Die Geschichte der Russlanddeutschen I Geschichte

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Auf Einladung der Kaiserin Katharina II. wandern seit der Mitte des 18. Jahrhunderts viele deutsche Familien in das Russische Reich aus, um sich dort niederzulassen. Man nennt sie beiläufig Donauschwaben oder Wolgadeutsche, und für einige Jahrzehnte genießen sie die Vorzüge ihrer neuen Heimat. Die meisten Familien bleiben in großen Kolonien zusammen und pflegen ihre deutsche Identität. Aber mit dem 20. Jahrhundert beginnt eine Zeit der Feindschaft zwischen Deutschland und Russland. Zwischen Kaiser und Tsar, Hitler und Stalin, geraten die Russlanddeutschen zwischen die Fronten. In der Sowjetunion werden sie angefeindet und zu potentiellen Verrätern erklärt. Das Deutschsein wird ihnen verboten. Viele von den Russlanddeutschen wollen weg, zurück in die Heimat ihrer Vorfahren. Doch auch in Deutschland scheinen sie nicht willkommen zu sein. Wieso die Geschichte der Russlanddeutschen bis heute aktuell ist, erklärt euch Mirko in diesem Video.

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Eine Produktion der objektiv media GmbH für funk
Moderation: Mirko Drotschmann
Autor: Matthias Schöberl
Producer: Markus Linke
Schnitt: Rainer Düring
Kamera: Felix Leichum
Regieassistenz: Franziska Schuster

Redaktion (ZDF): Volker Erbert, Nicole Valenzuela
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Комментарии
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Hallo, bin auch Russlanddeutscher, seit April 1993 in Deutschland. Hier musste ich an der deutschen Sprache einiges verbessern, da in Kasachstan eher altdeutsch beigebracht wurde. Es war immer eine Zwickmühle bei der richtigen Aussprache, da meine Großeltern eher das Schwäbische für die richtige Aussprache hielten und nicht wie es in der Schule beigebracht wurde :). Im Großen und Ganzen bin ich froh wieder zurück zu den Wurzeln gekehrt zu sein, doch werde das Land Kasachstan mit allen Schönheiten nicht vergessen! Liebe Grüße an alle!

azkronos
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Ich bin zwar kein Russlanddeutscher, bin aber in einem Viertel von Russlanddeutschen in Ostwestfalen aufgewachsen und muss sagen, dass ich noch nie so fleißige, höfliche, nette und hart arbeitende Menschen kennengelernt habe

s.m.i.t.
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Ich kenne hier bei uns in Schleswig Holstein mehrere Russlanddeutsche und muss sagen das genau diese Leute die alten deutschen Werte mehr leben als unsere aktuelle Gesellschaft. Allein von deren Willen und Arbeitsmoral sowie Familenzusammenhalt können wir noch was lernen.

isenbock
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Vor gut dreißigJahren habe ich Spätaussiedler aus Kasachstan und Tadschikistan in deutscher Sprache unterrichtet. Alle hatten Urdeutsche Namen wie Müller, Obermeier etc. Ich war fasziniert wie gut die älteren Leute die Sprache konserviert hatten und auch verschiedene Dialekte wie z.B. schwäbisch noch gesprochen wurden. Viele der Jüngeren sprachen nur wenige Wörter oder gar kein Deutsch. Alle waren sehr liebevoll und besonders herzlich miteinander, das hat mich sehr berührt. Und alle waren motiviert und konnten nach einem Jahr fließend sprechen.

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Danke für die Themenwahl. Als Russland-Deutsche bin ich schon bei der Hälfte des Videos mehr als begeistert, von der einen oder anderen Info, die ich bisher noch nicht kannte.

Taigatrommelju
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In meiner Heimatregion leben viele Russlanddeutsche, ich bin mit einigen davon zur Schule gegangen. Viele haben sehr hart gearbeitet und sich dadurch hier in Deutschland eine Zukunft aufgebaut, meinen höchsten Respekt dafür! Ich kann mich als Kind erinnern, dass von vielen eine Neubausiedlung mit wunderschönen Häusern abwertend "Klein Moskau" genannt wurde und dort wohnen bis heute wirklich viele Spätaussiedler. Ich verstand es als Kind nicht, aber später wurde mir klar, dass dort viele Einheimische einfach neidisch auf den Erfolg der Russlanddeutschen waren bzw. garantiert heute noch sind. Ich finde das sehr traurig.

eastfrisian_
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Ich bin Russlanddeutsche. Was mich gewundert hat, dass viele Deutsche diese Geschichte nicht kennen. Vielen Dank für das Video!

wklemhj
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Dazu muss man sagen, dass viele Russlandsdeutsche sich super integriert haben, ich kenne eigentlich viele Russlandsdeutsche und keinen davon, der länger arbeitslos war oder nicht sich Mühe gab, die Sprache zu lernen usw. viele haben Häuser gebaut, waren/sind sehr fleißig usw. ich denke im Großen und Ganzen war es eine echte Bereicherung für Deutschland. Und schön, dass auch die gläubigen Russlandsdeutschen hier erwähnt wurden.

linza
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Ich habe noch nie ein Kommentar auf Youtube geschrieben, aber zu diesem Thema möchte ich mich äußern.

