Wie ticken die Anhänger und Anhängerinnen der esoterischen Weltanschauung? I ZDFzoom

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Wahrscheinlich hat jeder schon einmal Demeter-Produkte gesehen: Nachhaltige Bio-Landwirtschaft, Inbegriff des Guten. Hinter all dem steckt eine esoterische Weltanschauung: die Anthroposophie.

Was weniger bekannt ist: Hinter all dem steckt eine esoterische Weltanschauung: die Anthroposophie. Im Herbst 2021 stand sie als eine Quelle der Querdenkerbewegung in der Kritik. Jochen Breyer will wissen: Welches Denken steckt dahinter? Wie ticken ihre Anhänger?

Was Jochen Breyer herausgefunden hat, hat ihn überrascht und oft erschreckt: Die Anthroposophie ist viel tiefer in unserer Gesellschaft verankert, als wir denken. In der Pädagogik. In der Medizin. In der Landwirtschaft. In der Finanzwelt. Es gibt Stiftungen wie die Software AG – Stiftung, die mit Milliarden dafür sorgen, dass sie sich ausbreitet, an Universitäten einzieht und in der Forschung Fuß fasst, gerade in der Medizin.

Und: In Anthroposophie steckt viel esoterisches Denken, das oft in starkem Gegensatz zur Wissenschaft steht. Es gibt dabei eine Art "Doppelsprech": Nach außen wird von nachhaltiger Landwirtschaft gesprochen und einer Medizin, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Nach innen aber wirken esoterische Glaubenssätze. Für die Demeter-Landwirtschaft etwa ist es verpflichtend, dass Quarz oder Kuhmist in Kuhhörner gefüllt und ein halbes Jahr in der Erde vergraben wird, um "kosmische Kräfte" zu sammeln. Dann werden diese Kuhhörner ausgegraben, und der Inhalt wird als quasi kosmischer Dünger stark verdünnt auf die Felder verteilt.

In der anthroposophischen Medizin, erklärt Dr. Harald Matthes, Leiter des Gemeinschaftskrankenhauses Havelhöhe, spricht man beispielsweise dem Meteoreisen eine heilende Wirkung zu, weil der enthaltene Meteorstaub die verschiedenen Seinsschichten eines Menschen positiv beeinflusse. Einen wissenschaftlichen Nachweis dafür gibt es nicht.

Darüber hinaus lehrt die anthroposophische Medizin, dass eine Krankheit auch aus einer Verfehlung aus einem früheren Leben resultieren könne. Ein Beispiel: Wenn man in einem früheren Leben kein Interesse an den Sternen hatte, dann kann das jetzt zu Bindegewebsschwäche führen.

Jochen Breyer unterwegs "Am Puls Deutschlands" zur Frage: Anthroposophie – gut oder gefährlich?

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#Anthroposophie #Querdenker #ZDFzoom
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Комментарии
Автор

Das Füllhorn mit Kuhmist im Demeter- Acker (schon irgendwie abgedreht ), ist mir irgendwie sympathischer als ein vollkommen ausgelaugter, MRSA-Gülle gedüngter, nitratbelasteter konventioneller Ackerboden.

justinjost
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meine Erfahrung mit Kindergärten ist folgende: 1, 5 Jahre war mein Sohn in einem Waldorfkindergarten und 1, 5 Jahre in einen städtischen Kindergarten. Im Waldorfkindergarten waren die Kinder entspannt und hatten einen geregelten Ablauf, mein Sohn kam entspannt nach Hause. Im städtischen Kindergarten gab es offene Gruppen, alle konnten überall spielen, es gab keine gemeinsamen Mahlzeiten, keine Riten oder feste Abläufe, es kam ein Kind nach Hause, was völlig durch den Wind war, heulte und erst mal Ruhe brauchte. Meinem Sohn ist der Waldorfkindergarten zu 100% besser bekommen, dafür danke ich ich den Erzieherinnen !

