DARUM ist die Jugend im OSTEN so rechts

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Rechte und rechtsextreme Parteien wie AfD, III. Weg. & Die Heimat (ehemals NPD) sind im Osten krass präsent: Sie veranstalten Beachvolleyballturniere, Grillabende oder bieten Jugendtreffs mit Selbstverteidigungskursen an.
Das kommt bei einem großen Teil der ostdeutschen Jugend gut an. Mit "White Power“-Zeichen und der rechten Faust nach oben gestreckt, ziehen einige von ihnen bei menschenfeindlichen Aufmärschen und Demonstrationen durch die Straßen - wie zuletzt gegen den CSD in Bautzen. Andere singen auf dem Dorffest im Chor: „Deutschland den Deutschen! - Ausländer raus!“.
Aber warum driften gerade so viele junge Menschen im Osten nach Rechtsaußen? Wir sind dem auf den Grund gegangen und haben mit drei Experten gesprochen. Hier sind unsere Ergebnisse.

Darum geht es:
00:00 Intro
02:20 Die Zahlen
04:30 Warum?
05:33 Unzufriedenheit
09:51 Mediennutzung
13:20 Mangelndes Demokratieverständnis
18:28 Sozialisation
22:09 Und jetzt?
25:12 Fazit

Im Bundestag ist Feuer drin – aber kaum einer bekommt mit, was DIE DA OBEN! so treiben. Jan Schipmann, Aline Abboud und Victoria Reichelt informieren euch über hitzige Debatten aus dem Parlament und liefern euch die Highlights aus dem Zentrum der Macht.

Autorinnen und Autoren: Sarah Wagner
Redaktionsleitung: Jan Schipmann
Redaktion (funk): Philipp Reichert Andrej Reisin
Kamera & Ton: Leon Scheuermann
Schnitt: Chris Krätzmann
Motion und Graphic Design: Harrison Kodjo Geiger

Hyperbole Medien GmbH produziert DIE DA OBEN! für funk. funk ist ein Gemeinschaftsangebot der Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD) und des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF).


YEAH! Wir gehören auch zu #funk. Schaut da mal rein: 
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Комментарии
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Ich habe nach diesem Beitrag das Gefühl, dass manche Leute nicht verstehen, dass Freiheit IMMER auch bedeutet mehr Eigenverantwortung übernehmen zu müssen. Je mehr Freiheit man hat, um so komplexer ist alles, weil man alles selber entscheiden muss und am Ende die Konsequenzen seiner Entscheidungen auslöffeln muss.

frk
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Ich bin 87er Baujahr und im Osten von Berlin aufgewachsen. Ich hatte noch allein in nächster Umgebung 3 oder 4 Jugendfreizeiteinrichtungen, die die Jugend aufgefangen haben, nach der Schule betreut haben, beraten haben und so weiter. Fördergelder wurden ab den frühen 2000ern immer mehr gestrichen, Stellen zu gemacht und lieber "profitabel" vermietet. Und jetzt schreien alle, wir müssen mehr für die Jugend tun... Zur selben Zeit wurden auch Wohnungen zurück gebaut, Häuserblocks abgerissen, weil ja niemand mehr in den Berliner Osten ziehen wollte. Nun stellt man fest "huch, wir brauchen ja Wohnraum!"
Keiner kann mir erzählen, dass das kein selbstgemachtes Problem ist, aber wir sollen jetzt die Kinder von der Straße holen? Eine komplette Generation wurde einfach weg ignoriert und genau diese soll nun den Karren aus dem Dreck ziehen? Kann schon verstehen, wenn man darauf keine Lust hat. Was erst aus der Corona-Gen wird, will ich mir gar nicht vorstellen, so traumatisiert und allein gelassen wie die ist. Kurzum: alles im Arsch.
Ich werd trotzdem mein bestes tun, die Jugend irgendwie abzuholen, soweit es mir als Einzelperson möglich ist. Mit den sozialen Ängsten, Traumata und Depressionen, die ich selbst mit mir rum schleppe. Aber man soll bitte keine Wunder der Aufopferung von denen erwarten, die Jahrelang im Stich gelassen wurden.

clouds_demise
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"Ich will eine einfache Demokratie, wo es nur eine Partei gibt!"
Sag den Satz nochmal, aber langsamer.

dusty
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"Ich will eine einfache Demokratie, wo es nur eine Partei gibt!"

