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ADHS – Herausforderung & Stärken
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Dr. Carolin Zimmermann, niedergelassene Fachärztin für Neurologie und Nervenheilkunde aus München, regt in dieser Podcast-Folge an, eine ADHS in der Gesellschaft künftig weniger als Störung, sondern vielmehr als Syndrom – also eine Kombination von verschiedenen Symptomen – wahrzunehmen. In ihrer Praxis beobachtet Dr. Carolin Zimmermann häufig, dass Menschen mit einer ADHS neugierig sind, offen für Veränderungen, kreativ und geschickt im Umgang mit Krisensituationen. Es ist ratsam, die Stärken dieser Menschen sowohl im persönlichen als auch im beruflichen Kontext gezielt zu fördern und den Fokus darauf zu legen.
„Ich erlebe die Patienten als sehr veränderungsbereit und interessiert, neue Sachen zu machen. Viele suchen nach neuen Wegen, Erklärungen und können extrem gut mit Krisen umgehen. Die sehr großen Stärken sollten herausgestellt und eine ADHS nicht nur als Störung gesehen werden, sondern vielmehr als Stärke“, so Dr. Carolin Zimmermann. Dennoch stellt das auf Konformität ausgerichtete Gesellschaftsschema eine Herausforderung dar. Menschen mit einer ADHS passen oft nicht in dieses Schema, sie fallen auf und haben Schwierigkeiten, sich zu integrieren. Die Frage, warum ADHS in der Gesellschaft oft als Störung und Einschränkung wahrgenommen wird, lässt sich erklären. Lange Zeit wurde eine ADHS mit dem Stereotyp des „Zappelphilipps" in Verbindung gebracht, der mit Medikamenten ruhiggestellt wurde. Später wurde eine ADHS als eine Modediagnose abgetan. Heutzutage erkennen wir jedoch, dass eine ADHS eine andere Herangehensweise an viele Dinge bedeutet und oft mit einem hohen Maß an Kreativität einhergeht. „Als Arzt gilt es, gegenüber den Patienten zu betonen, dass es keine Defizite sind, die sie haben, sondern ganz viel Potenzial. Sie sollten diese auch erkennen und nutzen. ADHS steht für Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung. Ich würde es gerne umbenennen in Syndrom. Um damit von dem negativ belegten Störungsbild wegzukommen und ADHS vielmehr als ein Syndrom, also eine Beschreibung von Symptomen zu sehen“, erklärt Dr. Carolin Zimmermann. Aus ihrer Praxiserfahrung berichtet die Fachärztin, dass viele ihrer Patienten in der IT-Branche oder in kreativen Berufen erfolgreich Fuß gefasst haben oder sogar selbstständig tätig sind. Die Fähigkeit, Dinge oft in letzter Minute zu erledigen und dennoch erfolgreich zu sein, kann sich auch in der Berufswahl als Stärke erweisen. Es geht darum, die Menschen so anzunehmen, wie sie sind und Verständnis für ihre Schwächen zu entwickeln. ADHS ist auch eine Reizfilterstörung. Das bedeutet, wenn jemand aufgrund dessen nicht gut zuhören kann und schnell abgelenkt ist, könnte die Umgebung so gestaltet werden, dass trotzdem eine Fokussierung möglich ist. „Gleichzeitig sollten wir die Stärken dieser Menschen schätzen und uns von ihnen inspirieren lassen. Rahmenstrukturen sollten angeboten werden, ohne jedoch die Kreativität und Individualität einzuschränken“ so Dr. Zimmermann.
„Ich erlebe die Patienten als sehr veränderungsbereit und interessiert, neue Sachen zu machen. Viele suchen nach neuen Wegen, Erklärungen und können extrem gut mit Krisen umgehen. Die sehr großen Stärken sollten herausgestellt und eine ADHS nicht nur als Störung gesehen werden, sondern vielmehr als Stärke“, so Dr. Carolin Zimmermann. Dennoch stellt das auf Konformität ausgerichtete Gesellschaftsschema eine Herausforderung dar. Menschen mit einer ADHS passen oft nicht in dieses Schema, sie fallen auf und haben Schwierigkeiten, sich zu integrieren. Die Frage, warum ADHS in der Gesellschaft oft als Störung und Einschränkung wahrgenommen wird, lässt sich erklären. Lange Zeit wurde eine ADHS mit dem Stereotyp des „Zappelphilipps" in Verbindung gebracht, der mit Medikamenten ruhiggestellt wurde. Später wurde eine ADHS als eine Modediagnose abgetan. Heutzutage erkennen wir jedoch, dass eine ADHS eine andere Herangehensweise an viele Dinge bedeutet und oft mit einem hohen Maß an Kreativität einhergeht. „Als Arzt gilt es, gegenüber den Patienten zu betonen, dass es keine Defizite sind, die sie haben, sondern ganz viel Potenzial. Sie sollten diese auch erkennen und nutzen. ADHS steht für Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung. Ich würde es gerne umbenennen in Syndrom. Um damit von dem negativ belegten Störungsbild wegzukommen und ADHS vielmehr als ein Syndrom, also eine Beschreibung von Symptomen zu sehen“, erklärt Dr. Carolin Zimmermann. Aus ihrer Praxiserfahrung berichtet die Fachärztin, dass viele ihrer Patienten in der IT-Branche oder in kreativen Berufen erfolgreich Fuß gefasst haben oder sogar selbstständig tätig sind. Die Fähigkeit, Dinge oft in letzter Minute zu erledigen und dennoch erfolgreich zu sein, kann sich auch in der Berufswahl als Stärke erweisen. Es geht darum, die Menschen so anzunehmen, wie sie sind und Verständnis für ihre Schwächen zu entwickeln. ADHS ist auch eine Reizfilterstörung. Das bedeutet, wenn jemand aufgrund dessen nicht gut zuhören kann und schnell abgelenkt ist, könnte die Umgebung so gestaltet werden, dass trotzdem eine Fokussierung möglich ist. „Gleichzeitig sollten wir die Stärken dieser Menschen schätzen und uns von ihnen inspirieren lassen. Rahmenstrukturen sollten angeboten werden, ohne jedoch die Kreativität und Individualität einzuschränken“ so Dr. Zimmermann.