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BRICS-TREFFEN: Russland und China wollen mehr Einfluss auf aufstrebende Volkswirtschaften | WELT
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Die sogenannte Brics-Gruppe aus fünf aufstrebenden Volkswirtschaften kommt am heutigen Dienstag in Südafrika zu einem Gipfel zusammen. Im Fokus des dreitägigen Spitzentreffens dürften Pläne für eine Erweiterung der Allianz stehen, der neben Südafrika aktuell Russland, Indien und China angehören. Saudi-Arabien sei einer von mehr als 20 Staaten, die formal eine Aufnahme in den Brics-Club beantragt hätten, berichteten südafrikanische Regierungsbeamte.
Eine Einbindung des zweitgrößten Ölproduzenten der Welt in eine Wirtschaftsgemeinschaft, der Russland und China angehören, dürfte in einem geopolitisch stark angespannten Klima die Aufmerksamkeit des Westens erregen. «Sollte Saudi-Arabien Brics beitreten, würde das dieser Gruppe außerordentliche Bedeutung verleihen», analysierte der Diplomat und frühere Botschafter Indiens im Königreich, Talmiz Ahmad.
Selbst eine Einigung, die Erweiterung der Brics-Gruppe zum Prinzip zu erheben, wäre ein moralischer Sieg für Russland und China, die eine Vision verfolgten, die Vereinigung aufstrebender Volkswirtschaften als Gegenpol zur G7 der führenden Industrieländer zu etablieren, sagen Experten.
Zum Gipfel in Johannesburgs Finanzviertel Sandton haben sich neben dem Gastgeber, Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa, der chinesische Staatschef Xi Jinping, Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva und Indiens Regierungschef Narendra Modi angesagt. Kremlchef Wladimir Putin, gegen den wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen im Zusammenhang mit der russischen Invasion in die Ukraine ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs vorliegt, lässt sich von seinem Außenminister Sergej Lawrow vertreten. Er soll allerdings per Videoschalte zu den Teilnehmern sprechen.
Beim Hauptteil des Gipfels am morgigen Mittwoch und in Einzelgesprächen am Rande am Dienstag und Donnerstag dürften Rufe nach einer engeren Zusammenarbeit unter Ländern des Globalen Südens laut werden. Aus Sicht von Beobachtern wollen insbesondere Moskau und Peking eine weit verbreite Unmut über eine als Unwucht empfundene Dominanz des Westens in internationalen Institutionen für sich nutzen - und für eine Öffnung der Brics-Gruppe werben.
Neben Saudi-Arabien haben unter anderen Argentinien, Algerien, Ägypten, der Iran, Indonesien und die Vereinigten Arabischen Emirate ein formales Beitrittsgesuch bei der Allianz eingereicht. Wenn eine Zahl dieser Länder aufgenommen werde, «hat man am Ende einen größeren Wirtschaftsblock, und daraus erwächst ein Gefühl von Macht», sagte Professor Alexis Habiyaremye von der Finanz- und Wirtschaftsfakultät der Universität von Johannesburg.
Brasilien, Indien und Südafrika sind derzeit weniger an einer Erweiterung interessiert, weil ihr Einfluss geschwächt würde. Noch ist aber nichts entschieden, und die fünf Brics-Mitglieder müssen sich zunächst auf Kriterien einigen, die neue Mitglieder erfüllen müssen. Das steht in Johannesburg auf Pekings Drängen hin auf der Tagesordnung.
«Die BRICS-Erweiterung ist im Moment das wichtigste Thema», sagte der chinesische Botschafter in Südafrika, Chen Xiaodong. Die Erweiterung sei der Schlüssel zur Stärkung des Brics-Mechanismus. «Ich glaube, dass der diesjährige Gipfel einen neuen und soliden Schritt an dieser Front erleben wird.»
#russland #brics #weltnachrichtensender
In eigener Sache: Wegen des hohen Aufkommens unsachlicher und beleidigender Beiträge können wir zurzeit keine Kommentare mehr zulassen.
Danke für Eurer Verständnis - das WELT-Team
Video 2023 erstellt
Eine Einbindung des zweitgrößten Ölproduzenten der Welt in eine Wirtschaftsgemeinschaft, der Russland und China angehören, dürfte in einem geopolitisch stark angespannten Klima die Aufmerksamkeit des Westens erregen. «Sollte Saudi-Arabien Brics beitreten, würde das dieser Gruppe außerordentliche Bedeutung verleihen», analysierte der Diplomat und frühere Botschafter Indiens im Königreich, Talmiz Ahmad.
Selbst eine Einigung, die Erweiterung der Brics-Gruppe zum Prinzip zu erheben, wäre ein moralischer Sieg für Russland und China, die eine Vision verfolgten, die Vereinigung aufstrebender Volkswirtschaften als Gegenpol zur G7 der führenden Industrieländer zu etablieren, sagen Experten.
Zum Gipfel in Johannesburgs Finanzviertel Sandton haben sich neben dem Gastgeber, Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa, der chinesische Staatschef Xi Jinping, Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva und Indiens Regierungschef Narendra Modi angesagt. Kremlchef Wladimir Putin, gegen den wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen im Zusammenhang mit der russischen Invasion in die Ukraine ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs vorliegt, lässt sich von seinem Außenminister Sergej Lawrow vertreten. Er soll allerdings per Videoschalte zu den Teilnehmern sprechen.
Beim Hauptteil des Gipfels am morgigen Mittwoch und in Einzelgesprächen am Rande am Dienstag und Donnerstag dürften Rufe nach einer engeren Zusammenarbeit unter Ländern des Globalen Südens laut werden. Aus Sicht von Beobachtern wollen insbesondere Moskau und Peking eine weit verbreite Unmut über eine als Unwucht empfundene Dominanz des Westens in internationalen Institutionen für sich nutzen - und für eine Öffnung der Brics-Gruppe werben.
Neben Saudi-Arabien haben unter anderen Argentinien, Algerien, Ägypten, der Iran, Indonesien und die Vereinigten Arabischen Emirate ein formales Beitrittsgesuch bei der Allianz eingereicht. Wenn eine Zahl dieser Länder aufgenommen werde, «hat man am Ende einen größeren Wirtschaftsblock, und daraus erwächst ein Gefühl von Macht», sagte Professor Alexis Habiyaremye von der Finanz- und Wirtschaftsfakultät der Universität von Johannesburg.
Brasilien, Indien und Südafrika sind derzeit weniger an einer Erweiterung interessiert, weil ihr Einfluss geschwächt würde. Noch ist aber nichts entschieden, und die fünf Brics-Mitglieder müssen sich zunächst auf Kriterien einigen, die neue Mitglieder erfüllen müssen. Das steht in Johannesburg auf Pekings Drängen hin auf der Tagesordnung.
«Die BRICS-Erweiterung ist im Moment das wichtigste Thema», sagte der chinesische Botschafter in Südafrika, Chen Xiaodong. Die Erweiterung sei der Schlüssel zur Stärkung des Brics-Mechanismus. «Ich glaube, dass der diesjährige Gipfel einen neuen und soliden Schritt an dieser Front erleben wird.»
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