Die nächste Finanzkrise kommt - Vortrag und Diskussion mit Ulrike Herrmann Teil 1

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Wie das Karnickel auf die Schlange?
Die nächste Finanzkrise kommt
Diskussionsveranstaltung mit Ulrike Herrmann
Wirtschaftsjournalistin der Tageszeitung taz
und
Autorin von „Der Sieg des Kapitals“
Diskussionsveranstaltung vom 09.12.2014
Allein in den letzten zehn Jahren sind drei schwere Finanzkrisen in der Euro-Zone eingeschlagen. Sie drohen Volkswirtschaften zu zerstören und Demokratie und Rechtsstaat gleich mitzureißen. Die nächste Finanzkrise ist schon in Sicht.
Was sind die Ursachen dieser Finanzkrisen? Sind wir ihnen hilflos ausgeliefert?
Können sie gestoppt werden? Wie kann erreicht werden, dass Politik die Wirtschaft bestimmt?
Ist die Soziale Marktwirtschaft noch zu retten? Brauchen wir eine Systemwende?
Was bedeuten dafür Konzeptionen wie Postwachstumsökonomie und Gemeinwohlökonomie?
Helfen Konjunkturprogramme wie Green-New-Deal oder der Marshall-Plan für Europa (DGB)?
Helfen Kampagnen wie Bankenwechsel („Krötenwanderung“)?

Veranstalter:
Attac-Regionalgruppe Kassel in Kooperation mit der VHS-Region Kassel
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Комментарии
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Vielen Dank für diesen sehr sympathischen und informativen Vortrag, mir sind Einblicke eröffnet mit den Zusammenhängen nun etwas erweitert arbeiten zu können. Allerdings glaube ich, eine starke Vision zu definieren jetzt zu aktivieren würde uns schlagartig befördern uns mit anderen Inhalten zu beschäftigen. Bei aller Verstandesleistung, wie müßte er arbeiten, damit wir uns an unserem Platz wohl fühlen können?

AndrehjaDe
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Ab 50:30 sagt Frau Herrmann, dass die Brücke zwischen dem Kapitalismus und der ressourcenbasierten Ökonomie nicht bestehen würde. Es gibt sehr wohl bereits ein fertiges Konzept, das genau diesen Übergang möglich machen würde. Vielleicht kennt Frau Herrmann dieses Konzept nicht, deshalb hier der Link:

www.informationsgeld.info von Prof. Franz Hörmann

Kaufmann
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Woa das Vorstellungsgespräch ist oft so anstrengend. Ich habs lieber wenns gleich zur Sache geht!

Banefane
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In dem Vortrag sind durchaus einige interessante Aspekte und Ideen enthalten, aber z.B. bei der folgenden Passage (ab 39:47) musste ich zunächst etwas konsterniert innehalten, bevor ich dann beim zweiten Hören herzhaft gelacht habe:
"Wenn man verstanden hat, dass es sowieso keine Märkte gibt, versteht man noch schneller, dass es sowieso überhaupt GAR KEINE Finanzmärkte gibt. Das war ja auch die Idee: Auf den Finanzmärkten ... die Banken, die Währungen, die Zinsen ... alles angeblich ein riesiger Wettbewerb; das ist völliger Schrott, denn das kann man eben zeigen anhand der Theorie der Marktwirtschaft. Wie gesagt, da geht es darum, dass sich in der Konkurrenz ein fairer Preis bildet. Bei den Bankprodukten ist aber klar: Der Preis heißt dort Zins. Und der Zins wird zentral vorgegeben von einer öffentlichen Institution - die heißt Europäische Zentralbank. [...] Das heißt doch, wenn der Preis vorgegeben wird, kann es sich sowieso nicht um einen echten Markt handeln. Es würde auch kein Mensch leiden, wenn man die Banken verstaatlichen würde."

Da soll die gute Ulrike Herrmann doch mal bei verschiedenen Banken fragen,  ob man ihr einen Kredit zum Leitzins der Europäischen Zentralbank gewährt. Da würde sie dann sehr schnell zwei Dinge bemerken:
1. Als privater Kreditnehmer zahlt man deutlich höhere Kreditzinsen als den Leitzins der Zentralbank, denn dies ist lediglich der Zinssatz, zu dem sich Banken bei der EZB Geld leihen können. Im Kreditzins für Privatleute (und Unternehmen) steckt aber abhängig von der eigenen Bonität (bzw. hinterlegten Sicherheiten) noch ein Risikoaufschlag, mit dem die Bank das Risiko bemisst, dass der Kredit nicht vollständig zurückgezahlt werden kann.
2. Verschiedene Banken werden sehr verschiedene Kreditangebote mit unterschiedlichen Zinssätzen machen, sodass dort tatsächlich eine Wettbewerbssituation auf dem Kapitalmarkt gegeben ist.

