Zu den Sachen selbst: Edmund Husserl [nach|gedacht 72]

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Edmund Husserl (1859-1938) entwickelte in seinem Frühwerk eine differenzierte kritische Auseinandersetzung mit dem Psychologismus. Das Votum „Zu den Sachen selbst!“ zeigt dies exemplarisch an. Phänomenologie ist für Husserl nicht eine philosophische Richtung und Schule neben anderen. In ihr komme vielmehr die philosophische Sache zu sich und an ihr Ziel.
Die strenge Sachlichkeit wird Husserl zufolge dadurch gewonnen, dass alle Weltanschauungen, alles Zeitkolorit eingeklammert werden. Husserl versteht seinen. Ansatz auch als „vortheoretisch“. Sein „Prinzip aller Prinzipien“ besagt, dass sich das Wesen in den Erscheinungen zeigt, wovon keine Theorie abbringen könne. Dies wurde bei aller akademischen Diszipliniertheit Husserls (Philosophie als strenge Wissenschaft) von den Zeitgenossen als Durchbruch und Aufbruch wahrgenommen, der den Weltzugang neu eröffnet.
Eine weitere wichtige Einsicht Husserls formiert sich im „Korrelatiosapriori“: Jeweiligen Noesis-Akten entspricht ein Noema, ein Denkinhalt, der in diesen Noesen bestmöglich zu gewinnen ist. Ein physikalischer Sachverhalt erfordert also einen anderen Sachbezug als ein Kunstwerk oder ein religiöser Akt.
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Комментарии
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Phänomenologie als Sehhilfe, als nicht-subjektives, nicht-wertendes Seinsverständnis, das trifft es sehr gut.

Larrypint
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Ich erfreu mich gerade an dem von Ihnen herausgegebenen Edith Stein-Lexikon und habe mich gefragt, ob Sie von dieser bedeutenden Schülerin Husserls auch noch 2-3 Folgen aufnehmen? VIelleicht zur Einfühlung und/oder ihrer Anthropologie. Fände ich auf jeden Fall spannend. Und/Oder vielleicht noch was zu Max Scheler.

MatthiasTehSDG
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Gibts irgendwo eine Phänomenologie des Schmerzes oder des Humors?
Hat Gott Humor?
Glaube nicht, denn er fand wohl Saras Kichern nicht so witzig, als er ihr Nachwuchs ankündigte.

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