andreaskahlich
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Interessanter Beitrag. Wobei ich finde, dass der menschliche Faktor nicht zu unterschätzen ist. Hätte ich meinen jüngsten Sohn, der ein Frühchen war, in der Klinik bekommen, in der mein Älterer zur Welt gekommen ist (gut entwickelt und gesund, trotzdem wollten sie ihn mir nachts wegnehmen, weil "Sie ja sonst dauernd bei uns klingeln" - geht's noch?), dann wäre ich als psychisches Wrack entlassen worden. In der anthroposophischen Klinik hatte ich liebevolle Rundumpflege wann immer ich sie brauchte an meinem Bett. Nur mit Medis wären wir beide 100% nicht so schnell entlassen worden.
Inzwischen arbeite ich in genau dieser Klinik - als Lehrerin für die kranken Kinder. Und auch hier muss ich, als absolute nicht-Anthroposophin (und übrigens KEINE Waldorflehrerin, sondern ganz normale Realschullehrerin) sagen: das Personal, Ärzte, Schwestern, Therapeuten, sie nehmen sich einfach ZEIT für die Kinder. Und dass das ein wichtiger, wenn nicht der wichtigste Faktor zur Gesundung.
Das ist inzwischen wissenschaftlich belegt. Vllt. sollte Herr Lauterbach diesen Faktor auch mal in seine Reform einbauen, aber das kostet ja

Daniela-scbs
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Bin froh, dass es Demeter Produkte gibt und werde ich auch weiterhin kaufen.

doris
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Hi, habe einige Jahre in einem Antroposofischen Pflegeheim gearbeitet und von der Qualität her wurde dort viel besser gepflegt als in einem Roten Kreuz Pflegeheim, aber es war auch teuerer für die Bewohner. Ich war in der Firma Weleda und auch in der Schweiz. Weledas Produkte finde ich sehr gut. Ich bin kein antroposoph, aber ich habe vieles dort gelernt und dafür bin ich sehr dankbar. Selbst bin ich eine Person mit Migrationshintergrung und schon meine Oma versuchte erstmal eine Entzündung mit Honig oder Sauerkraut zu heilen, statt sich sofort ein Antibiotikum einzuwerfen. Aber wenn es nicht anders geht hat auch ein Antibiotikum seine berechtigung.

freedom
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Ich, als Japaner, finde immer diese Diskussion über Anthroposophie interessant. Bin kein Anthroposoph, aber Steiners Philosophie super interessant.
Ich fände immer diese Polarisierung der Wissenschaft und Anthroposophie, und die Beurteilung, Anthroposophie als eine Weltanschauung super vereinfacht, pauschalisiert. (Ich bin kein Gegner der empirischen Forschung) Es klingt, als ob die heutige empirische Naturwissenschaften gleich weltanschauungsfrei wäre. Oft ist es auch eine vom Materialismus orientierten Weltanschauung, dass es nur existiere, was man physisch erfassen kann.
Hingegen wird der Buddhismus, der auch Wiedergeburt oder Reinkarnationen und Karma esoterisch selbstverständlich glaubt, in Deutschland „geisteswissenschaftlich“ oder „philosophisch“ verwendet und geforscht und belegt und auch oft geschätzt. Super Komisch, dass dort keine Kritik dazu gibt🤣

j.m
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Finde das mit dem Kuhhorn-Vergraben völlig egal. Hier gibt es auch viele Bauern im Land, die symbolisch den Leib Christi essen. Ist das dann Verharmlosung von Kannibalismus? :) Soll doch jeder machen, was er will. Das Wesentliche ist doch, ob Tiere und Natur besser behandelt werden und somit der Konsument weniger Schadstoffe in den Lebensmitteln abbekommt

siggibada
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Ich bin Waldorfschüler ich denke selbst und bin auch kritisch, es gibt einige Dinge die ich schon als Kind in der abgelehnt habe und in der auch damit keine Probleme hatte, man kann anders denken und dasfürd zu keinen Problemen, es gibt wie überall in Gesellschaften Fundamentalisten aber als Waldorfschüler geht man als frei denkender Mensch in die Welt hinaus und kann tun und machen was man will, man wird nicht zu irgendwas gezwungen, ich bin von Spiritualität nicht beherrscht, ich bin aber begeistert davon wie viel ich in dieser Schule gelernt habe und dass ich keine Grenzen habe, wie viele andere Menschen, meine Kreativität auszuleben.

