JEFF BEZOS: Der Amazon Gründer lässt sich nicht erpressen

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Der «National Enquirer» hatte vergangenen Monat einen Bericht über eine außereheliche Affäre von Bezos veröffentlicht. Darin hieß es, der Internet-Unternehmer habe «vulgäre Textnachrichten und anschmachtende Liebesnachrichten» an die frühere TV-Nachrichtensprecherin Lauren Sanchez geschickt, bevor er seine Trennung von seiner Frau bekanntgegeben habe. In der Folge beauftragte Bezos ein Team aus Privatermittlern damit, herauszufinden, wie der «National Enquirer» an anzügliche Textnachrichten zwischen ihm und Sanchez gekommen sei.

Wie Bezos nun publik machte, wandte sich anschließend eine Rechtsvertretung der Mutterfirma des «National Enquirers», American Media Inc., an ihn. «Sie sagten, sie hätten mehr Textnachrichten und Fotos, die sie veröffentlichen würden, wenn wir unsere Ermittlung nicht einstellen.» Am Mittwoch nun sei ihm ein Deal angeboten worden: Die Boulevardzeitung werde die intimen Fotos nicht veröffentlichen, wenn Bezos und seine Detektive eine öffentliche Stellungnahme herausgäben, in der es heiße, dass sie keinen Grund zur Annahme hätten, dass die Berichterstattung von «National Enquirer» «politisch motiviert oder von politischen Kräften beeinflusst» sei.

In seinem Blog-Eintrag erklärte Bezos, er veröffentliche lieber diese E-Mails an sein Team, als dem Erpressungsversuch nachzugeben - auch wenn dies auf seine Kosten gehe und für ihn Peinlichkeiten drohten.

Bezos' Detektive hatten angedeutet, dass die Berichterstattung über die Affäre des Unternehmers politisch motiviert sei. Bezos ist von Präsident Donald Trump wegen der kritischen Berichterstattung von Bezos' Zeitung «The Washington Post» über das Weiße Haus kritisiert worden. American Media Inc. dagegen hat zugegeben, dass es Praktiken angewandt hat, um Trump zu helfen, Präsident zu werden. So kaufte die Firma einem Playboy-Model die Rechte an ihrer Geschichte über eine angebliche Affäre mit Trump ab - um sie anschließend bis nach der Präsidentenwahl 2016 unter Verschluss zu halten. Zu Bezos' Blog-Eintrag gab es zunächst keine Stellungnahme.

Mit Blick darauf, wie die Zeitung an Bezos' Textnachrichten und Fotos gekommen sein könnte, haben seine Privatermittler den Bruder seiner Freundin, Michael Sanchez, im Verdacht. Bezos' Telefon sei nicht gehackt worden. Stattdessen habe vermutlich Sanchez - der öffentlich Unterstützung für Trump bekundet hat - die Informationen an den «Enquirer» weitergegeben. Sanchez arbeitet als Manager für seine Schwester. Er hat ein Interview mit der Nachrichtenagentur AP bislang verweigert. Auf Twitter schrieb er jedoch, Bezos' führender Ermittler Gavin de Becker verbreite falsche konservative Verschwörungstheorien.

Als Erklärung, warum Bezos sich für den Gang an die Öffentlichkeit entschied, schrieb er: «Wenn ich mich in meiner Position nicht gegen diese Erpressung erheben kann, wie viele Leute können es dann?» Natürlich wolle er persönliche Fotos nicht von sich veröffentlicht sehen. Aber bei den Erpressungsmethoden wolle er nicht mitmachen. Er habe sich lieber dafür entschieden, den Spieß nun umzudrehen.

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