Es ist ausgeschlossen, dass Ulrike Herrmann als ausgebildete Bankkauffrau und jetzige Wirtschafts-Journalistin (bei der taz) diesen Unterschied zwischen Zentralbank-Zins und tatsächlichem Kreditzins nicht kennt. Dass sie diesen Unterschied in ihrem Vortrag geflissentlich übergeht, zeigt nun, dass in ihrer Wahrnehmung nur diejenigen Aspekte der Wirklichkeit eine Rolle spielen, die zu ihrem sehr stark (links-)ideologisch geprägten Weltbild passen. Alles andere wird ausgeblendet. Eine solche ideologisch bedingt verzerrte Weltwahrnehmung habe ich leider schon bei ziemlich vielen Links-Intellektuellen beobachtet, die eigentlich relativ intelligent sind, aber in ihrer Selbstgewissheit irgendwann aufgehört haben, ihr ideologisch geprägtes Bild von der Welt in möglichst vielen Aspekten mit der wirklichen Welt zu vergleichen.

Noch ein anderes Beispiel für die Wirkung von Marktmechanismen auf Finanzmärkten, die Ulrike Herrmann als intensive Beobachterin der EURO-Krise natürlich wahrgenommen haben müsste: Als 2009 offen sichtbar wurde, dass Griechenland sich aufgrund jahrelang sehr günstiger Kreditzinssätze weit über seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit hinaus verschuldet hatte, waren private Investoren (Banken, Versicherungsunternehmen usw.) nur noch gegen sehr hohe Zinsen ( = Risikoaufschläge) von rund 25-30% bereit, Griechenland weiteres Geld zu leihen. D.h. das hohe Ausfallrisiko für solche Kredite hat gemäß den üblichen Marktmechanismen die weitere Verschuldung für Griechenland extrem teuer gemacht. Da Griechenland sich somit auf den privaten Kapitalmärkten nicht mehr zu tragbaren Zinssätzen refinanzieren konnte, wurden ab 2010 eben öffentliche Rettungskredite (EU,  IWF, ...)zu künstlich niedrigen Zinsen an Griechenland vergeben, d.h. man hat hier für Griechenland (und andere Krisenländer) die normalen Regelmechanismen an privaten Kapitalmärkten mit staatlichen Eingriffen bewusst umgangen/ausgeschaltet (um den Griechen "Zeit für Reformen zu kaufen"). Diese "Rettungsmaßnahmen" wären natürlich völlig unnötig gewesen, wenn Ulrike Herrmann mit ihrer These recht hätte, dass es "sowieso gar keine Finanzmärkte" gibt, weil der Zins ja durch die EZB vorgegeben sei. Das Gegenteil ist richtig: Die Zinsen an privaten Kapitalmärkten sind nach üblichen Marktmechanismen für Griechenland nach oben geschnellt und dies umging man durch günstige öffentliche Rettungskredite (verbunden mit Reform-/Sparauflagen), welche die Griechen aber wegen mangelnder Wettbewerbsfähigkeit durch zu hohe Preise im Euro auch nie werden zurückzahlen können. 

Dass eine Wirtschaftsjournalistin diese einfachen Sachverhalte über Finanzmärkte einfach so ausblendet, ist schon ein starkes Stück und zeugt nicht gerade von Kompetenz.

deepfranz
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31:20

Tesla

eigentlich alle neueren technologien werden von extrem jungen firmen dominiert.
dort ist auch wettbewerb gegeben.
selbst in der hier kritisierten automobielindustrie mit all ihren schwächen herrscht wettbewerb und zwar auf einem markt! und 18 und selbst 10 autohersteller reichen doch völlig aus. zwischen wievielen marken will die denn auswählen bis ihr da genug konkurenzt herrscht?
handys, tv, computer, autos, küchengeräte usw. überall konkurrenzkampf.

ich weiß echt nicht wie ulrike herrmann da auf ihre behauptung kommt, es gebe keine martkwirtschaft und wettbewerb.

efwewfwef