henningmachens
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Ich bin selbst auf einer Waldorfschule gewesen und mit den Menschen drum herum vertraut. Selber kann ich nichts mit Globolis und co anfangen und man darf es sicherlich hinterfragen und Kritisieren.
Auch das mit den Hörnern bei Demeter klingt etwas wired, aaaaber, ist es nicht auch wired, dass da jemand auf nem Hof steht, wo es den Tieren augenscheinlich extrem gut geht und diesen Hof Irgendwie in ein negatives Licht stellt. Lasst die doch ihre Hörner vergraben 😅
Irgendwie kommt es auch so rüber als würde jeder der in die Waldorfschule geht als kleiner Antroprosoph wieder raus kommen. Aber es darf im übrigen an den Schulen keine Antroprosophie gelehrt werden.
Es gibt nicht nur schwarz und weiß, es brauch auch immer Menschen die bestehende Erkenntnisse und normen hinterfragen auf beiden Seiten.

dh
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Ich bin Koch an einer Waldorfschule und Kita, ich muss sagen den Kindern geht's da 10 Mal besser wie in normalen Einrichtungen. Ps ich komme aus dem Ghetto und musste mich erst dran gewöhnen. 😅

Ich find's da mittlerweile super. 💪😁

jonnyfromtheblock
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Finde die Anthroposophie nach diesem Beitrag überhaupt nicht schlimm. Die Landwirtschaft, die Waldorfschulen, sehen doch toll aus, so richtig zum wohlfühlen. Der eine glaubt mehr an gefüllte Kuhhörner, der andere weniger, mal abgesehen davon das in Hörnern wichtiger Stickstoff ist und solche "Riten" ja oft auch logische Grundlagen haben, finde ich die angeblich wissenschaftsbasierte, konventionelle Landwirtschaft viel schlimmer, denn sie macht die Böden kaputt nicht ein vielleicht etwas gläubiger Esoteriker (gibt ja auch genug christliche Bauern, besser?).
Das gleiche gilt für die Waldorfschulen und anthroposophische Krankenhäuser. Würden sie nicht helfen, würde sie es erst gar nicht geben. Der eine glaubt an Homöopathie, der andere an einen täglichen Pillencocktail der der Pharma- und Chemiebranche Gewinne bringt. In der Medizin sterben jedes Jahr Zehntausende an Falschbehandlung, fehlende Zuwendung, gestresste Ärzte die nur nach Plan abarbeiten ohne den Patienten ernst- oder wahrzunehmen, alles wissenschaftlich toll basiert. Ich weiß nicht, ich finde beiden Seiten haben ihre Berechtigung und finde es gut wenn es Alternativen und vielseitige Angebote gibt. Das belebt das Geschäft, Konkurrenz ist gut und die paar Extremisten finden sich auch in anderen Berufsgruppen. Da sollte man sich lieber mit anderen Themen beschäftigen als überall das Schlechte zu suchen.
Nach heutigem Wissensstand kann ich zB. nicht verstehen wie Jochen bei der Wissenschaftsfeindlichkeit ausgerechnet Corona als Beispiel nimmt. Man muss ja heute sagen: ich habe mich impfen lassen, aber nur einmal und nie wieder, denn in vielen Punkten hatten die Kritiker recht. Mein Grund mich zu impfen war, um andere zu schützen, jetzt weiß man das Pfizer die Ansteckung nie getestet hat und sie war der Grund für den Lockdown für Umgeimpfte wie zB. meine Kinder. Meine geimpften und ungeimpften Freunde und Bekannte hatten alle Corona mit schwachen und heftigen Verläufen. Da krieg ich gerade wieder Puls wenn ich an all den Hass denke der auch von Politikern mit angefacht wurde... auf Grundlage von nix... Das muß man dem Jochen nochmal sagen.

