GmbH-Gewinnausschüttung – diese Basics muss jeder GmbH-Chef kennen

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Basics zur GmbH Gewinnausschüttung, die jeder GmbH-Chef kennen muss.

Wie werden GmbH Gewinnausschüttung besteuert?

im Standardfall mit Abgeltungssteuer: die GmbH führt 25 % ab plus Soli sind dann 26,375 %

der Rest landet auf ihrem Bankkonto und das müssen Sie dann nicht mehr versteuern.

Es gibt es zwei alternative Methoden

Entweder - sehr unwahrscheinlich - Sie haben einen sehr niedrigen Steuersatz, dann können Sie - genauso wie jeder Rentner mit seinen Kapitaleinkünften - beantragen, dass der individuelle Steuersatz angewandt wird, dann bekommen Sie die von der GmbH einbehaltene Kapitalertragsteuer anteilig zurück. Das dürfte bei GmbH Gesellschaftern eher selten vorkommen.

Dann gibt es die Möglichkeit zu optieren zur Besteuerung mit dem individuellen Steuersatz

das kann der Geschäftsführer machen, wenn er… (§32d Absatz 2 Nummer 3 EStG)

a) zu mindestens 25 Prozent an der Kapitalgesellschaft beteiligt ist oder

b) zu mindestens 1 Prozent an der Kapitalgesellschaft beteiligt ist und durch eine berufliche Tätigkeit für diese maßgeblichen unternehmerischen Einfluss auf deren wirtschaftliche Tätigkeit nehmen kann.

Das lohnt sich allem dann, wenn Sie hohe Werbungskosten haben – sprich: wenn Sie die GmbH Beteiligung auf Kredit gekauft haben.

Denn bei dieser Option können Sie dann die Werbungskosten zumindest zu 60 % absetzen. - bei Abgeltungssteuer hingegen kann man keine Werbungskosten absetzen.


An die Option sind Sie fünf Jahre gebunden.

Wir schauen uns mal einen GmbH Gesellschafter an, der jedes Jahr 100.000 € Gewinnausschüttung erhält und 30.000 € Zinsen an die Bank zahlt für die Finanzierung der Beteiligung. Der Mann unterliegt dem Spitzensteuersatz.

Wenn er die normale Abgeltungssteuer wählt, dann führt die GmbH 25.000 € ab
wenn er die Besteuerung mit dem individuellen Steuersatz wählt, dann versteuert er nur 70.000 € - und das mit 60 %, steuerpflichtig sind also 42.000 €. Darauf zahlt er 17.640 Euro Steuern. Bei beiden Varianten kommt natürlich noch Soli und KiSt noch obendrauf.

Der spart sich also 8000 €

wann ist die Option zur individuellen Besteuerung schlecht?

Wenn es nicht um riesige Summen geht oder die Werbungskosten bald wegfallen und man hat nichts mehr zum dagegen rechnen.

Wenn Sie dann noch unter die Reichensteuer fallen, ist die individuelle Besteuerung schlecht.

Mal angenommen, Sie haben sowieso schon ein Einkommen von 300.000 €

Sie sind alleinstehend und jetzt kommen noch 1 Million Gewinnausschüttung obendrauf. Bei Abgeltungssteuer zahlen Sie 250.000. Wenn Sie optiert haben, zahlen Sie 270.000 alles jeweils plus Soli

Die Obergrenze einer Gewinnausschüttung ist das freie Eigenkapital. Beispiel:

Sie haben Stammkapital 25.000 und 100.000 € Gewinnvortrag. Dann können Sie 100.000 ausschütten. Eine weitere Obergrenze ist das Bankkonto.

Was muss man machen, damit die Gewinnausschüttung durchgeführt werden kann?

Sie brauchen erst mal einen Gesellschafterbeschluss. Es müssen alle Gesellschafter zusammenkommen und die Ausschüttung beschließen. Wenn Sie Alleingesellschafter sind, beschließen Sie folgendes: Hiermit beschließt der Alleingesellschafter der XY GmbH heute, am 10. August 2024, dass am 10. September 2024 100.000 € brutto ausgeschüttet werden.

Wählen Sie als Datum der Ausschüttung unbedingt ein Datum in der Zukunft, denn Sie müssen die Kapitalertragsteuer abführen und zwar spätestens am Tag der Gewinnausschüttung

Kapitalertragsteuer Anmeldung! Ich empfehle Ihnen dringend, dem Finanzamt eine Einzugsermächtigung zu erteilen. Weil dann ist es das Problem des Finanzamtes rechtzeitig abzubuchen, wenn die später abbuchen, ist das nicht ihr Problem.

Muss man immer den Jahresabschluss abwarten?

Nein bei einer GmbH kann man auch eine Vorabausschüttung machen

was ist der Unterschied zwischen Geschäftsführertantieme und Gewinnausschüttung?

die Tantieme ist ein Gehaltsbestandteil und mindert den Gewinn der GmbH.

Dafür ist sie in voller Höhe steuerpflichtig und es muss Lohnsteuer abgezogen werden wenn Sie sagen

Wenn Sie Alleingesellschafter sind, ist eine Tantiemevereinbarung steuerlich etwas günstiger

Aber eine Tantiemeregelung ist deutlich unflexibler

Sie muss vor Beginn des Wirtschaftsjahrs schon abgeschlossen sein

dann muss sie nach Aufstellung des Jahresabschlusses, wenn die Höhe der Tantieme feststeht, zwingend ausgezahlt werden.

muss eigentlich jeder Gesellschafter seinen Gewinnanteil entsprechend der Beteiligung erhalten?

Nein, man kann durchaus inkongruente Gewinnausschüttungen vereinbaren.

Das muss das Finanzamt anerkennen, wenn es so in der Satzung erlaubt ist. Wenn Sie das vergessen, dass Sie die Satzung entsprechend öffnen dann wird das Finanzamt nicht mitspielen.
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Комментарии
Автор

Muss ich auf den ausgeschütteten Gewinn Versicherungsbeiträge zahlen?

Roxas