MINI MED Studium Junior in Innsbruck: Dr. Kurt A. Moosburger über Bewegung und Ernährung

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Aufgezeichnet am 29. Jänner 2014 in der HTL Bau&Design Innsbruck.

Dr. Kurt A. Moosburger, Facharzt für Innere Medizin, Sport- und
Ernährungsmediziner, Hall i.T. referierte zum Thema "Bewegung und Ernährung".
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Комментарии
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Herr Dr. Moosburger Sie sind prädestiniert dazu Ihren eigenen Youtubekanal zu eröffnen. Bei all den wahnsinnigen Fehlinformationen die auf den populären Youtube-Fitness-Kanälen verbreitet werden, wäre ein "Konterkanal" mit fachlicher medizinischer Aufklärung in einfacher Sprache (verständlich für Jugendlichen) das absolute NON-PLUS-ULTRA unter den Youtube-Fitness-Kanälen. Ihren ersten Fan haben Sie bereits. Vielen Dank für den hervorragenden Vortrag.

kalleburberry
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Sowas sollte es mal an deutschen Schulen geben!

einseinseinseins
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Eines der besten und informativstes Video was ich bisher auf Youtube gesehen habe.

chris-rvcz
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sollte in jeder schule vorgetragen werden...

martin
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Auch diese Frage haben wir an Dr. Moosburger weitergeleitet und bereits eine Antwort bekommen - vielen Dank dafür!

_Die Antwort von Dr. Moosburger:_
Vorweg: Es ist absolut nicht nötig, Kalorien zu zählen. Die persönliche Energiebilanz sollte man „ins Gefühl“ bekommen. Sich auf die Waage zu stellen, ist unnötig und sogar nicht zu empfehlen. Wenn man z.B. merkt, dass ein Hosenbund enger wird, deutet das auf eine positive Energiebilanz hin. Kann man hingegen den Gürtel enger schnallen, ist das Hinweis auf eine negative Energiebilanz.
Der individuelle Energieumsatz besteht großteils aus dem Grundumsatz und hängt darüber hinaus vom Ausmaß der körperlichen Aktivität ab.
Für die Abschätzung des Grundumsatzes in kcal/24 Std gibt es eine einfache Formel:
Mann: 900 + 10 mal Körpergewicht in kg
Frau: 700 + 7 mal Körpergewicht in kg
Wenn jemand übergewichtig ist, verwendet man für diese Formel nicht das aktuelle Körpergewicht, sondern „Körpergröße minus 100“
Den täglichen Energieumsatz kann man im Falle eines „Couch potatoe“ mit GU x 1.3, bei nur leichter körperlicher Arbeit mit GU x 1.5, bei mittelschwerer körperlicher Aktivität mit GU x 1.8 und bei schwerer körperlicher Arbeit mit GU x 2 grob abschätzen (unter körperliche Arbeit fällt natürlich auch körperliches Training)
Was das „Energieminus“ (Kaloriendefizit) betrifft, so ist es allemal empfehlenswerter, dieses nicht durch „weniger essen“, sondern durch „mehr bewegen“ zu erzielen. 250 kcal sind unschwer umzusetzen, das bedeutet z.B. eine halbe Stunde langsames Laufen oder eine halbe Stunde flottes Radfahren. Es bedeutet aber auch z.B. eine „Halbe“ Bier, auf die man verzichten kann.
 
LG, Kurt Moosburger

MeinMed
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Sehr informativer und wertvoller Vortrag. Danke!

MrAlbostyler
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Ich wette mindestens die Hälfte der Zuschauer dieses Videos kommen von Jacko...
Danke dir! :)

chke
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Lieber Nico, wir haben deine Frage an Dr. Moosburger weitergeleitet - und eine ausführliche Antwort bekommen:

Hallo Nico,
wie oft, glaubst du, hab ich diese Frage schon gehört?

Sie ist insofern nicht ungewöhnlich, weil in bestimmten Kreisen (Bodybuildung…) immer wieder behauptet wird, dass zum Muskelaufbau ein Kalorienüberschuss notwendig sei.
Diese Vorstellung ist jedoch eine irrige und die Aussage zeugt jedoch von einem fehlerhaften Verständnis der Physik (Thermodynamik) und Physiologie. Schon in der Schule lernt man im Physikunterricht über den Energieerhaltungssatz, vielleicht erinnerst du dich daran.

Merke: Ein „Kalorienüberschuss“ bedeutet immer die Bildung und Speicherung von „neuem“ Fettgewebe! Warum, erkläre ich dir anhand der Energiebilanz als physikalisches „Naturgesetz“.  
 