kaffeesturm
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Vor kurzem hat der SWR eine Dokumentation über die Waldorfschulen veröffentlicht, in der Frank als Reporter das Thema Anthroposophie auf respektvollen Weise beleuchtet. Diese Dokumentation ist in meinen Augen gelungen, da sie keine vorschnellen oder aus dem Kontext gerissenen Aussagen braucht, um interessant zu sein. Das ist in meinen Augen guter Journalismus, den ich bei der hier gezeigten Dokumentation vermisse

lisahummer
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Einen Tag habe ich den Bericht sacken lassen. Übrig geblieben ist sowas wie Wut ob der Respektlosigkeit von real mit den Händen arbeitenden Menschen die Größeres schaffen, als so ein abwertender Bericht. Wie kann man gegenüber einem Demetergärtner so respektlos sein und eine Sache rauspicken, die Ihnen komisch / suspekt vorkommt. Ich esse am liebsten Demetererzeugnisse und schmecke einen gewaltigen Unterschied zu herkömmlich erzeugten Gemüsen/Obst. Davon aber im Bericht keine Rede....
Auch ein Krankenhaus aufzubauen und 30 Jahre später zu leiten, was steckt da für eine Energie dahinter! Ich als Krankenschwester würde viel lieber in einem antroposophischen KH arbeiten, wo es neben der Verabreichung von Medikamenten auch noch Wickel, Auflagen u.a. gibt. Was für eine Bereicherung! Wenn ich "meinen" Pat Tabletten austeile und sehe, wieviele sie bekommen, denke ich, die "Wissenschaft" ist über 30 Jahre nach Beendigung meiner Ausbildung keinen Schritt weiter gekommen. Ich habe gelernt: beim Alterspatient weiß man nicht, wie die verschiedenen Medikamente in der Leber kumulieren.
Da wünsche ich mir eine ergänzende Medizin, mit einem anderen Blick und anderen Möglichkeiten. Und ich sage hier nicht: weg mit der herkömmlichen Medizin!!
Sie sollten sich für die Respektlosigkeit bei den Menschen, die Ihnen Zeit geschenkt haben entschuldigen!

gudrun
Автор

Eigentlich ist es zum Lachen, wenn es nicht so traurig wäre, die Verbindung zu Querdenkenkern, da wissen wir schon worauf sie hinauswollen. Gut, dass Bewusstsein stärker ist als solche Versuche..

lieselotteweber
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Was ist denn dann mit den noch wenigen Urvölkern, die schon seit Jahrtausenden mit der Natur im Einklang leben und auch genau wissen, welche Pflanzen für welche Krankheit ist…??

Queen
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Ich glaube diesem Beitrag fehlt es gänzlich an journalistischer Neutralität und Respekt.

jensevan
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19:45 due frage ist doch, behandelt der chef eines anthropo krankenhauses seine patienten schlecht oder falsch.
wenn nicht - worum gehts hier?
wird dann demnächst das personal christlicher einrichtungen auch daraufhin verhört, ob sie am konzept von auferstehung, jungfrauenempfängnis oder engeln festhalten?

ko.ala.b
Автор

Die Frage ist hier: für wen ist diese Weltanschauung gefährlich?

christahrabak
Автор

Gefährlich für das System! Genau die Aussage hat mich zum Abschalten bewogen. Der Bericht ist mir von Anfang an zu eingefärbt. Der Berichterstatter hat sich selber nicht mit RS befasst. Daher für mich wertlos.
Das System versagt doch gerade selbst an allen Ecken und Enden....

heikenaumann
Автор

Dieser Doku fehlt es an neutralität!
Ich finde der Moderator sendet in jedem seiner Sätze eine latent abfällige Meinung mit. Ich Stimme nicht allem aus der Anthroposophie zu Aber in der Geburtsmedizin habe ich zb. Sehr gute Erfahrungen damit gemacht.
Es gibt viele Aspekte die einfach einen anderen Gesellschaftlichen Umgang mit diesem Thema aufzeigen. Ich denke pauschal alles daran zu verurteilen ist genau das gleiche wie pauschal die Schulmedizin und normale Landwirtschaft zu verurteilen.

charlottehohlstein