Gesetz der Resonanz - Gesetz der Anziehung: So funktioniert es!

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In den 80ern fuhr ich regelmäßig mit einem erfahrenen Psychotherapeuten nach Belgien, wo wir beide eine Radiosendung machten. Wenn ich mich in seiner Gegenwart über irgendeinen Zeitgenossen aufregte, sagte er mit stoischer Ruhe: »Der oder die muss etwas haben, was du so gerne hättest oder ganz besonders an dir ablehnst. Resonanz in dir entsteht, wenn ein Anteil vorhanden ist, der zum Schwingen gebracht wird. Ohne diesen eigenen Anteil in dir würde dich diese Art des anderen, dieser Konflikt oder dieses Ereignis nicht derartig berühren.«

Um es mir zu verdeutlichen, fuhr er fort: »Patrick, denk mal spontan an einen Menschen, der dich so richtig zur Weißglut bringen kann. Was stört dich an dieser Person SO sehr? Welche Charaktereigenschaft ist dafür verantwortlich? Was macht dich an ihrem Verhalten so verrückt? Womit kann sie dich zum Siedepunkt bringen?« Und mit ein bisschen Nachdenken musste ich ihm recht geben. An anderen Menschen stören mich vor allem Eigenschaften, die ich gerne hätte oder die mich an mir selbst stören.

Die Sekretärin eines ehemaligen Chefs habe ich beispielsweise gehasst. Weil sie die Dinge genauso dogmatisch sah wie ich. Für uns beide gab es stets nur eine Wahrheit, eine gültige Sichtweise, nämlich die eigene. Und die haben wir mit allen Mitteln verfochten. Mit dieser Haltung nahmen wir eine Menge Platz im Kopf des jeweils anderen ein. Selbst Jahre später war sie immer noch in mir präsent, ein Feindbild.

Mit vielen Jahren Abstand kehrt nun endlich Frieden in mir ein. Ich habe es in mir befriedet, Schritt für Schritt. Indem ich meine dogmatische Sicht auf die Dinge abgelegt habe und zwischen schwarz und weiß viele Graustufen erkennen und gelten lassen kann, konnte ich auch meine Abneigung gegen sie loslassen.

Ob es ihr ähnlich geht? Ich würde ihr wünschen, dass sie auch zu mehr Gelassenheit gefunden hat – dass sie zu der gleichen Überzeugung gekommen ist, dass jeder von uns nur so weit ist, wie er eben ist und jeder im Leben seine Aufgaben zu erledigen hat. Vielleicht macht es dieses Leben ja noch möglich, dass wir uns irgendwann die Hand geben, uns dabei in die Augen schauen, anlächeln und sagen: Es tut mir leid. Bitte verzeih mir. Vielleicht sogar: Ich danke dir.

Wer auch immer in dein Leben tritt und dich zu einer starken emotionalen Reaktion bringt, ist dein Lehrer. All diese Menschen werden in unser Leben geschickt, damit wir von ihnen lernen. Wer mich ablehnt oder kritisiert, gibt mir die Chance, reflektierter zu werden.

Falls du die Zusammenhänge bei manchen deiner »Lieblingsfeinde« nicht sofort erkennen kannst, befrage einfach mal einen neutralen Dritten. Andere haben oft den nötigen Abstand und können dir den nötigen Perspektivwechsel schenken. Liebe und Hass, so besagt ein altes Sprichwort, sind die Hörner der gleichen Ziege.

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