Promotion - Ja oder Nein? Mein Fazit nach 4 Jahren...

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Sollte man im Jahr 2023 eine Promotion anfangen? Meiner Meinung nach nicht. In diesem Video stelle ich dar, warum sich eine Promotion nicht lohnt, konkret wegen mangelnder Karriereperspektiven innerhalb und außerhalb der Wissenschaft, übermäßigem Leistungsdruck, und potentiell negativer gesundheitlicher Auswirkungen.

P.S.: Ja, bald kommen neue vegan/Minimalismus-Videos :)
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Комментарии
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Schön, dich nach all der Zeit wiederzusehen ❤ hoffe, es kommen noch mehr Videos 😊

chlphyll
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Schön dich nach all diesen Jahren wieder zu sehen 😊

claudine
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Lieber Christian, danke für das Video! Ich denke, es wird vielen Menschen, die grade vor der Entscheidung stehen zu promovieren oder sich anderweitig beruflich zu betätigen sehr helfen. Ich habe selbst von 2017 bis 2021 im Bereich Ingenieurswissenschaften promoviert und bin mir nicht sicher, ob ich es nochmal machen würde. Da ich eine Monografie verfasst habe und nicht langfristig in der Wissenschaft arbeiten wollte, hatte ich zumindest keinen so großen Publikationsdruck. Ich hatte eine 100% E13er Stelle und das über ein staatliches Stipendium, sodass ich relativ wenig Lehr- und andere Institutsverpflichtungen hatte und mich wirklich voll auf die Forschung konzentrieren konnte. Insgesamt denke ich, dass ich wirklich optimale Rahmenbedingungen hatte und nie mit einem geringen Gehalt oder ausbeuterischen Arbeitsbedingungen struggeln musste. In meinem Bereich muss ich aber auch sagen, dass ich im Anschluss sehr easy deutlich besser dotierte Stellen im privatwirtschaftlichen Bereich angeboten bekommen habe (für die die abgeschlossene Promotion glaube ich keine Rolle gespielt habt). Mein Fazit lautet daher: wenn man wirklich Spaß an der Forschung hat und unter guten Rahmenbedingungen promovieren kann, kann man es machen. Finanziell ist es zumindest im STEM Bereich keine gute Entscheidung und bzgl. der langfristigen beruflichen Aussichten ist der Titel glaube ich auch nicht relevant, aber das ist sicher nochmal bereichsabhängig.

cyndielauper
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Bist du noch vegan High Carb ? Wie stehst du heute zu dieser Ernährungsform ?

ernestberlot
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Schön, dass du wieder Videos machst 🤗
Hast eu wahrscheinlich schonmal gesagt, aber magst du nochmal verraten, welches Fach du studiert hast und hu welchem Thema du promoviert hast?
Ich drücke dir die Daumen, dass du deinen Traumjob bekommst ✊🏻

r.r.
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Danke für deine Einblicke! Schön auch, mal wieder was von dir zu hören.

cmntr_
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Hi Chris, vielen Dank für deine Ehrlichkeit. Ich fang jetzt auch mit meiner Promotion in der BWL an. Ich bin auch bereits Anfang 30 und habe bereits einige Jahre Berufserfahrung. Da ich jetzt die einmalige Gelegenheit habe ein Sabbatical zu machen, passt die Promotion gut ins Programm. Sonst werde ich das Projekt nicht mehr angehen. All die von dir genannten negativen Punkte kann man aus meiner Sicht teilweise (nicht gänzlich) durch eine externe Promotion umgehen. Hier zahlt man i.d.R. dann auch etwas und wir dafür vom Prof in Ruhe gelassen. Hier ist dann die Herausforderung eher, dass man sichtbar wird/bleibt am Lehrstuhl. Aber man kann in Ruhe seine Paper mit Co-Autoren schreiben. Wie siehst du das?

