Mein süßes Kind, Du weißt noch nicht / Peter Rosegger

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Mein süßes Kind, Du weißt noch nicht / Peter Rosegger

Da hüpft mein liebes, lockiges Kind
Im grünen, sonnigen Rosenhag,
Umrankt von Knösplem weiß und roth,
Umschallt von hellem Lerchenschlag.
Sein Aeuglein strahlt, sein Mündchen jauchzt
In unbewußter Lebenslust.
Mein süßes Kind, Nu weißt noch nicht,
Wie bald Du wieder sterben mußt.
Wie sieht sich doch im Wahn des ewigen
Lebenstags ein Frühling an?
Du fühlst, was aufblüht, doch was welkt?
Zu Grabe sinkt? Du denkst nicht dran.
Gin junger Gott bist heute noch;
Wie wirst Du Dich entsetzen, Kind,
Wenn Dir die erste Nachricht kommt,
Daß alle Wesen sterblich sind.
Ja, ich verschweig' Dir, was ich weiß,
Nur blick' mir nicht ins Aug' hinein,
Es könnt' sich spiegeln drinnen noch,
Was ich gesehn im weißen Schrein. —
O, leb in Glück, mein Kind! Und erst
Wenn Du von Allem, Allem satt,
Erst dann vernimm, was Gott
In seiner Lieb' für Dich bereitet hat.
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