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Putins Signale: Zwischen Angst, Hoffnung und Entspannung | Markus Lanz vom 17. Februar 2022
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Der erste Besuch des Kanzlers Olaf Scholz bei dem russischen Präsidenten Wladimir Putin weckte viele Hoffnungen auf eine deeskalierende Lösung des Russland-Ukraine-Konflikts. Es scheint, als könne man auf die Vernunft Putins setzen, doch ist dem wirklich so?
Eine schwierige Frage für den CDU-Abgeordneten Norbert Röttgen, der bei Markus Lanz betont: „Es gibt gar kein Geschenk von Putin.“ Er meint damit die Ankündigung Russlands, nun Soldaten von der russisch-ukrainischen Grenze abziehen zu wollen. Doch Röttgen erklärt, dass man dieses bis jetzt noch gar nicht sagen kann, ob es überhaupt passiert. Ein interessantes Phänomen entsteht für den CDU-Politiker, denn allein dadurch, dass Putin etwas behauptet, würde sich für viele andere Staaten die wirkliche Realität ändern, wobei die Realität gar nicht bewiesen werden kann. Putins Macht durch seine enormen Vorstöße besteht darin, dass die westlichen Staaten schon dann zufrieden sind, wenn der russische Präsident nur einen kleinen Schritt zurückgeht.
Ähnlich sieht es der ehemalige deutsche Botschafter Rüdiger von Fritsch, der von 2014 bis 2019 in Russland die Bundesregierung vertrat. Er analysiert die politischen Ziele der russischen Regierung, die sich gerne „mit einer Rolle rückwärts in die 90er Jahre“ zurückwünscht, als die Sowjetunion noch bestand und das Land geeint war. Doch mit dem Fall der Sowjetunion geschah das, was der Regierung damals - und heute vor allem Putin - ein Dorn im Auge war: Die vielen ehemaligen Staaten sind unabhängig, bauen ihre eigene Zukunft auf und in der heutigen Zeit viel erfolgreicher als das Mutterland Russland.
Dieser Fortschritt, erklärt Norbert Röttgen, beängstigt Russland und auch die Annäherung an die westlichen Staaten, durch die NATO-Beitritte und den Wohlstand. Um sich seiner alten Kraft wieder zu bemächtigen, will Putin nun die Osterweiterung der NATO verhindern.
Um eine Deeskalation des Russland-Ukraine-Konflikts zu erreichen, müsse man also laut der Journalistin Anna Lehmann „verstehen, wie Russland tickt“. Die russische und europäische Sicht sei eine andere, weshalb der diplomatische Weg keine leichter werden wird und man Putin trotzdem kritisch hinterfragen müsse, ob alles wirklich der Wahrheit entspricht, was er verspricht.
Weitere Gäste in der Sendung:
Kerstin Münstermann, Journalistin
Die „Rheinische Post“-Redakteurin hat Olaf Scholz auf seiner Moskau-Reise begleitet, berichtet von ihren Eindrücken und analysiert das außenpolitisches Agieren der Bundesregierung.
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Hier auf ZDFheute Nachrichten erfahrt ihr, was auf der Welt passiert und was uns alle etwas an-geht: Wir sorgen für Durchblick in der Nachrichtenwelt, erklären die Hintergründe und gehen auf gesellschaftliche Debatten ein. Diskutiert in Livestreams mit uns und bildet euch eure eigene Mei-nung mit den Fakten, die wir euch präsentieren.
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#Lanz #Russland #Putin
Eine schwierige Frage für den CDU-Abgeordneten Norbert Röttgen, der bei Markus Lanz betont: „Es gibt gar kein Geschenk von Putin.“ Er meint damit die Ankündigung Russlands, nun Soldaten von der russisch-ukrainischen Grenze abziehen zu wollen. Doch Röttgen erklärt, dass man dieses bis jetzt noch gar nicht sagen kann, ob es überhaupt passiert. Ein interessantes Phänomen entsteht für den CDU-Politiker, denn allein dadurch, dass Putin etwas behauptet, würde sich für viele andere Staaten die wirkliche Realität ändern, wobei die Realität gar nicht bewiesen werden kann. Putins Macht durch seine enormen Vorstöße besteht darin, dass die westlichen Staaten schon dann zufrieden sind, wenn der russische Präsident nur einen kleinen Schritt zurückgeht.
Ähnlich sieht es der ehemalige deutsche Botschafter Rüdiger von Fritsch, der von 2014 bis 2019 in Russland die Bundesregierung vertrat. Er analysiert die politischen Ziele der russischen Regierung, die sich gerne „mit einer Rolle rückwärts in die 90er Jahre“ zurückwünscht, als die Sowjetunion noch bestand und das Land geeint war. Doch mit dem Fall der Sowjetunion geschah das, was der Regierung damals - und heute vor allem Putin - ein Dorn im Auge war: Die vielen ehemaligen Staaten sind unabhängig, bauen ihre eigene Zukunft auf und in der heutigen Zeit viel erfolgreicher als das Mutterland Russland.
Dieser Fortschritt, erklärt Norbert Röttgen, beängstigt Russland und auch die Annäherung an die westlichen Staaten, durch die NATO-Beitritte und den Wohlstand. Um sich seiner alten Kraft wieder zu bemächtigen, will Putin nun die Osterweiterung der NATO verhindern.
Um eine Deeskalation des Russland-Ukraine-Konflikts zu erreichen, müsse man also laut der Journalistin Anna Lehmann „verstehen, wie Russland tickt“. Die russische und europäische Sicht sei eine andere, weshalb der diplomatische Weg keine leichter werden wird und man Putin trotzdem kritisch hinterfragen müsse, ob alles wirklich der Wahrheit entspricht, was er verspricht.
Weitere Gäste in der Sendung:
Kerstin Münstermann, Journalistin
Die „Rheinische Post“-Redakteurin hat Olaf Scholz auf seiner Moskau-Reise begleitet, berichtet von ihren Eindrücken und analysiert das außenpolitisches Agieren der Bundesregierung.
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