Meine Familie ist mitte der 90er Jahre aus dem heutigen Kasachstan nach Deutschland zurückgekehrt. Davor haben sie viel Leid erfahren müssen. Angefangen vom Arbeitslager in Sibieren bis hin zur öffentlichen Diskriminierung (ich zitiere meinen Vater: an sowjetischen Feiertagen wurde man als "deutsches" Kind in der Schule hochgehalten und von hunderten Menschen als Faschist beschimpft). Meine Eltern wurden heimlich getauft. Meine Uroma hat sich ihr ganzes Leben in der Sowjetunion geweigert Russisch zu sprechen und hat bis an ihr Lebensende nur Deutsch mit uns gesprochen. Meine Oma war Diplom Ingenieurin in der Sowjetunion mit dem höchsten zu erreichbaren akademischen Abschluss und hat hier bis zum Schluss als Putzfrau gearbeitet um dann eine Mindestrente zu erhalten, weil hier die Bildung nicht anerkannt wurde. Meinen Vater haben sie damals in der Anfangszeit in Deutschland ausgelacht weil in seinen Zeugnissen nur 5en standen, was in der Sowjetunion einer 1 entsprach. Meine Familie war trotz aller Strapazen in der Sowjetunion sehr erfolgreich und wohlhabend und musste Schließlich mit 2 Koffern nach Deutschland einreisen, weil nicht mehr erlaubt war. Dennoch haben wir uns hier eine Existenz aufgebaut und sowohl ich als auch meine Schwester haben erfolgreich das Abitur abgeschlossen und befinden uns jetzt auf dem besten Weg zu einer erfolgreichen Karriere.

Ich habe bis zur Volljährigkeit nur Deutsche Freunde gehabt und mich immer integriert. Ich wurde bilingual erzogen und bin froh darüber insgesamt 4 Sprache zu sprechen. Trotz all dem wird meine Familie hier immernoch als "die Russen" bezeichnet, was mir wirklich Herzschmerz bereitet. Wir sind nicht aus wirtschaftlichen Gründen in dieses Land gekommen, sondern weil es unsere Heimat ist.

Abschließend möchte ich noch sagen, dass man nicht ein Russe ist, weil man in Russland geboren ist (oder wie meine Oma immer sagt: ein Huhn, dass im Schweinestall geboren wurde, ist auch kein Schwein)

Alccazar
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Ich habe einige Russlanddeutsche als Arbeitskollegen :) Ich nehme sie als sehr herzlich, religiös und ehrgeizig wahr. In meiner Ausbildung war eine meiner Betreuerinnen Russlanddeutsche, ich habe viel Fachliches und Menschliches von ihr gelernt und bin ihr sehr dankbar.
Liebe Grüße aus Ostfriesland

MisSonderbar
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Einer meiner besten Freunde ist Russlanddeutscher. Er kam 1990 im Alter von 2 Jahren hierher. Vier Jahre lang lebte er im Flüchtlingsheim, also einer großen Halle, wo Familien nur durch aufgehängte Decken „Privatsphäre“ hatten. Von den deutschen Behörden bekam er sogar einen anderen, einen deutschen, Vornamen. Seine Eltern wollten, dass er gut integriert aufwächst, weshalb sie mit ihm nur Deutsch und nicht Russisch sprachen, obwohl sie selbst Deutsch erst in Sprachkursen lernen mussten. Als er vor einigen Jahren begann, sich mit dem russischen Teil seiner Identität zu beschäftigen, hat er sich also erstmal für einen Russisch-Sprachkurs angemeldet!
Am Verrücktesten finde ich, dass sein Opa im 2. Weltkrieg auf Seiten Russlands kämpfte und mein Opa auf Seiten Deutschlands kämpfte. Unsere Opas kämpften also gegeneinander, aber ihre Enkel sind Freunde!

SarahPsalm
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Sehr gutes Video. Meine Mutter war Russlanddeutsche, im Krieg mit ihrer Mutter und den Geschwistern nach Österreich geflohen. Ihr Vater wurde nach Sibirien deportiert. Mein Vater wuchs in einem deutschen Dorf in Jugoslawien auf. Beide haben sich nach der Flucht in Österreich getroffen und trotz Enteignung in deren Heimat ein Haus gebaut, eine Familie gegründet und uns Kindern ein stabiles Leben und eine Heimat geschenkt. Erst als Erwachsene konnten wir realisieren, was unsere Eltern Großes geleistet haben und welch großer Fleiß und Mut dazu notwendig gewesen waren. Vielen Dank für diesen Beitrag!

cgja
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Ein interessantes Stück Geschichte, über das man an sich ziemlich wenig erfährt.

