Was „Ich denke, also bin ich” heute heißt – Descartes | Gert Scobel

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Existiere ich? Oder ist das alles nur Einbildung?

Gert Scobel hinterfragt und analysiert Descartes berühmten Satz "Ego cogito, ergo sum." Mit ihm prägte Descartes das Verständnis der Trennung von Leib und Seele in ihrer modernen Ausprägung. Mit seinem Dualismus-Beweis gilt er als Mitbegründer einer Philosophie des Geistes.

Mithilfe der Figur Harry Potters erklärt Scobel zentrale Widersprüche in Descartes Leib-Seele-Problematik. Und er zeigt auf, dass die Moderne des westlichen Denkens da beginnt, wo auch die Weisheitstraditionen Asiens ihren Ausgangspunkt haben. Nämlich in der Meditation.

Links und Quellen:

George Steiner: Gedanken dichten, 2011

Holm Tetens: Philosophisches Argumentieren. Eine Einführung, 2015

René Descartes: Meditationes de prima philosophia, 1641
René Descartes: Meditationen. Mit sämtlichen Einwänden und Erwiderungen, 2009
René Descartes: Discours de la Méthode (Französisch-Deutsch, übersetzt und herausgegeben von Christian Wohlers), 2011
René Descartes: Die Prinzipien der Philosophie (Übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Artur Buchenau), 1992

Durs Grünbein: Vom Schnee, 2003

Scobel im TV:

Wie der Körper das Bewusstsein erschafft

00:00-02:42: Intro
02:43-04:54: Harry Potter und Descartes
04:55-13:11: Die Entstehung des "Cogito ergo sum"
13:11-16:48: Descartes zweifelt
16:49-21:58: Descartes und die Meditation

Scobel ist eine Produktion des ZDF in Zusammenarbeit mit Objektiv Media.

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Комментарии
Автор

Descartes ist für mich eine große Desillusionierung eines großen Namens. Als Kind dachte ich immer "Ich denke also bin ich" ist so eine große Weisheit des Westens, bis ich mich irgendwann mit dem Buddhismus beschäftigt habe und gemerkt habe, dass das Konzept eines Ichs an sich schon illusorisch ist und vor dem Denken außerdem - wie Herr Scobel ja auch gesagt hat - eine Reihe von Wahrnehmungen und Empfindungen vorausgehen, bevor überhaupt über irgendetwas nachgedacht werden kann. Nicht zuletzt hat Descartes seinen Trugschluss sogar dafür herangezogen zu begründen, dass Tiere nichts als gefühllose Roboter seien, da diese schließlich nicht denken könnten. Eine Sichtweise, die bis heute herangezogen wird um unendliches Leid zu rechtfertigen. Für mich ist Descartes inzwischen einfach nur einer der großen Irrenden der Menschheit. :(

GreenSeppel
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Endlich! Mein Lieblings Zitat... Jetzt muss ich mich entscheiden, Terra x Geschichte oder Scobel... Ich nehme erst Scobel😉
Danke für das Video!

veganeshack
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Ich kann mich im Denken täuschen, aber nicht täuschen, dass ich denke! Decartes Einfluss auf die moderne Erkenntnistheorie kann einfach nicht überschätzt werden! Danke für das Video!

ephraimlassig
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Interessantes Video, aber allem voran wollte ich gerne mal den visuellen Künstlern ein Lob aussprechen, finde die Hintergrundzeichnungen immer sehr gut gelungen und charmant. Freue mich auf viele weitere Videos von euch 😊

kala
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"Ich denke (zu viel) also bin ich (nicht im Hier und Jetzt )" - Thich Nhat Hanh

markushufner
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Herzlichen Dank für dieses Video - es hat mich in meinem Nachdenken über mich und überr das Sein ein gutes Stück weitergebracht!

Wejotka
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Unter dem letzten Video ein Kommentar zu Descartes geschrieben und schon kommt ein Video dazu! Vielen Dank Scobel 😁 Ich konnt viele parallelen zu meinem Kurs ziehen

geiger
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Wieder mal ein herausragender Beitrag mit einer richtig guten Mischung aus Zugänglichkeit, Anspruch und durch die Geschichten sowie die Visualisierungen auch sehr atmosphärisch präsentiert gerade jetzt zur kalten Jahreszeit (fehlt nur noch das Kaminfeuer)! Da hätte ich fürs nächste Jahr auch nichts gegen einen Scobel-Adventskalender mit so einem Häppchen für jeden Tag! 😎

Bei dem Thema muss ich auch wieder an Dark Star und das Gespräch von Doolittle mit Bombe 20 denken und da hat diese Herangehensweise an die Existenzfrage ja auch kein gutes Ende genommen. 💥😁

jmk.
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Danke, hat mir sehr gut gefallen. Vor allem, dass ich nun den unerwartet meditativen Hintergrund der Entstehung dieses Satzes kennengelernt habe, freut mich.
Im Übrigen bin ich großer Fan von folgender Abwandlung dieses berühmten Satzes:
Cogito, ergo toc toc - Ich denke, also spinn ich ;)

Frei_Raum
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Interessante Überlegungen. Der Plastikstuhl ist absolut unwürdig. Wie wäre es mit einem tollen Ohrensessel oder einem gediegenem Chesterfield Sessel.

RotesKleid
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Großartig vermittelt.
Anerkennung + Dank !

