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Felix Mendelssohn-Bartholdy: Meeresstille und glückliche Fahrt op. 27 - Konzertouvertüre
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SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, Leitung: Hans Zender.
Maler: Ivan Constantinovich Aivazovsky
Jeder, der schon einmal seekrank war, weiß, wie furchtbar ein Meeressturm sein kann. Flauten sind aber auch nicht besser. Das hat Goethe erfahren, als er 1787 von Sizilien nach Italien zurückkehrte: Absolute Windstille, "Todesstille fürchterlich!" -- das Schiff trieb hilflos auf die Felsen von Faraglioni zu. Glücklicherweise kam dann doch noch irgendwann die rettende Brise auf. Goethe hat sein Erlebnis später in ein Gedichtpaar verwandelt: "Meeresstille und glückliche Fahrt".
Meeresstille
Tiefe Stille herrscht im Wasser,
Ohne Regung ruht das Meer,
Und bekümmert sieht der Schiffer
Glatte Fläche ringsumher.
Keine Luft von keiner Seite!
Todesstille fürchterlich!
In der ungeheuern Weite
Reget keine Welle sich.
Glückliche Fahrt
Die Nebel zerreißen,
Der Himmel ist helle,
Und Äolus löset
Das ängstliche Band.
Es säuseln die Winde,
Es rührt sich der Schiffer.
Geschwinde! Geschwinde!
Es teilt sich die Welle,
Es naht sich die Ferne;
Schon seh ich das Land!
Goethes Gedicht war die Inspirationsquelle für Mendelssohns Konzertouvertüre "Meeresstille und glückliche Fahrt". 1828, zum Zeitpunkt der Komposition, hatte Mendelssohn das offene Meer nur ein einziges Mal gesehen und noch keine Schiffsreise gemacht. Trotzdem gelang es ihm, die Dynamik von Stillstand und Bewegung musikalisch äußerst plastisch darzustellen. Man riecht in der Musik förmlich den Salzgeruch des Meeres, spürt in den regungslosen, lang gehaltenen Akkorden des Orchesters die glatte Oberfläche des Wassers, das sich dann allmählich zu Wellen kräuselt, fühlt den pfeifenden Wind auf der Haut. Zuletzt lässt Mendelssohn (anders als Goethe) das Schiff glücklich in den Hafen einfahren, wo es von einer jubelnden Trompetenfanfare begrüßt wird.
Doris Blaich SWR
Maler: Ivan Constantinovich Aivazovsky
Jeder, der schon einmal seekrank war, weiß, wie furchtbar ein Meeressturm sein kann. Flauten sind aber auch nicht besser. Das hat Goethe erfahren, als er 1787 von Sizilien nach Italien zurückkehrte: Absolute Windstille, "Todesstille fürchterlich!" -- das Schiff trieb hilflos auf die Felsen von Faraglioni zu. Glücklicherweise kam dann doch noch irgendwann die rettende Brise auf. Goethe hat sein Erlebnis später in ein Gedichtpaar verwandelt: "Meeresstille und glückliche Fahrt".
Meeresstille
Tiefe Stille herrscht im Wasser,
Ohne Regung ruht das Meer,
Und bekümmert sieht der Schiffer
Glatte Fläche ringsumher.
Keine Luft von keiner Seite!
Todesstille fürchterlich!
In der ungeheuern Weite
Reget keine Welle sich.
Glückliche Fahrt
Die Nebel zerreißen,
Der Himmel ist helle,
Und Äolus löset
Das ängstliche Band.
Es säuseln die Winde,
Es rührt sich der Schiffer.
Geschwinde! Geschwinde!
Es teilt sich die Welle,
Es naht sich die Ferne;
Schon seh ich das Land!
Goethes Gedicht war die Inspirationsquelle für Mendelssohns Konzertouvertüre "Meeresstille und glückliche Fahrt". 1828, zum Zeitpunkt der Komposition, hatte Mendelssohn das offene Meer nur ein einziges Mal gesehen und noch keine Schiffsreise gemacht. Trotzdem gelang es ihm, die Dynamik von Stillstand und Bewegung musikalisch äußerst plastisch darzustellen. Man riecht in der Musik förmlich den Salzgeruch des Meeres, spürt in den regungslosen, lang gehaltenen Akkorden des Orchesters die glatte Oberfläche des Wassers, das sich dann allmählich zu Wellen kräuselt, fühlt den pfeifenden Wind auf der Haut. Zuletzt lässt Mendelssohn (anders als Goethe) das Schiff glücklich in den Hafen einfahren, wo es von einer jubelnden Trompetenfanfare begrüßt wird.
Doris Blaich SWR
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