ORGEL-TROST #4 / Zogä-n-am Bogä / Täglich: Hoforgel@home / Wolfgang Sieber, Orgel / Hofkirche Luzern

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Zogä-n-am Bogä 1919
Albert "Berti" Jütz (1900-1925)

Zogä-n-am Bogä, dr Landamme tanzät,
wiä dr Tyfel dur Dieli dure gschwanzät!
Düli, düli düi pfyft ds Clarinet,
hitä gähmmer nit i ds Bett!

Refrain:
Und jüppidibüi und Zötteli dra,
nur immer scheen de Wände nah!

Sepp, nimm ds Vrenäli rächt a di anä,
häb di am Rock wiä a-mä-nä Fahnä!
Nimm’s rächt züächä und häb’s umä Büch!
Hit wird tanzäd! Hit gaht’s rüch!

Refrain:
Und jüppidibüi und Zötteli dra,
nur immer scheen de Wände nah!

Bedälä, chaibä, tanzä und schwitzä,
d’Tscheppä abziäh und d’Ärmel umälitzä!
Hitä tanzäd diä Jung und dr Alt
und d’Sü und dr Bock und dr Stiär und ds Chalb!

Refrain:
Und jüppidibüi und Zötteli dra,
nur immer scheen de Wände nah!

Und wenn’s dr Pfarrär nit will lydä,
so gänt’m ä alti Kaffimihli z’trybe!
Und wer nit tanzä und bedälä cha,
dem trürät, wenn’s ä butzt, käi Tyfel durna!

Refrain:
Und jüppidibüi und Zötteli dra,
nur immer scheen de Wände nah!

Täglich Hoforgel @ home | ORGEL-TROST

Sprechen oder singen, tanzen oder spielen, lächeln oder schreiben, zeichnen oder beten, sind menscheneigene Tätigkeiten, die eines Werkzeuges bedürfen. In diesem Fall handelt es sich um das Werkzeug Orgel (griech. ὄργανον órganon ), womit Trost, Halt, Zuversicht und Mut gespendet werden soll.

Die Orgel mit ihrer Menge an Keyboards für Zehen und Finger, mit tausenden von Holz- und Metallpfeifen kommt einem Riesenorchester gleich. Sie stellt Feinheiten oder martialische Toccaten gleich hämmernden Schlägereien dar, was immens und erdrückend sein kann!
Dass unsere Orgel aus Ägypten herkommend, den Okzident überflutete, dann Amerika aufsuchte und heute vor allem im Fernen Osten neu entsteht… lässt staunen!

Versteckte Instrumente

Gleich unseren Gattungen, wuchsen die Nordeutsche, Spanische, romantische Orgel Frankreichs, gar das Toggenburger Hausörgeli heran. Heute finden wir in der Engelberger Orgel eine Wiener Flöte, in der Hamburger Poppenbüttel-Kirche das Saxophon, in der Luzerner Hofkirche das Alphorn und in Weingarten den Cuculus mit Cymbala. Klänge wie Gattungen mischen sich und es entsteht die neue Welt. Es entstehen neue Orgelkulturen; so, wie sich das Menschenleben weiter entwickelt und eine weltumspannende Spezies sich gegenseitig begegnet, beeinflusst, ansteckt!

Eine geduldige Partnerin

Mit der unterschiedlichen Titelwahl, aber auch mit den unzähligen Stil- und Klangmitteln versuche ich unser Gemüt zu nähren, beleben, abzulenken. Dabei ist die Grosse Hoforgel eine geduldige, leidenschaftliche Partnerin und erhält – dank dem prächtigen Hof-Klang-Raum – eine weite, gar himmlische Dimension.

Liebesschmerz und tiefe Sehnsucht
Die Palette der Liedtitel ist farbig, so farbig wie die unzähligen Geschichten einzelner Menschen, welche zu Hause Geduld üben müssen. Das Lied «Zoge-n-am-Bogä» schrieb der ungestüme Berti Jütz, welcher – wie Mani Matter – durch einen Verkehrsunfall aus dem Leben gerissen wurde. In «Ab m Guggisbärg» schmerzt die Liebe so arg wie in Buombergers Dichtung «Munotglöcklein». «Vieni sulla barchetta» beschwört die Hoffnung auf die Norditalienerin Morettina, doch gemeinsam im Leben weiter zu rudern. «Dr Schacherseppli» ist Lebensbeispiel schlechthin und «Am Himmel staht es Sternli z’Nacht» steht für tiefste Sehnsucht.

Lied-Mümpfelis
Wenn jeder ORGEL-TROST mit seinen einzelnen Lied-Mümpfelis aus der ach so unbelebten Hofkirche seinen Tropfen auf den Riesenstein der Geduld, der Unsicherheit, der Angst fallen lässt, wird Hoffnung wachsen und das Gute kommen!
Wolfgang Sieber | Luzern, im April 2020

©2020 Pfarrei St. Leodegar
Katholische Kirche Stadt Luzern
Verein der Orgelfreunde der Luzerner Hofkirche
Ruud Bom, Bild & Ton
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