UKRAINE-KRIEG: Russischer Raketenterror - Darum wird Kiew so hart angegriffen | WELT Analyse

WELT Korrespondent Christoph Wanner in Moskau analysiert die russische Taktik bei den Luftangriffen in der Ukraine. Neben den militärischen Zielen, wie Munitionslager oder Befehlsstellungen, soll natürlich auch die ukrainische Luftabwehr gestresst und getestet werden.

Russland hat die ukrainische Hauptstadt Kiew nach Militärangaben mit Drohnen, Marschflugkörpern und ballistischen Raketen angegriffen. Am frühen Dienstagmorgen waren laute Explosionen über der Stadt zu hören. Der jüngste Angriff sei «außergewöhnlich in seiner Dichte», sagte der Leiter der Militärverwaltung von Kiew, Serhij Popko. Die ukrainische Luftwaffe berichtete, es seien 18 Geschosse verschiedener Art verwendet worden. Alle seien abgefangen und abgeschossen worden.

Russland griff Kiew bereits zum achten Mal im Mai aus der Luft an. Der Angriff am Dienstag erfolgte zum Ende einer Europa-Reise des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, bei der ihm von Verbündeten zusätzliche Militärhilfe zugesagt wurde.

In mehreren Bezirken von Kiew fielen Trümmerteile zu Boden. Im Viertel Solomjansky wurde dadurch ein Feuer in einem Gebäude ausgelöst. Die Flammen wurden gelöscht. Auch ein Zoo sei betroffen gewesen, es seien aber keine Verluste gemeldet worden, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko mit.

Luftwaffensprecher Jurij Ihnat teilte bei Telegram mit, Kampfflugzeuge vom Typ MiG-31K hätten sechs ballistische Raketen abgegeben, von Schiffen im Schwarzen Meer seien neun Marschflugkörper abgefeuert worden. Zudem seien drei von Land abgefeuerte Marschflugkörper vom Typ S-400 im Einsatz gewesen. Russland habe auch im Iran hergestellte Schahed-Drohnen abgefeuert.

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