EMDR-Therapie: Schluss mit belastenden Erinnerungen? | Terra Xplore mit Biologin Jasmina Neudecker

Hast Du auch eine traumatisierende Situation erlebt? #Trauma #Therapie #Erinnerung #Gedächtnis #EMDR

⚠️ Content Note: Betroffene oder Menschen, die von Gewalttaten belastet sind, könnte dieser Beitrag möglicherweise beunruhigen.

Traumata, also stark belastende Erinnerungen, können mitunter unser ganzes Leben lahmlegen. So ist es auch Dr. Gerhard Schwarzmann ergangen.
In 2021 war er bei dem Messerattentat in Würzburg, bei dem 3 Menschen ihr Leben verloren und 6 Menschen schwer verletzt wurden, ganz unerwartet als Ersthelfer am Tatort. Auf Grund der Eindrücke der Gewalttat erlitt er ein Schocktrauma, welches er nicht sofort therapierte.
Die belastenden Erinnerungen und Symptome kaperten mehr und mehr seinen Alltag bis er bei Frau Dr. Marion Schowalter, der Leiterin der Traumaambulanz Würzburg, eine EMDR Therapie begann. EMDR ist ein evidenzbasiertes, körperorientiertes Verfahren, bei dem mit Hilfe von Augenbewegungen das Erlebte gut verarbeitet werden kann.
Jasmina Neudecker begleitet Gerhard Schwarzmann zurück an den Tag, an dem alles begann und ist dabei, wenn er in einer Therapiesitzung sein Trauma mehr und mehr verarbeitet und lernt mit den Geschehnissen emotional anders umzugehen. Jasmina taucht tief ein in die neurobiologischen Vorgänge unseres Gehirns und Körpers und gemeinsam mit der Forscherin Dr. Antonia Pfeiffer, schaut sie sich an, wie die emotionale Erinnerung an eine Gewalttat so verändert werden kann, dass das Leben nach Verarbeitung dieser stark belastenden Erinnerungen wieder lebenswert wird.

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KAPITEL: 
00:00 Intro 
02:00 Intro Dr. Gerhard Schwarzmann
03:18 Weg zum Tatort
07:22 Was ist ein Trauma?
08:42 Erste Symptome
09:44 Jasmina trifft Forscherin Dr. Antonia Pfeiffer: Unsere Erinnerungssysteme
13:13 Gerhard Schwarzmann erzählt von seinen Symptomen und Triggern
15:00 Jasmina trifft Dr. Marion Schowalter: Was ist das EMDR Therapie Verfahren?
16:49 Jasmina darf bei einer Therapiesitzung von Gerhard Schwarzmann dabei sein
23:01 Jasmina erklärt eine mögliche Wirkung der EMDR Therapie
24:03 Jasmina erörtert mit Dr. Antonia Pfeiffer, wie wir Erinnerungen verarbeiten können
25:44 Outro

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UNSERE QUELLEN (also Studien, Bücher, Veröffentlichungen, die zentral für die Doku sind)

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IM VIDEO  
Dr. Gerhard Schwarzmann, Ehemaliger Notarzt
Dr. Antonia Pfeiffer, Ärztin und Neurowissenschaftlerin 
Dr. Marion Schowalter, Psychotherapeutin, Uniklinikum Würzburg

CREDITS
Presenterin: Jasmina Neudecker 
Buch und Regie: Jasmin Steigler, Carsten Frank
Ton: Manuel Brem
Sound Design/Mischung: Peter Riegel, Maik Siegle
Kamera: Tenzin Sherpa, Yannick Rouault
Schnitt: Tobias Bauer
Produktion Bilderfest: Martin Schädl, Simone Miller
Produktion ZDF: Antje Galonske, Yvonne Kalinowski, Moritz Bömicke, Freda Adilovic 
Redaktion Bilderfest: Nikolaus Wirth 
Redaktionelle Mitarbeit: Paul Grumer
Redaktion ZDF: Angelika Hoffmann, Veronica Pieper
Leitung der Sendung: Swea Schilling

[jeaninehogrefe-reble]

Großer Dank an Gerhard und das er sich so in seiner Verletzlichkeit zeigt. Ich ziehe meinen Hut. Ein krasses Vorbild.