Junge..

dendoxx
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Vor fast zwei Jahren hatte ich die Gelegenheit mit einem mir völlig fremden, Mitte 20-Jährigen, meiner Einschätzung nach völlig sturen Mitglied und Wähler AfD in den Diskurs zu treten (online). Denn ich wollte ernsthaft verstehen, nachvollziehen warum er, obwohl es ihm richtig gut ging (finanziell, gesundheitlich und sozial), seit Jahrzehnten diese politische Einstellung hat.
Nach einem eher kurzen Erstgespräch schlug ich vor, dass er sich doch mal innerhalb von zwei Wochen mit dem Programm einer nicht rechten Partei auseinandersetzt und versucht zu elaborieren, was diese Politik für ihn, seine Mitmenschen und im größer werdenden Spektrum bedeutet, was sich ändern würde im Guten wie im Schlechten. Während ich dasselbe tue mit einer rechten Partei. Zu meiner Überraschung akzeptierte er.
Über mehrere Monate hinweg hatten wir so ca. alle zwei Wochen einen längeren Diskurs über die Programme der verschiedensten Parteien jedwedes Spektrums. Diesen Diskurs fanden wir beide äußerst hilfreich um die heutigen politischen Debatten und Situationen zu verstehen und nachvollziehen zu können. Es stärkte unser Demokratieverständniss ungemein. Insbesondere waren wir uns darin einig, wie wichtig es ist nicht nur Selbstgerichtet auf die Politik zu schauen, sondern das gesamte Spektrum im Blick zu haben; Also was für Auswirkungen hat es zum Beispiel auf die verschiedenen Schichten unserer Gesellschaft, die Zufriedenheit im Land, die Wirtschaft, das politische Geschehen in der EU in weltweit, etc. wenn zum Beispiel die CDU mit Merz als Kanzler durch u.a. "meine Stimme" an die Macht kommt. Er fand man sollte aus den verschiedenen Wahlprogrammen der Parteien die wählen, die den besten Kompromiss für die Gemeinschaft und erst dann sich selbst anbietet, mit dem man sich vereinbaren kann.
Am Ende bedankte er sich bei mir äußerst herzlich für diesen Diskurs und das "[...] herausführen aus der dunklen Höhle, in der ich mich all die Zeit befand.", denn ich half ihm dabei seinen Blick auf die Welt und die Geschehnisse in dieser zu weiten, half ihm dabei diese zum ersten Mal wirklich zu verstehen. Zudem gestand er mir, dass er aus der AfD ausgetreten sei und diese nie mehr wählen wird. Denn obwohl er nun kein Freund linker(er) Politik sei, er einsieht, nachvollzieht wieso diese wichtig ist. Nur muss, wie er findet, jedoch die Wage gehalten werden zwischen Links und Rechts und die Politik gemäßigt sein, da ansonsten nur das Volk in Zwietracht fällt.

Solch einen Diskurs, das Angebot zu solchen, wünschen wir uns beide nicht nur vermehrt in den Schulen, sondern auch für alle Bürger unabhängig des Alters.

morkaili
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Wenn die ANDEREN schuld sind, muss man sich selber keine Mühe geben. Ist super für die eigene Psychohygiene, wenn man im Leben nix erreicht hat.

