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Die Macht der Werte - Migrationsgesellschaftliche Ordnungen von Prof. Dr. Paul Mecheril
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Im Vortrag wird zunächst auf die Frage eingegangen, was nicht allein, aber auch Altbundeskanzler Joachim Gauck wohl meint, wenn er über Werte spricht. Anschließend steht die Bedeutsamkeit eines reflexiven Umgangs mit Werten im Fokus. Zwei Prinzipien sind prägend: Erstens problematisiert ein reflexiver Ansatz zunächst und grundlegend die Annahme, dass Werte an sich für Menschen „gut“ seien. Vielmehr wird, wenn die „Voraus-Setzung“, dass Werte „gut“ seien, aufgehoben wird, ersichtlich, dass und wie Werte Macht über Menschen ausüben und wie und dass Werte es Menschen ermöglichen, Macht über andere auszuüben. Zweitens ist es wichtig, „Werte“ immer in einem engen Zusammenhang zum „Sprechen über Werte“ zu thematisieren. Denn Sinn und Bedeutung von Werten sind immer eingebunden in die Formen öffentlicher Rede über Werte. Diese Rede kann als Wertediskurs verstanden werden. Der Diskursbegriff ist deshalb für ein Nachdenken über die Frage, was „Werte“ sind, wichtig, weil er im Schnittfeld des Verhältnisses von Wissen, Macht und Subjektkonstitution angesiedelt ist. Ein reflexiver Umgang mit Werten ist Teil pädagogischer Professionalität.