[susannesimen]

Ich bin Psychiaterin und in unserer Tagesklinik behandeln wir viele Menschen, die mit der Diagnose einer Depression oder Angststörung kommen und eigentlich an einer posttraumatischen leiden. Vielen, vielen Dank, dass ihr das Thema so einfühlsam und fundiert dargestellt habt und damit bekannter macht ☺️

[majasteinchen]

Herr Dr. Schwarzmann ist ein sehr starker Mann. Sich so verletztlich zu zeigen ist eine Bereicherung für die Gesellschaft!
Ich habe großen Respekt für diesen Mann und wünsche ihm weiterhin einen guten Weg mit seinen Erlebnissen Frieden zu schließen

[olenjka]

Die Journalistin ist so empathisch 👍👍.
Und danke an den netten Herren, Gerhard! Danke, dass es Sie gibt!❤

[beautyglam]

Bitte mehr über Trauma und dessen folgestörungen berichten. :)

[AnnabelleSchröder]

Gerhard, Du bist ein unglaublich toller, mutiger, inspirierender Mann!!! DANKE

[kaiser]

Was man bei Traumen gerne vergisst: Für Erwachsene Menschen "muss" es ein Ereigniss sein, wie es in dem Video beschrieben wurde. Aber bei (Klein)Kindern wirken schon Ereignisse die für uns total Trivial wirken traumatisch sein können.
Und wenn Kinder traumatisiert sind und sie beschreiben Eindrücke wie im dem Video nimmt sie keiner Ernst und sie werden noch weiter traumatisiert, weil sie merken, das sie keiner Ernst nimmt und ihnen nicht geholfen wird.

[LOVE-lnik]

Als gebürtige Würzburgerin, hat mich diese Bericht doppelt getroffen, nicht nur weil ich es ganz schlimm finde, was er durchmacht, sondern weil ich finde das dieses Ereignis auch meine Wahrnehmung von meiner vermeintlich Friedlichen Heimatstadt erschüttert hat! Ich werde nie vergessen wo ich an dem Tag zu der Uhrzeit war und was für Angst ich hatte, das es einer meiner Freunde meiner Familie Mitglieder gewesen sein könnte.. Ich schicke ihm alle die Liebe und ganz viel Kraft! ❤️

[kaninax]

Danke Doktor dass Sie in diesen Einsatz gegangen sind. Ich wünsche Ihnen alles Gute!

[michaell]

Mein Vater war Alkoholiker, meine Mutter ständig überfordert, Gewalt und Angst war mein Alltag 15 Jahre lang. Wenn andere über ihre Kindheit schwärmen stehe ich am Rand. Zuerst war da Wut, dann Bitterkeit, dann Verzeihen, dann Verstehen oder der Versuch es zu tun. Die Hölle in mir ist geblieben und ich weiß nie wann sie wieder kommt. Ich liebe die Menschen und habe viele Freunde und 4 Kinder, vielleicht weil ich Gewalt so sehr verabscheue, aber ich habe diesen Geist in mir, der verhindert endgültig zu Vertrauen und so scheitere ich immer wieder und habe beschlossen alleine zu bleiben. Es gibt einfach niemand der meine Gefühlsschwangungen versteht, auch wenn ich versuche es zu erklären. Heute bin ich über 60 Jahre alt und ich wollte so gerne die paar Jahre die ich noch habe, frei sein aber dann kommt die REALITÄT. Ich habe eine Reha bekommen, weiter Behandlung dringend empfohlen und dann habe ich 3 Jahre nach einem Therapie Platz gesucht und nichts bekommen. Das einzige was mir bleibt: Geht achtsam mit euren Menschen um. Bleibt alleine wenn ihr saufen müßt, denn bezahlen tun das immer andere. Ich könnte noch lange schreiben aber dann wird es noch düsterer und draußen scheint die Sonne und das möchte ich sehen und fühlen. Das Gute und das schöne auch wenn es schwer fällt.

[amydamian]

Ich finde es gut, dass auf das Thema aufmerksam gemacht wird. Leide an komplexer PTBS und merke, dass darüber wenig Wissen in der Gesellschaft herrscht.

