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Toshio Hosokawa – Sen VI (1993) | WDR 3
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Toshio Hosokawas Werk "Sen VI" (1993) für Schlagzeug Solo wird gespielt von Isao Nakamura.
Eine Aufzeichnung vom 2. November 2018 aus der Kölner Philharmonie.
○ Werkeinführung von Toshio Hosokawa zu seiner Komposition "Sen VI":
Das japanische Wort "sen" bedeutet ganz allgemein "Linie", aber hier bezeichnet es die Pinselstriche, die man in der östlichen Kalligraphie und auf indischen Tuschebildern sehen kann. Dieses Werk für Schlagzeug ist das sechste in einer Reihe von Stücken für Soloinstrumente, die ich 1984 begonnen und »Sen« genannt habe. Die anderen Stücke sind "Sen I" für Flöte (1984), "Sen II" für Violoncello, "Sen III" für Shamisen (1989), "Sen IV" für Orgel (1990) und "Sen V" für Akkordeon (1992). Die Pinselstriche werden durch den hinter ihnen frei gelassenen Raum verstärkt. Der Kalligraph sucht, wenn er seinen Pinsel ansetzt, notgedrun¬gen nach einem Gleichgewicht mit diesem leeren Raum. Dieser leere Raum suggeriert eine Welt, die nicht gezeichnet werden kann, eine Welt, die nicht gesehen werden kann, eine Welt, in der die Klänge unsere Ohren nicht erreichen. Er suggeriert eine Welt der Irrealität, der Träume, des Unbewussten, die das im tiefsten Innern des Menschen versteckte uneingeschränkte Potenzial verbirgt. Dieser leere Raum ist der versteckte Zufluchtsort der natürlichen Energie, der unser tiefstes Potenzial verbirgt.
Die Leerräume der Musik sind Welten der Stille und des Pianissimo. In »Sen VI« habe ich versucht, einen neuen Klangraum einen Spalt weit zu öffnen, indem ich verschiedene, zuvor noch nie gehörte, kaum hörbare Veränderungen in der Welt des Pianissimo präsentiere, die unvermutet an der Grenze unserer auditiven Wahrnehmungsfähigkeit auftreten.
Eine Aufzeichnung vom 2. November 2018 aus der Kölner Philharmonie.
○ Werkeinführung von Toshio Hosokawa zu seiner Komposition "Sen VI":
Das japanische Wort "sen" bedeutet ganz allgemein "Linie", aber hier bezeichnet es die Pinselstriche, die man in der östlichen Kalligraphie und auf indischen Tuschebildern sehen kann. Dieses Werk für Schlagzeug ist das sechste in einer Reihe von Stücken für Soloinstrumente, die ich 1984 begonnen und »Sen« genannt habe. Die anderen Stücke sind "Sen I" für Flöte (1984), "Sen II" für Violoncello, "Sen III" für Shamisen (1989), "Sen IV" für Orgel (1990) und "Sen V" für Akkordeon (1992). Die Pinselstriche werden durch den hinter ihnen frei gelassenen Raum verstärkt. Der Kalligraph sucht, wenn er seinen Pinsel ansetzt, notgedrun¬gen nach einem Gleichgewicht mit diesem leeren Raum. Dieser leere Raum suggeriert eine Welt, die nicht gezeichnet werden kann, eine Welt, die nicht gesehen werden kann, eine Welt, in der die Klänge unsere Ohren nicht erreichen. Er suggeriert eine Welt der Irrealität, der Träume, des Unbewussten, die das im tiefsten Innern des Menschen versteckte uneingeschränkte Potenzial verbirgt. Dieser leere Raum ist der versteckte Zufluchtsort der natürlichen Energie, der unser tiefstes Potenzial verbirgt.
Die Leerräume der Musik sind Welten der Stille und des Pianissimo. In »Sen VI« habe ich versucht, einen neuen Klangraum einen Spalt weit zu öffnen, indem ich verschiedene, zuvor noch nie gehörte, kaum hörbare Veränderungen in der Welt des Pianissimo präsentiere, die unvermutet an der Grenze unserer auditiven Wahrnehmungsfähigkeit auftreten.
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