Fabifablos
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Warum fühlen sich die neuen Bundesländer nur nicht zugehörig?!
Wie zugehörig und verstanden fühlt man sich wohl, wenn man nach !!! 35 Jahren !!! immernoch, ,die neuen" genannt wird!?

unknownuser
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Als ich 15/16 Jahre alt war, war es damals in Thüringen irgendwie Kult rechts zu sein. Ich hatte Rechtsextreme Musikkassetten und bei diversen Kumpels eine Ausländerfeindliche Einstellung. Wenngleich, mein Verhalten gegenüber Ausländern eher anpassungsfähig und freundlich war.
Im Alter von 16 nach dem Schulabschluss, musste (oder durfte) ich mit meinen Eltern nach Bayern ziehen, weil meine Eltern dort eher Arbeit fanden, und auch ich eine höhere Chance auf eine Ausbildungsstelle hatte. Dem war auch so.
An dem Ausbildungsplatz in Bayern (Schwermer Dietrich Stiel GmbH) waren dermaßen viele Ausländer aus allen Herren-Länder beschäftigt, das meine Rechtsradikale Musik und der Ideologische Tenor dahinter damit überhaupt nicht vereinbar war. Denn tendenziell war ich nach wie vor Anpassungsfähig und freundlich gegenüber Ausländern.
Und das auch nur....
weil.... doch nur, ein Mensch.
Stark, Schwach, Klug, Dumm, Religiös, Ungläubig, Interessant, Lame, Anpassungsfähig, Nicht-Anpassungsfähig, Gesund, Krank, Besonders, Unspektakulär, Vielseitig, Einseitig, Hautfarbe: alle bekannten (und für mich bis dato auch unbekannten) usw.

Scheiße, wir sind alle die selbe Spezies. Warum vereinen wir uns nicht im Kampf gegen bspw Meningokokken?
Diese sind uns wenigsten alle gegenüber feindlich gesinnt.

ReneKoll
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"TikTok kann an ihrem Algorithmus schrauben". Warum sollten die? Aus chinesischer Sicht läufts doch genau so wie es soll.

Visionary
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Stichwort: Medienkompetenz!! Ich bleibe dabei das wir mehr Bildung in diesem Bereich brauchen. Bildung! Bildung! Bildung!

Walldeck
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Punkt 3, also das fehlende Demokratieverständnis, finde ich am entscheidensten. Wer von demokratischen Prinzipien überzeugt ist, gibt nicht aus bloßer Unzufriedenheit mit politischen Entscheidungen die Demokratie auf und wendet sich nicht dem Rechtsextremismus zu. Der Kompromiss ist die Errungenschaft der Demokratie, ganz gleich, wie zufrieden oder unzufrieden man mit dem Ergebnis ist. In Autokratien fehlt genau dieses Recht darauf, an Kompromissen durch die eigene Positionierung mitzuwirken.

Genau hier setzt auch die Strategie der AfD an, indem sie gezielt versucht, Menschen mit fehlendem Demokratieverständnis zu verunsichern. Sehen konnte man das gerade wieder anhand der konstituierenden Landtagssitung in Thüringen. Die AfD spielt mit dem Unwissen darüber, dass eine Geschäftsordnung etwas anderes und weniger Gewichtiges ist als eine Landesverfassung. Sie stellt die Gewaltenteilung infrage und beschreibt ein Wunschystem, in dem die AfD auf allen Ebenen der die alleinige Macht innehat, als einzige mögliche nicht dysfunktionale Lösung.

Aber wie im Video auch erklärt wurde: Demokratieverständnis hat mit mehr zu tun als nur bloßes Wissen über politische Entscheidungsvorgänge, sondern auch mit Identifikation mit demokratischen Prinzipien. Und hier ist recht offensichtlich, dass es tendenzielle Unterschiede zwischen Ostdeutschland und Westdeutschland gibt: Auffällig sind bei Debatten über Ostdeutschland immer wieder die zahlreichen Stimmen, dass man "in die rechte Ecke gestellt" würde. Ich werte das als Ausdruck einer fehlenden Abgrenzungsfähigkeit: Man fühlt sich bei kritischen Auseinandersetzungen sofort persönlich angegriffen und als Stellvertreter eines Kollektivs entwertet (oder bevormundet), anstatt die Diskussion einfach zuzulassen und sich individuell abzugrenzen, wenn man sich nicht angesprochen fühlt. Bei den westdeutschen Bundesländern ist das in dem Maße nicht beobachtbar. Wenn jemand Frankfurt am Main als "drogenverseuchtes kriminelles Shithole" bezeichnet, sehe ich zumindest nicht, dass die Menschen in Hessen sich darauffolgend reihenweise gekränkt fühlen und das zum Ausdruck bringen würden. Es ist dann eben einfach ein Meinungsbeitrag, zu dem man eine eine eigene Position haben kann oder eben nicht.