[Smutjie]

Als Betroffener sag ich ja mehr dazu, aber unbedingt eine schriftliche Triggerwarnung im Vorspann.
Zeigt doch mal wieviele Therapieplätze, ambulant und stationär, es gibt vs wieviele gebraucht werden. Wie schwierig es ist einen Platz zu finden, wird erstdann klar wenn du einen brauchst.
Wenn jetzt noch die Menschen aus den Krisengebieten behandelt werden sollen (eher müssten) kann ich mir nicht vorstellen woher die Kapazitäten kommen sollen.

[garnele]

Finde es richtig gut, wenn Männer sich verletzlich zeigen, wie der Herr das im Video macht. Würde mir wünschen, dass mehr Männer so offen über ihre psychischen Probleme sprechen würden.

[blubbblubb]

Wirklich tolle und berührende Doku wieder einmal! leider wird üver Trauma viel zu wenig gesprochen. Insbesondere über Entwicklungstrauma durch emotionale Vernachlässigung oder auch psychische Gewalt im Kindes-oder Erwachsenenalter. Da fehlt es leider sehr oft an Verständnis in der Gesellschaft. Es hat mich aber sehr gefreut, dass der Unterschied von Typ 1 und 2 Trauma dennoch erklärt wurde!

[markusschmidt-lausitz]

Hallo, ich war über 35 Jahre Freiwilliger Feuerwehrmann, in einer mittelgrossen Stadt, vor bald 2 Jahren dann die Diagnose.PTBS..Alpträume von Einsätzen die schon 20-30 Jahre her sind, totale Konzentrationsschwierigkeiten und vergesslichkeit..habe viele Psychotherapie Sitzungen hinter.mir die nicht viel gebracht haben...habe jetzt Anfang Juni einen Reha Platz bekommen...ich möchte nur wieder Gesund werden, und.vorallem durchschlafen können! Gruss

[Balu]

mit dieser Methode konnte ich mein Trauma eines Überfalls auch endlich aufarbeiten. (13 Jahre später) Es ist wirklich faszinierend, welche Last mir damit abgenommen werden konnte und ich mittlerweile immer besser im Alltag klarkomme. Ich wusste vorher gar nicht, wie stark es meinen Alltag beeinflusste.
Hier wird es super gut erklärt, was es bewirkt. Ich konnte es mir vor meiner EMDR Sitzung nicht vorstellen, was damit möglich ist.
Super Video!

[sylvira]

Da mag ich kurz mal etwas erzählen, das mir passiert ist, ich aber glücklicherweise überwunden haben mit einer "speziellen" Technik.
Ich hatte in meiner Jugend immer wieder den gleichen Traum, gefühlt jede nacht. Kurz: Ich lief auf einer Wiese, hinter mir war ein dunkler Wald aus dem dann ein Mann kam, mit einem langem Messer. Ich hab ihn nie wirklich angesehen aber ich wusste, er hatte kein Gesicht, nur ein schwarzes Nichts unter seinem Hut, - ich rannte vor ihm weg, fiel eine Klippe hinab und wachte auf, kurz bevor ich auf dem Boden aufschlug. - soweit so okay.
Dann war ich eines Tages auf dem Heimweg, saß in der S-Bahn. Ein junger Mann kam die Treppe zum Bahnsteig hochgerannt. Ein Junges Mädchen hinterher, schrie "Mach keinen scheiß" und ging die Treppe wieder herunter. Den jungen Mann hatte ich kurz aus den Augen verloren. Kurz darauf gab es einen Knall und einen riesigen Feuerball. Ich stieg aus, ging die paar Meter zur Lok und sah den jungen Mann auf der Lok liegend, brennend, mit dem Kopf zur Seite, Augen offen, starrte mich tot und brennend an. Er war auf die Lok geklettert und hatte an die Oberleitung gefasst.
In dem Moment hatte ich noch nicht realisiert was ich da eigentlich grade sehe, nur werde ich nie vergessen, wie sehr ein brennender Mensch stinkt.
Als ich dann nach Hause kam, machte es "klick" in meinem Kopf und der Tag war gelaufen. Ich weinte den ganzen Abend, war völlig fertig. In dieser Nacht kam dieser Traum zurück, und ich sah diesen Mann mit dem Messer, und dem brennenden Kopf und Gesicht dieses jungen Mannes auf der Lok.
Diesen Anblick dieser brennenden Augen werde ich auch nicht wieder vergessen.
Gelößt habe ich mich dann mit hilfe einer Freundin davon, der ich das erzählte. Sie sagte "wenn du wieder in dem Traum bist, dreh dich um, komm in den Wald, da warte ich auf dich". Da erinnerte ich mich dran, und lernte dadurch die ersten anfänge vom Luziden Träumen.
Situationen in Träumen zu verarbeiten die man kontrollieren kann, hilft mir seit dem immer wieder. Auch heute in meinem Job, da ich oft mit heiklen und agressiven Situationen zu tun hab.
Danke euch für das Video.
Traumata sind eh zu wenig verarbeitet, da diese Art von Krankheit, wie auch andere geistige Krankenheiten noch eine art Tabu sind. Gebrochene Beine kann man sehen, gebrochene Geister und Gedanken aber nicht.

