Die Liebe Gottes - Teil I

In dieser dreiteiligen Lehrserie packt Rainer Harter einige heiße Eisen an, die man im Kontext eines eher oberflächlichen Verständnisses von der Liebe Gottes schnell übersieht. Ziel der Lehrserie ist es, Staunen und Dankbarkeit zu wecken und das Verlangen, so zu lieben wie Gott. Hier eine Auswahl der Themen:

Gottes Liebe und sein Zorn
Gottes Liebe und das Leid
Gottes Liebe und seine Souveränität
Ist Gottes Liebe bedingungslos?
Liebt Gott jeden Menschen gleich?
Hat Gott Gefühle?
Wie liebt Gott eigentlich?
Und: Was machen wir mit seiner Liebe?

[mikelindinger]

Die Liebe an sich ist der Wille zur Liebe

[Lisbeth]

Danke, lieber Rainer, für deine tiefe Botschaft. Liebe Grüsse aus dem Aargau Lisbeth

[ese]

Ich hätte mit da mehr Bibelstellen gewünscht. Vor allem an der Stelle das Gottes Liebe heilig ist. Super Gedanke und absolut richtig, denke ich, aber wo steht das in der Bibel?

[mikelindinger]

Gott ist Die Liebe, Die Liebe ist Gott.
Eine einzige Wahrheit, so kann das Wort Liebe in meinen nachfolgenden Äußerungen auch durch den Begriff 'Gott' ersetzt werden.

Mit der Liebe (auch der Musik) verhält es sich wie mit dem Wind,
niemand wird diese(n) je als solchen sehen können.
Gleichwohl können wir ihn fühlen und "schauen", was durch ihn geschieht.

Liebe ist de facto ein Gefühl und ich kann mir kein schöneres, besseres, erstrebenswerteres, 'heiligeres' oder 'höheres' Gefühl vorstellen.
Und so wie bei allen Gefühlen ist es schwierig bis unmöglich, diese mit Worten derart 'korrekt' zu be-/umschreiben oder gar verbindlich zu definieren, dass der nicht-fühlende Verstand damit was anfangen kann.
Man versuche sich vorzustellen, einem Roboter was über die Liebe zu erzählen.

Die Liebe an sich ist etwas völlig unpersönliches.
Erst wenn sie durch einen Menschen quasi hindurchfließt, wird sie persönlich.
Dann erst nehmen wir die Liebe durch/für den anderen oder etwas 'persönlich' wahr.

Zum Beispiel durch den persönlichen Ausdruck eines Musikers, dessen Vortrag voll Hingabe an die Musik den Zuhörer zu Glücks- oder Tränen der Rührung emotional bewegen kann, was der Berührte später in dankbaren Applaus äußert.
Oder die wunderbaren Empfindungen beim Betrachten eines romantischen Sonnenuntergangs oder schönen Gemäldes, der Natur etc.
All das ist Ausdruck der Liebe, welche sich als besonderes Gefühl beim Anblick oder Hören von ansprechenden 'Phänomenen' in uns 'manifestiert' bzw. durch uns hindurchfließt.

Wir können nur so viel Liebe empfinden (empfangen) und somit weitergeben,
wie es unser Verstand, unser Bewusstsein im jeweiligen Augenblick zulässt.
Dabei spielen dessen Intelligenz und 'spirituelle' Entwicklung keine Rolle.

Liebe ist eine Erfahrung, welche weder eine besondere spirituelle Entwicklung oder Intelligenz voraussetzt. Liebe braucht lediglich einen Wahrnehmenden.

Die Liebe ist ein besonderes, intensives Gefühl, welches den Wahrnehmenden,
den Liebenden in einen Zustand versetzt, in welchem er all sein Denken,
seine Entscheidungen, sein Handeln aus Sicht der Liebe betrachtet,
er also vornehmlich in wohlwollender, gütiger Weise agiert und reagiert.

Gefühlte Liebe erzeugt im Wahrnehmenden tiefe Dankbarkeit und den Wunsch,
geradezu den Drang, die empfundene Liebe mit jemanden zu teilen.

Liebe weckt/erzeugt im Wahrnehmenden eine Haltung, welche den menschlichen Geist zunehmend im Sinne der Liebe 'arbeiten', denken lässt.

Gelebte Liebe 'führt' den Verstand früher oder später zur Weisheit, lässt diesen zunehmend Weisheit sprechen und Weisheit sind Worte, die nicht den Verstand, sondern das Herz des Angesprochenen erreichen.

Liebe ist eine Kunst und kann geübt werden, Übung macht den Meister.
(Buchtipp: Erich Fromm „Die Kunst des Liebens“)

Versuchen wir die Welt mal mit den "Augen" der Liebe zu schauen,
mit den Ohren der Liebe zu (er-)hören, wie ein Rollenspiel.
Oder betrachten wir diese Welt als 'Hüter' der Liebe:
alle fühlenden Wesen sind Deine Schutzbefohlenen. Wie würde wohl die Liebe in dieser oder jener jener Situation denken, entscheiden und handeln?
Würden sich (rein hypothetisch) alle Menschen mal in dieser Rolle als Liebe oder ihr Hüter ausprobieren und üben, wäre das sicher ein sehr spannendes Experiment, dessen mögliche Konsequenzen aber durchaus zu einigen Hoffnungen berechtigen würde.

Wer die Liebe sucht, wird Gott finden
Aus Denken wird Danken, aus Leben wird Laben (Lieben)

[MA]

Die "Liebe" Gottes ist für mich seit Jahrzehnten ein einziger Albtraum.
😩😩😩😩😩😩