Ich denke, ein wichtiger Wert, den man nicht alleine durch Wissen aneignen kann, ist Vertrauen, konkret das Vertrauen darin, dass Demokratie grundsätzlich etwas Gutes ist, dass diese trotz aller Ereignisse, die dem Idealbild widersprechen (schmutzige Wahlkämpfe, scheiternde politische Vorhaben, journalistische Fehler, Betrug, ungerecht erscheinende Gerichtsurteile, ...), eine tragende Funktion hat und im Großen und Ganzen verlässlich ist. Gerade in Zeiten sozialer Medien, informationeller Überflutung, Desinformationskampagnen mit globaler Reichweite und Deepfakes ist dieses Vertrauen notwendig, um sicher durch die Informations- und Debattenwelt zu navigieren.
Es scheint, als ginge dieses Vertrauen immer mehr verloren. Das Widersprüchliche dabei: Faktisch sind die Teilhabemöglichkeiten heute größer denn je.

fractalcore
Автор

Natürlich gab es schon eine Demokratie im Osten vor 1990, nämlich von 1919 bis 1933

DZDW
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Ich kann aus eigener Erfahrung im Umgang mit rechten Verschwörungstheoretikern sagen, dass es ungemein wichtig ist im Gespräch miteinander zu bleiben, persönliche Anknüpfungspunkte zu nutzen und v. A. auch die Logik des Gesagten zu hinterfragen. Perspektivfragen wie "Was würdest du machen wenn die Regierung deines Landes dich umbringen will?" helfen auch. Faktenbashing bringt dagegen meist nix

InIStandFirm
Автор

Ich bin in Bautzen groß geworden. Mittlerweile weggezogen wegen der Liebe.

Bautzen ist leider ein Nazi Loch und es ist leider so stark in den Familien verankert.
Es gibt aber auch sehr sehr viel Leute die Bautzen nicht den rechten überlassen wollen und großartige Aktionen machen ( Happy Monday zum Beispiel)

SchlaubiSchlaumeier
Автор

Ich komme aus Rostock und lebe da auch noch und bin gefühlt die Einzige aus meiner Familie, die nicht die AfD wählt oder in irgendeiner Form sonst unterstützt oder befürwortet. 🥲

lenegelbe-hauen
Автор

Mein Vorschlag gegen die AfD:

Guck auf dein Kontoauszug und wenn dein Kontostand nicht sechsstellig oder hoch fünfstellig ist und du dennoch AfD wählst, dann lässt du dich verarschen.

tonno
Автор

Solange man nach dem Motto lebt "alles was nicht unserer meinung entspricht ist rechts" wird sich nichts ändern

Solange man nicht beide Seiten ernst nimmt und behandelt wird sich nichts ändern.

theveroxxhd
Автор

Mich interessiert, ob das tatsächlich ein Problem "des Ostens" ist oder eher ein Problem ländlicher Regionen.
Schließlich ist "der Westen" stärker verstädtert als "der Osten".

davidxcvii
Автор

Das mangelnde Demokratieverständnis ist vielleicht im Osten ausgeprägter, findet sich aber auch im Westen. Ich bin selbst Kommunalpolitisch aktiv und muss selbst politisch aktiven Menschen den Parlamentarismus oft erklären.

scyxon
Автор

Hat vielleicht schon mal wer darüber nachgedacht ob der Erfolg der AFD auf tiktok damit zu tun ist hat dass ein instabiles Europa China sehr zu gute kommt?

cwtschpotato