[oma_kasupke]

Wer nicht selbst eine EMDR Therapie gemacht hat, findet das sicherlich beim Zusehen irgendwie suspekt. Ich hatte selbst eine intensive Sitzung mit meiner Therapeutin (klassisch mit schneller Fingerbewegung anstatt der digitalen Variante) und wusste ja vorher auch nur durch Berichte was mich erwartet. Es war auf jeden Fall eine krasse Erfahrung. Bei jedem Durchlauf kamen andere Gedanken und Gefühle hoch. Am wichtigsten und nachhaltigsten war wohl die Welle der Selbstliebe und Selbstverzeihen die mir durch den ganzen Körper ging. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Ich hab geflennt wie ein Schloßhund, weil die Gefühle für mich selbst so intensiv waren und mir Selbstliebe zwar auf der Verstandsebene bekannt war aber nie auf der Gefühlsebene.
Es war erstaunlich wie die belastende Situation innerhalb der Sitzung immer mehr verblasste zu einer Erinnerung. Sie geht nicht weg aber drängt sich nicht auf. Es ist passiert aber belastet mich nicht mehr.
Die Sitzung war sehr anstrengend und ein Wendepunkt in meiner Therapie. Einerseits weil ich eine belastende Situation hinter mir lassen konnte und anderseits weil ich erstmals authenitsch Selbstliebe gespürt habe.

[a.k.]

Toll, dass ihr das Thema beleuchtet. Und dass ihr beide Traumatypen besprecht, nicht nur Schocktrauma. Wie in einem anderen Kommentar schon erwähnt wurde, sind es bei Entwicklungs- /Bindungstrauma auch die nicht-offensichtlichen Dinge, die Trauma bewirken können, damit beschäftige ich mich persönlich. Wenn z.B. die lebensnotwendige Bindung (auch schon im Mutterleib) nicht möglich ist, weil die Mutter selbst mit sich so im Stress ist, z. B. weil sie selbst traumatisiert ist. (Auch wenn sie alles bestens machen will). Oft wird ja nur Gewalt, Missbrauch, äußere Vernachlässigung erwähnt. Bei mir fingen seit der Jugendzeit Depressionen an, weil dieser traumatisierte Anteil getriggert wurde. Depression ist ein großes Symtom bei Trauma. Was mir auffällt, ist, dass Symptome oft so betrachtet werden, wie bei einem Auto, das in die Werkstatt gebracht wird, und danach funktioniert es so wie vorher. So wollen wir es oft auch mit unserer Seele. Jemand sagte einmal, dass wir nach einem Heilungsprozess anders sind, weiterentwickelt. So wie ich es verstehe, geht es darum, innerlich abgespaltene Anteile (wegen einer überflutenden, nicht bewältigbaren Stresssituation) wieder zu integrieren, indem dies in einem sich sicher und geborgen anfühlendem Umfeld verarbeitet werden kann. Und da Trauma im Körper, im Nervensystem abgespeichert ist, ist es wichtig den Körper mit einzubeziehen, und nicht nur über den Verstand dran zu gehen.
Im Video war schön zu sehen, wie ein Schocktrauma mittels EMDR "behandelt" werden kann und wie Verarbeitung geschieht. Ich hatte bisher nur davon gehört.
Danke für das einfühlsame Video.

[herbertwolfgangmenge]

Ich hab die tief gehende, aber gleichzeitig behutsame Begleitung des Menschen durch Sie, Janina, sehr zu loben! Was Sie und Kolleg*Innen hier tun, unterscheidet sich erfreulich vom üblichen Krawall-TV oder irgend welchen Clickbait-Posts; meinen Respekt dafür!