BiesenbachKlein
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Wow, genau sowas wird gebraucht! Danke! ich finde es gutm wenn du die richtigen "Fachbegriffe" verwendest, (bitte öfter) ausgeschreiben anzeigst und diese sofort beschreibst bzw. definierst oder einordnest. Ich finde es auch gut, wenn du Personen, Fachbegriffe, Konzepte und Gedanken in Relation zu anden setzt, gegenüber stellst und vergleichst. Dir kann man nicht nur dabei zuhören wie du schlau so dahinsprichst, sondern deine Art zu sprechen und zu erklären ordnet Begriffe, Sichtweisen und Konzepte einen größeren Rahmen ein und beschreibt diese. Das finde ich gut, auch wenn dies beim Schreiben der Texte stärker beachtet werden könnte. Es werden Videos benötigt, die es Laien vereinfachen in das Thema der Philosophie einzutauchen und sich auf der Begriff-Ebene zurechtzufinden. Um zu lernen muss man Begriffe einordnen und "verorten" können, aber beim Medium "Video" ist es notwendig, dass der "Tutor" dies bereits tut, sodass der rezipient den "Faden nicht verliert". DANKE! Mehr davon!

freshegon
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Jetzt ist mir schwindelig, das ist öfter mein Problem mit der Philosophie .
Das mit dem Denken ist einer der komplexeren Umstände unserer temporären Existenz.
Was ich tatsächlich sagen kann ist die Erfahrung sich in Gedanken zu verlieren .
Statt Rosen blühen dann Neurosen .
Der eigentliche Witz des Lebens sind doch die Wahrscheinlichkeiten.
Es bleibt nach jeder Antwort die wir finden auch wenn diese nicht falsch, doch immer ein neues Paket von Fragen übrig .
Finde ich mich ab mit dem Gedanken, daß es die eine Wahrheit nicht gibt, selbst wenn es diese gäbe, ist es doch fraglich ob ich selbige zu erkennen in der Lage bin.
Also irren wir weiter durch das Leben.
Was mich immer stört ist dieses Ich Verständnis.
Ja ein Ich scheint nötig, als ein Ort, aber um zu leben braucht es mehr als das ich .

stephanmotzek
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Mein Hund 🐕 denkt nicht, trotzdem ist er!

immernetter
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ich gebe scobel ein like, also bin ich

thegreatwhelp
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Wenn ich den Zweifel konsequent auf die Spitze treibe, dann ist
"Ich denke, also bin ich." nicht unbedingt richtig. Allenfalls könnte man sagen, "Ich denke, also muss es irgendetwas geben (, das glaubt, ich zu sein)."
Damit wird aber immer noch eine bestimmte Vorstellung von Denken und Sein implizit vorausgesetzt. Wenn alles Illusion ist, könnte ja auch die Logik, auf die ich mich verlasse, falsch oder gar nicht existent sein. Vielleicht ist ja alles nur ein unvorstellbares Wischiwaschi, in dem Dinge wie Logik und Zeit nur mal kurz als Idee aufgeflackert sind. Oder alles (in sehr unklares "alles") ist noch weiter von allem mir Vorstellbarem entfernt.
Zweifel in dieser Radikalität können zwar manchmal angebracht und notwendig sein, letztlich brauche ich aber eine Balance zwischen alles in Zweifel zu stellen und einer pragmatischen Grundhaltung, um überhaupt leben und denken zu können. Deshalb meine "Gegenposition" ;) "Wenn ich starke Zahnschmerzen habe, dann weiß ich, dass ich bin." Meine Erleben ist für mich real, da spielt es im Beispiel erst mal keine Rolle, dass das möglicherweise nur eine Illusion ist, außer ich finde einen Weg, es in irgendeiner Form erfahrbar zu machen. Wenn ich nicht irgendwann auch etwas esse und trinke, dann kann ich in der für mich erfahrbaren Welt, auch nicht mehr denken. Wenn ich mich freue, wenn ich jemandem helfen konnte, ehrlich war oder eben nicht, wenn ich lerne, zu verzeihen oder zu vertrauen, dann sind das alles subjektiv reale Erfahrungen, an denen ich als Person wachsen kann. Selbst wenn das ganze Leben eine Illusion sein sollte, würden diese Erfahrungen, Entscheidungen usw. wertvoll bleiben.
Darüber hinaus bleibt eben, sei es in der Wissenschaft sei es auf Ebene der Selbsterfahrung, nur die Möglichkeit unsere Beobachtungen (Wahrnehmung) und Theorien der Wirklichkeit immer wieder kritisch zu hinterfragen und abzugleichen, um uns so einer potentiell tieferen Wahrheit anzunähern.

HeribertMuermann
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Tolles Video ich liebe Existenztheorie im Unterricht ^^

liab
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Wie immer: den Geist Training, viel zu denken- hinterher bin ich nicht nur, sondern ich bin zwei mal da- nein! Ich stehe natürlich nicht neben mir, sondern merke, dass ich noch lebe, wenn ich Scobel versuche, zu bleibt eine Erkenntnis unerschütterlich: Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt, wie der Verstand- fast Jeder meint, er habe genug die das nicht meinen, sind die grossen Denker. ;-)))

ferryhanson
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Leider haben die letzten Jahre gezeigt, dass viele Menschen den Satz verkehrt herum verstehen!
Ich bin, also denke ich…..

Jonsonsan
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Nietzsche hat darauf hingewiesen, dass Descartes, der angeblich an allem zweifelt, doch die Regeln der Grammatik nicht hinterfragt, indem er davon ausgeht, dass die Aktion des Denkens ein Subjekt, also das "Ich", voraussetzt... Ich bin eher Team Wittgenstein, letztendlich feiert die Sprache, und das außerhalb jeglicher Sprachspiele, deshalb sind alle verwirrt und reden aneinander vorbei :D Klasse Video!

novembergold