Hotaruu
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Ich promoviere in Deutschland in Mathe (bzw. eigentlich theoretischer Informatik) mit der Motivation "nach dem Master keinen Plan, was ich machen soll und bis jetzt haben mir an schweren Problemen Herumknobeln und auch Lehre an der Uni Spaß gemacht".
Offenbar läuft es (deinen Erklärungen zufolge) in anderen Fachbereichen sehr anders, aber dann vielleicht hier der Wink - in Mathe/Informatik ist es vielleicht nicht so schlimm, wie du beschreibst.
Du sagst WissZeitVG erzeugt krassen Zeitdruck mit den jeweils 6 Jahren, und ja, es ist ein krasses commitment zu sagen in der Zeit arbeite ich quasi durchgängig an meiner Laufbahn und nehme nicht z.B. mal ein Jahr lang Auszeit, aber 6 Jahre sind für beide Etappen viel mehr als die Leute, die ich so kenne, gebraucht haben. In Mathe/Informatik ist mein Bild etwa 4 Jahre Promotion und 3 Jahre PostDoc, wobei ich zu PostDoc nicht so viel sagen kann. Natürlich kommt es dann darauf an, wie viel Stress es war, die Zeiten einzuhalten, dazu unten mehr.
Ich kenne außerdem sehr viele (inklusive mir) die nicht promovieren um Prof zu werden. Wenn du also sagst 28700/30000 werden kein Prof, dann ist das zwar ein krasses Verhältnis, aber die reale Konkurrenz in Mathe/Informatik ist viel kleiner als das Verhältnis suggeriert, weil da super-viele (ich würde denken der deutliche Großteil) freiwillig/weil sie es gut finden in die freie Wirtschaft wechseln. Hier kann ich mir gut vorstellen, dass Mathe/Informatik hier eine ganz besondere Ausnahme bildet, weil der Arbeitsmarkt anders ist.
Finanziell finde ich TVL-E13 (gibt es das in anderen Fachbereichen nicht?) mit Stufungssystem absolut annehmbar, ich lebe viel besser als als Student und kann noch viele Rücklagen machen. Klar, gerade in Informatik kann man mit einem Master in der freien Wirtschaft instant viel mehr verdienen, aber das wollte ich nicht.
Ich habe schon oft Horrorgeschichten gehört von 40 Std/Woche aber real 50-60 arbeiten - aber in meiner Bubble existiert das praktisch nicht. Ich habe eine 30-Stunden-Woche und ja - es kommt vor, dass ich manchmal etwas mehr arbeite, wenn Deadlines sind oder whatever - aber ich würde sagen mein Schnitt ist unter 35 Stunden die Woche. Ich bin auch nicht bereit mehr zu arbeiten, weil das unnormal ungesund für mich wäre, da hast du auch absolut Recht. Ich nehme meine Urlaubstage komplett und kann mich im Urlaub zu >90% komplett ausklinken (dass das nicht immer geht finde ich auch sehr gefährlich, aber ich bin davon im Gegensatz zu dir kaum betroffen).
Du erzählst von einem Peer-Review-Prozess zwischen 1 und 2 Jahren. In Informatik (da publiziere ich) gibt es Konferenz-Publikationen, für die ein Peer-Review nach Einreichung eher so 1-3 Monate dauert. Für Journale dauert es viel länger, aber das ist für meine Promotion unwichtig.
Also unterm Strich - mir ist der Dr.-Titel ziemlich egal und ich möchte auch nicht in der Wissenschaft bleiben. Ich hab tatsächlich einfach eine gute Zeit und arbeite meistens nur 4 Tage die Woche und habe Freitag frei. Und nach aktuellem Zeitplan benötige ich wahrscheinlich gut 4 Jahre bis zur Promotion (ich bin jetzt 1, 5 Jahre dabei). Ja - mit Ausnahmen - aber alles viel weniger drastisch als du es leider erleben musstest.
Trotzdem kommt auch bei mir an, dass das Wissenschaftssystem in Deutschland dumm ist. Anzahl Publikationen als Maß aller Dinge ist total unsinnig und erzeugt viele unnötige Probleme und vor allem läuft gefühlt alles über Kontakte und Vitamin B, was ich teils regelrecht verlogen und unwissenschaftlich finde. Außerdem finde ich es in meinem Bereich ("Grundlagenforschung") selbst fraglich, was das der Welt eigentlich bringt. Vieles liegt für immer ungenutzt herum. Insgesamt daher keinen Bock mehr auf Wissenschaft nach meiner Promotion.
Vor allem aber ist der Job als Professor auch in meinem Bereich unfassbar stressig. So viele Forschungsprojekte und Leute betreuen parallel, ständig an weiteren Publikationen arbeiten und auf nebenbei eine immense Lehrverpflichtung. Das würde ich mir nie antun, darauf muss man schon echt unfassbar Bock haben, um nicht einfach nur Burnout und sonst welche Störungen zu bekommen. 50-60 Stunden pro Woche sind auch vorprogrammiert - dauerhaft. Na Glückwunsch.