mysterium
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Hi, ich bin auch Russlanddeutsche. Danke dass du dich mit den Thema beschäftigst. Die Wissenslücken darüber gibt es nicht nur unter den Einheimischen Deutschen, sondern auch unter den Russlanddeutschen selbst. Wir hatten nie eine Öffentlichkeit. Das kratzt am Identitätsbewusstsein. Solcher Videos sind eine große Hilfe.
Es ist wirklich ein Problem, dass wir so oft erklären müssen, wer wir eigentlich sind. Das hätte besser laufen können. Aber Deutschland ist unsere Heimat geworden. Viele von uns, besonders, wer als Kind hierher gekommen ist, wurden hier besser aufgenommen als in der Sowjetunion, auch wenn die Anfänge schwer waren. Nach mehr als dreißig Jahren in Deutschland möchte ich in keinem anderen Land lieber leben. Ich bin wirklich stolz, Deutsche zu sein. Drei meiner Großeltern wurden hier beerdigt. Meine Kinder sind hier geboren. Danke Deutschland 😘

olgaplatt
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Ich bin selber ein westdeutscher. Habe die Russland Deutschen gut kennengelernt. Bin begeistert von diesen Menschen. Sie sind herzlich willkommen und eine Bereicherung unserer Gesellschaft.

joergpiontek
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Wir haben uns mit einer Familie sehr gut angefreundet die 1995 nach Deutschland kamen. Svetlana udn Vitali mit ihren Kindern. Ich habe nie freundlichere und dankbarere Menschen kennengelernt. Wir haben sie unterstützt und sie lernten sehr schnell. Leider konnte die beiden Eltern nicht mehr in ihrem studierten Berufen Arbeiten. ( Ingenieur und Biologin) aber sie haben sich ihr Leben hart erarbeitet. Bei Null angefangen und ich und meine Eltern verbindet immernoch eine Freundschaft.

bbpoldy
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Meine Vorfahren sind auch Russlanddeutsche. Sie haben zuletzt in Kasachstan gewohnt. Ich bin schon in Deutschland geboren.
Ich finde es richtig gut, dass du dich da informiert hast!
In meiner Familie war es so, dass die deutsche Sprache erhalten geblieben ist. Meine Urgroßmutter war eine Deutsche und hat sich radikal dagegen gewehrt russisch zu sprechen. In ihrem Haus durfte man auch nur deutsch sprechen. Sie war da sehr streng. Deswegen hatte meine Familie keine große Schwierigkeiten mit der Sprache als sie nach Deutschland kamen.
Was ich noch zu der Religiosität sagen kann: Christen wurden in der damiligen Sowjetunion hart verfolgt. Mein Urgroßvater war Baptistenpfarrer und wurde in ein Arbeitslager verschleppt, wegen seines Glaubens an Gott. So etwas oder ähnliches ist vielen damals passiert. Mache wurden bis zum Tod gefoltert, weil sie ihren Glauben nicht aufgeben konnten/wollten. So etwas oder ähnliches ist vielen deutschen widerfahren. Deswegen ist auch heute noch der glaube an Gott vielen russlanddeutsche Menschen sehr wichtig.
Das wollte ich einfach mal an dieser Stelle erwähnen.
Heute werden wir aber noch immer von vielen Deutschen nicht als richtige Deutsche gesehen, so meine Erfahrung. Wenn ich sage, dass meine Eltern aus Kasachstan kommen, aber Deutsche sind wird es oft nicht richtig verstanden, und angenommen dass man "Ausländer" ist. Aber ich muss sagen, ich möchte gar nicht als "reine Deutsche" angesehen werden, weil man sich trotzdem ein stückweit über die Vorfahren und deren Geschichte identifiziert. Und ich bin stolz darauf, dass sie es geschafft haben zu überleben, den Glauben zu bewahren und zurück zukommen.
Meine Eltern hätten sich nie im Leben, ein so gutes Leben wie sie es jetzt haben in Kasachstan uns Kindern ermöglichen können, und auch nicht vorstellen können, dass es ihrer Familie so gut gehen würde!

evelynj.
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Eine wahre Geschichte! In 1995 bin ich als Deutsche in Moskau ins Flugzeug gestiegen und nach paar Stunden Flug habe ich als Russe das Flugzeug verlassen.Ich habe nie gedacht das es so schnell gehen kann.

tolikanatoli
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Sehr guter Beitrag! Das sollte im Geschichtsunterricht ein Pflichtthema werden!

BinimGarten
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Ich bin selber aus Rumänien. Auch Spätaussiedler. Ich bewundere die Deutschen aus Russland sehr. Ihren Fleiss, ihren Zusammenhalt und insbesondere ihren Humor. Es ist eine Bevölkerungsgruppen die viel erlebt hat und die dadurch gerüstet ist für fast alles im Leben. Ich bin auch der Meinung, dass Deutschland von dieser Zuwanderung sehr profitiert hat.

karinmeikedepner