zehn Gebote von Mankiw hoch und runter beten zu müssen. Die theoretischen Prämissen mit evidenzen abzugleichen war nicht gefragt.
Und du hast Recht: es geht um Profs, deren Karrieren und das ganze System.
In der Sozialwissenschaft habe ich eine viel offenere Kultur gefunden und freue mich sehr darüber

jasmin
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Ich fühle mich stark an mein BWL Studium 1990-1995 in Marburg, meine Mitarbeit im Fachbereichsrat und in zwei Berufungskommissionen erinnert. Großartige Arbeit durch Eure Gruppe und überfällige Verbesserungen werden durch die Leitung des Fachbereiches trotz aller Offensichtlichkeit nicht angenommen; vermutlich muss erst eine neue Generation von Professoren nachwachsen … Bleibt am Ball!

chromring
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Wie können denn die Professoren ihr Gesicht verlieren, wenn ihr Lehre richtig sein soll. Allein die Tatsache, dass mehrere Professoren in der Überzahl sein müssen ist schon ein Anzeichen dafür, dass das was nicht stimmt... Müsste es nicht eher umgekehrt sein, dass sich ein Professor allein gegen mehrere Studenten stellen können muss, wenn er doch viel mehr Wissen haben soll?

Waulmurfff
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Die Sturheit von Vertretern der Neoklassik, die du beschreibst, kenne ich allzu gut aus eigenen Diskussionen haha.

zeke
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