Was ist die Energiebilanz?
 
Unter der Energiebilanz versteht man die Differenz zwischen Energiezufuhr (Nahrung) und Energie“verbrauch“ (richtiger: Energieumsatz, denn Energie wird nie verbraucht, sondern immer nur umgesetzt, siehe meinen Homepage-Artikel "Der Energieumsatz: Energie“verbrauch“ - Energiebedarf). Mit dem theoretischen physikalischen Brennwert des Körpers darf man die Energiebilanz in diesem Fall nicht in Zusammenhang bringen.
Positive Energiebilanz (Energiezufuhr größer als -umsatz bzw. Energieumsatz kleiner als -zufuhr) bedeutet, dass "überschüssige" Energie anfällt, also Energie, die nicht im Intermediärstoffwechsel “verbraucht“, sprich umgesetzt wurde (darunter fallen auch Syntheseprozesse wie z.B. Muskelhypertrophie). Also bleibt dem Organismus nichts anderes übrig, als diesen überflüssigen Energieüberschuss, der sich nicht in Luft auflösen kann, zu speichern - und das geht nur in Form von Fett.
Negative Energiebilanz bedeutet ein "Energiedefizit" (Energiezufuhr geringer als -umsatz bzw. Energieumsatz größer als -zufuhr), das der Organismus, der ja seinen Energiebedarf decken muss, durch Energiemobilisation (ATP) aus dem Fettgewebe (unserem klassischen Energiespeicher) kompensiert (Stichwort "Fettabbau"). Wie man eine Bilanz zieht und wie man sie ausgleicht, kann jeder Buchhalter erklären.
Bei ausgeglichener Energiebilanz halten sich Energieumsatz (-“verbrauch“) und -zufuhr die Waage und somit bleibt auch der Körperfettanteil konstant.
Nochmals: Jeder Stoffwechselschritt, nicht nur jeder Abbauschritt, sondern auch jeder Syntheseschritt, geht in die Energiebilanz als energie“verbrauchender“ Prozess ein, also auf die "Minusseite" der Energiebilanz (somit auch ein Muskelaufbau!). Genau das gilt es zu verstehen!
Durch Training erhöht sich der Energieverbrauch und damit der Energiebedarf: Während der Trainingseinheit durch die Muskelarbeit, in der nachfolgenden Kompensations- und Superkompensationsphase durch die trainingsinduzierten Syntheseprozesse. Darin ist auch der sog. "Nachbrenneffekt" eingeschlossen. Diesem Mehrbedarf an Energie muss man Rechnung tragen, wenn man die Energiebilanz zieht.
 
Noch was, weil auch immer wieder behauptet wird, man könne nicht gleichzeitig „abspecken“ und Muckis aufbauen: Natürlich ist ein paralleler Fettabbau und Muskelaufbau möglich. Das eine bedingt eine negative Energiebilanz, das andere eine positive Stickstoffbilanz. Beides ist grundsätzlich "nebeneinander" möglich. Aber natürlich ist es auch klar, dass man dabei die Energiezufuhr nicht stark reduzieren sollte (nicht mehr als um 200-300 kcal/d). Das "Energieminus" sollte also 1. nicht zu groß sein und 2. vorrangig durch vermehrten Energieumsatz erzielt werden. Dann ist bei entsprechendem Hypertrophietrainingsreiz ein Muskelaufbau möglich.
Um eine neg. Energiebilanz zu erzielen, muss man im Grunde die Kalorienzufuhr überhaupt nicht reduzieren - es genügt ein Energiemehrumsatz durch das Training.
 
Alles klar?
Bitte lass dich nicht von BB-Foren fehlinformieren und verwirren. Du glaubst gar nicht, wie viel Nonsens auf dem „Fitness“-Sektor verbreitet wird!
LG, Kurt

MeinMed
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Ps: Danke Dr. Moosbuger super Vortrag! Hab schon alles notiert. Wusste doch nicht alles^^

ares
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Es wurde noch eine andere Frage gestellt, die leider inzwischen wieder gelöscht wurde. Da Dr. Moosburger auch auf diese Frage eine spannende Antwort hat, posten wir die Frage anonym nochmals - und die Antwort natürlich dazu.

