Radetzkymarsch - Theater in der Josefstadt

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Joseph Roth - Dramatisierung von Elmar Goerden
Radetzkymarsch

Uraufführung
Premiere: 16. Mai 2019
Theater in der Josefstadt

Regie: Elmar Goerden
Bühnenbild: Silvia Merlo, Ulf Stengl
Kostüme: Lydia Kirchleitner
Dramaturgie: Barbara Nowotny
Licht: Manfred Grohs
Trailer: Jan Frankl

Leutnant Carl Joseph Freiherr von Trotta und Sipolje: Florian Teichtmeister
Bezirkshauptmann Franz Freiherr von Trotta und Sipolje: Joseph Lorenz
Der Held von Solferino, Jacques, Doktor Skowronnek, Knopfmacher, Major Zoglauer: Michael König
Graf Chojnicki: Andrea Jonasson
Katharina Slama, Eva Demant: Pauline Knof
Doktor Max Demant, Kapturak: Peter Scholz
Oberst Kovacs, Valerie von Taußig, Fräulein Hirschwitz, Polizeirat Fuchs: Alexandra Krismer
Rittmeister Tattenbach, Hauptmann Wagner: Alexander Absenger
Wachtmeister Slama, Rittmeister Taittinger, Rittmeister Zschoch: Oliver Rosskopf
Amtsperson: Ingrid Christina Winkler

Die Zeit will uns nicht mehr. Man glaubt nicht mehr an Gott. Die neue Religion ist der Nationalismus. Die Völker gehen nicht mehr in die Kirche. Sie gehen in nationale Vereine und wollen selbständige Staaten. Sobald unser Kaiser die Augen schließt, zerfallen wir in hundert Stücke.
Graf Chojnicki

Ein grausamer Wille der Geschichte hat mein altes Vaterland, die österreichisch-ungarische Monarchie, zertrümmert. Ich habe es geliebt, dieses Vaterland, das mir erlaubte, ein Patriot und ein Weltbürger zugleich zu sein, ein Österreicher und ein Deutscher unter allen österreichischen Völkern. Ich habe die Tugenden und die Vorzüge dieses Vaterlands geliebt, und ich liebe heute, da es verstorben und verloren ist, auch noch seine Fehler und seine Schwächen. Deren hatte es viele. Es hat sie durch seinen Tod gebüßt. Es ist fast unmittelbar aus der Operettenvorstellung in das schaurige Theater des Weltkriegs gegangen. Mir und vielen anderen meiner internationalen Landsleute, die gleich mir ein Vaterland und damit eine Welt verloren haben, ist ein ganz anderes -Österreich bekannt und vertraut als jenes, das sich in seinen Export-Operetten zu Lebzeiten offenbart hat und das sich nach dem Tode nur noch in seinem billigsten Export bewahrt. Ich habe die merkwürdige Familie der Trottas, von denen ich in meinem Buch Radetzkymarsch berichten will, gekannt und geliebt, die Spartaner unter den Österreichern. An ihrem Aufstieg, an ihrem Untergang glaube ich den Willen jener unheimlichen Macht erkennen zu dürfen, die am Schicksal eines Geschlechts das einer historischen Gewalt deutet. Die Völker vergehn, die Reiche verwehn. Aus dem Vergehenden, dem Verwehenden das Merkwürdige und zugleich das Menschlich-Bezeichnende festzuhalten ist die Pflicht des Schriftstellers. Er hat die erhabene und bescheidene Aufgabe, die privaten Schicksale aufzuklauben, welche die Geschichte fallen läßt, blind und leichtfertig, wie es scheint.
Joseph Roth, Vorwort zu Radetzkymarsch

Elmar Goerden, ausgezeichnet mit dem Regie-Nestroy für Die Verdammten, nimmt sich wieder eines großen Familienepos an – des Schicksals der Familie Trotta aus Joseph Roths epochalem Roman Radetzkymarsch. Geschickt verwebt Roth den Untergang der österreichisch-ungarischen Monarchie mit der Geschichte der Trottas: beginnend mit dem legendären Helden von Solferino, der Kaiser Franz Joseph in der Schlacht das Leben rettete, bis zum glanzlosen Tod seines Enkels im Ersten Weltkrieg beim Wasserholen für seine Kameraden.

In dieser Produktion wird aus künstlerischen Gründen auf der Bühne geraucht.

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