Gitarrenschau - Relic: Gut? Böse? Egal?

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An Relic scheiden sich die Geister - wir schauen mal nach warum. Was meint Ihr?

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Wieder mal ein schickes Video, Daumen hoch. Zum Thema selber: Bisher hat mir jede Art von Relic, ob dezent oder heavy oder irgendwo dazwischen, jedes mal die Tränen in die Augen getrieben. Ich konnte es nicht nachvollziehen, warum man vorsätzlich eine, teilweise unter großem Aufwand selbst gebaute, Gitarre vorsätzlich beschädigt. Unter anderem hatte ich auch in einer Doku mal mit angesehen wie eine der angesprochenen PRS gerelict wurde, als der Typ dann das Stemmeisen angesetzt hat musste ich abschalten.
Deshalb habe ich mich auch nie näher mit dem Thema beschäftigt, geschweige denn versucht nachzuvollziehen warum das jemand macht oder so haben will. Der Aspekt, dass man darauf anderst spielt, dass es sich anderst anfühlt, also nicht von der Haptik her, sondern von dem Gefühl her, dass man beim Gitarre spielen hat, da bin ich nicht drauf gekommen. Ist aber eigentlich logisch. Das kann ich gut nachvollziehen.
Also, ich bin dann mal weg, Schleifpapier suchen...

;-) Nein, natürlich nicht, aber mein Verständnis für diese Art sich an seinem Instrument zu verwirklichen, wurde auf jeden Fall geweckt. Danke dafür.

soischswore
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Ich persönlich finde dass eine Relic Klampfe immer so ein Gefühl von nach Hause kommen vermittelt. Zumindest wenn es gut gemacht ist. Wie ein gutes Sofakissen. Hat schon Sheldon Cooper gesagt ;)

zoom
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Relic ist heute schon fast eine Kunstform. Das kann man ja bei Fender sehen. Abgesehen davon gibts halt Relic und Heavy Relic, die schauen dann aus wie vom Sperrmüll. Würd ich mir jetzt auch net antun, allerdings hab ich sie schon gespielt und die klingen verdammt gut. Obs am Relic liegt kann ich nicht sagen.

bobgrey
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Ich mag die Optik einfach gerne, ob das Aging realitätsnah oder total überzogen ist. Hat also erst mal nichts mit Haptik, Voodoo oder Mojo zu tun. Allerdings sehe ich das auch wie Michael, optisch passt das mMn nicht zu allen Gitarren. Einer PRS mit TT-Decke steht ein heavy relic nicht, wie ich finde. Einer einfarbigen Strat oder eine LP Goldtop verschafft ein ordentliches Aging das gewisse Etwas, was sie deutlich interessanter macht.
Ich würde das aus meienr Sicht mit Klamotten vergleichen. Momentan sind auch wieder vermehrt künstlich gealterte Jeans mit teils derben Rissen und Löchern zu sehen. Warum? - Nur Optik, ne?

The_Bricksanes_BL_Shop
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Eine künstlich gealterte Gitarre wäre für mich eher nichts. Das liegt möglicherweise an meinem Weg ins E-Gitarren-Spielen. Meine erste Gitarre war eine Höfner Solidbody 173 aus den Sechzigern. Nicht, weil ich Vintage wollte. Sondern weil ein Mädchen in meiner Stadt die für 150 Mark verkaufte. Und mein Sparkonto das hergab. Ich war da 15. Und hatte gar keine Ahnung von überhaupt nichts. Die Höfner hatte schon da - 1982 - einen Relictouch. Aber eben auch konkrete Mängel (Bünde waren total runter, die Gitarre ließ sich nicht mehr wirklich intonieren, man konnte sie nur ab dem 3. Bund spielen etc., Saitenlage -> hahaha) Ein Wasserschaden im Proberaum gab ihr den Rest. Die Versicherung trat ein und ich konnte mir gebraucht meine Sqiuer Japan-Strat kaufen. Das war 1987. Die Squier war wie neu, das fand ich sehr geil, ich habe sie dann viele Jahre strapaziert. Heute hat sie einen Used-Look, der ist aber von mir. Jedes Ding, jedes Dong hat seine Geschichte. Es gab eine Zeit, da war ich von meiner Squier sehr satt. Die Sammlung wuchs um eine Roundback, eine Semihollow und eine Paula-Kopie. Jede von ihnen hat ihr Arbeitsfeld. Und mittlerweile ist die Squier auch wieder meine ganz große Liebe; sind sie alle meine ganz große Liebe. Sie sind allesamt Kopien und sie werden gerockt. Sie leben. Diese Gitarrenleben hinterlassen Spuren. Die, so finde ich, darf man dann ruhig sehen. Diese Art von Aging ist für mich okay; es ist 'real'. Eine gealterte Signature-Gitarre zu kaufen oder eine neue Gitarre zu altern, dabei käme ich mir nicht glaubwürdig vor. Vielleicht auch, weil meine Fähigkeiten auf dem Instrument eher begrenzt sind.

Aber ich kann Matthias' Ansatz verstehen. Einer eigens gebauten Partscaster seinen eigenen "Schliff" verpassen, das erscheint hier schlüssig. Seine Lösung ist individuell, gibt der Gitarre Perönlichkeit. Eine Gitarre zu bauen ist von der Intention her etwas anderes, als eine als Schnäppchen irgendwo zu ergattern. Und: Er kann spielen. So richtig.

By the way: Meine Höfner habe ich noch. Sie ist in keiner guten Verfassung, leider, wird aber mein wahrscheinlich übernächstes oder vorletztes größeres Gitarrenprojekt. Und der Relic-Beitrag hat mich auf die Idee gebracht, die Gitarre technisch wieder fit zu machen, aber die Optik weitgehend zu belassen bzw. nur teilweise zu bearbeiten. Mal sehen.

olafschnieders