Die Frage: „Guten Tag Dr. Moosburger, was ist für den Muskelaufbau am besten? Splittraining oder Ganzkörpertraining?“

Und die Antwort von Dr. Moosburger:
Noch was ist mir wichtig zu betonen: Bei aller „legitimer Eitelkeit“ sollte man sich aber immer bewusst sein, dass ein Muskelaufbau nur Mittel zum Zweck ist, sprich der Kraftsteigerung und dem Ausgleich muskulärer Dysbalanzen dient. Effektives Krafttraining trainiert nicht nur „Muckis“, sondern Bewegungen, die einem auch im Alltag zu Gute kommen. Isolierte Übungen sind im Bodybuilding üblich, aber dieses sollte keine Vorbildwirkung haben. Bodybuilding ist kein Sport! Wer seine „Körperoptik“ zum vorrangigen oder gar ausschließlichen Trainingsziel macht, unterliegt einer Zwangsstörung, die durch übersteigerten Narzissmus und „Muskelsucht“, der sog. Muskeldysmorphie geprägt ist und sehr leicht in die soziale Isolation führt (wie jede Suchterkrankung). Darüber hinaus ist es nur eine Frage der Zeit, bis die „chemische Keule geschwungen“ wird. Anabolikamissbrauch ist im sog. Breitensport weiter verbreitet, als man glaubt! Also Burschen – wehret den Anfängen! Es braucht auch keine Proteinshakes usw., Finger weg von allen Nahrungsergänzungsmitteln!
Buchtipp für alle, die dem Phantom „Waschbrettbauch“ nachjagen oder „muskulös“ werden wollen: „Der Adonis-Komplex“ von Pope/Phillips/Olivardia, dtv:

MeinMed
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guter mann! alles, was bei ernährung konkret zählt: qualität + abwechslung. fertig. so einfach. props an jacko fürs weiterleiten. 

AxCYeR
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Der eigentliche Vortrag beginnt übrigens ab 8:12.

JapanischErfahren
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einfach total das veraltete Wissen....

eliassander
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Herr Dr. Moosburger,

ich würde mich freuen, wenn Sie zu den Aussagen im Video und zu den Antworten im Kommentarbereich die zugehörigen Quellenangaben, bzw. PubMed-Zitate, liefern könnten. Mir ist natürlich bekannt, dass man durch ein Kaloriendefizit und sogenanntes Caloric-Cycling gleichzeitig Muskeln aufbauen und Fett abnehmen kann (EoD-Refeeds, Leangains, Body Recomposition), jedoch bin ich bei Aussagen zum Thema Training und Ernährung grundsätzlich skeptisch, wenn keine evidenzbasierten Quellen angeführt werden.

Dabei meine ich natürlich die Quellen zu den Aussagen über Kaloriendefizit und Muskelaufbau. 

Alex-one
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Welches Opfer hat da auf gefällt mir nicht gedrückt?

Manngregor
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Sowas sollte an jeder Schule eingeführt werden. Sehr interessant.
Nur eines würde ich gerne wissen: Woher weiss ich wieviel kcal genau ich täglich benötige? Wenn ich z.B. zum "abspecken" ein Kaloriendefizit von 250kcal erzielen möchte, müsste ich wissen wieviel mein Körper durchschnittlich umsetzt.

PoleMoosik
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Hallo Hr Moosburger, nach dem Vortrag, den ich übrigends super fande, ist mir eine Frage leider nicht beantwortet worden. Ich habe kapiert dass man zum Muskelaufbau 1, 5g EW/kg Körpergewicht benötigt aber aber brauche ich denn auch einen Kalorienüberschuss? Wenn ja oder nein, warum? LG Nico

unico
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Sehr informatives video.
eine frage hätte ich trozdem noch.und zwar ist mir jetzt die frage beantwortet worden, dass man fett abbauen kann und muskeln aufbauen gleichzeitig aber nicht ob man im training trotz defizit stärker werden muss um muskeln aufzubauen?und wie intensiv sollte das training mit defizit, im vergleich zum training mit kalorienüberschuss aussehen?

kristofszydlowski
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wiso hat des mega geile video so wenig kliks

TheEisenhardt
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Ich habe eine Frage die ich Herrn Dr. Moosburger auch schon einmal per Mail geschickt habe, aber dazu leider keine Antwort erhalten habe. Es geht um die Proteinsynthese. Ich leide an der Reflux Krankheit und muss daher regelmässig Tabletten einnehmen die meine Magensäure reduzieren. Jetzt ist meine Frage: Wird die Proteinaufnahme dadurch verschlechtert - wenn ja, kann ich dem entgegenwirken indem ich öfters am Tag kleine Protein Portionen zu mir nehme und insgesamt auch mehr Protein/KG Körpergewicht als empfohlen? Danke

blinzi