keyowah
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Danke für den Einblick und die Offenheit! War schön mal wieder von dir zu hören :) Fährst du eigentlich noch Fahrrad oder nur noch pumpen? Erinnere mich noch gern an unserer Fahrradtour vor einigen Jahren zurück, als du noch in Deutschland gewohnt hast und mich in Düsseldorf besucht hast. Gruß, Rebecca

rebeccaitta
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Es ist sehr schön, so reflektiert wieder von dir zu hören. Ich freue mich auch schon darauf, dass du dein "PS" verwirklichst.
Auch wenn ich fast 53 Jahre alt bin (oder gerade deshalb?), finde ich deinen Content sehr inspirierend und wichtig.
Ganz liebe Grüße 😊

AilenRoc
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Danke für das Video :) Ich hatte auch überlegt mal eine Promotion zu machen aber ich hab schon so depressionen und ich glaube so einen Druck könnte ich nicht standhalten. Dir dennoch alles gute!! Toll dass du es so weit gebracht hast

verycherryberry
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Ich hab mich 2018 dagegen entschieden zu promovieren. Mir wurde nur eine 20h- Lehrstuhlstelle dazu angeboten und das hätte für mich weiterhin Stress mit Nebenjob etc. bedeutet. Beruflich Fuß zu fassen, war für mich mit sprachlichem Studium trotzdem schwierig, aber nach allem, was ich über die Wissenschaft gehört habe, bin ich trotzdem ganz froh.
Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft!

Linda-hoyd
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Schade dass deine alten Videos weg sind :(

kxmirx.
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Wooow.. I haven't seen your face in a loooonngggg time. Glad to see you are doing well 😄

Dartchy
Автор

Sehr schön, dass du das so offen erzählt hast! Danke für das Video!
Ich habe selber nicht promoviert und habe eine Berufsausbildung. Von Freunden, die an verschiedenen Universitäten in Deutschland studiert haben, habe ich genau das gehört, was du in deinem Video dargestellt hast.

lilithivory
Автор

Sehr interessant, hätte ich jetzt nicht gedacht, dass ein Dr. bei der Jobsuche nicht so viel bringt.

Ich arbeite jetzt im öffentlichen Dienst und da hat mein Bachelor komplett gereicht.

Manchmal ist weniger mehr, aber wenn ich bei einigen Science-YouTubern höre, das sie gerade ihren Doktor machen, klang das bisher immer so nach “Easy Peasy Lemon Squeezy".

Das mit den Zeitverträgen habe ich vor einigen Monaten aber schon mal gehört und finde es unter aller Sau. So fördert man jedenfalls nicht nachhaltig die Wissenschaft.

Gruß aus Köln

docmichide
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Soooo ein wichtiges Thema!!! - In der Medizin würde ich die Promotion weiterhin empfehlen. An den Dr. med. ist wirklich wesentlich leichter zu kommen, auch wenn man ihn nebenbei machen muss und nicht im Rahmen eines Arbeitsverhältnisse. Ärzte brennen nicht während der Promotion aus, sondern im Arbeitsalltag. Da frage ich mich aber auch immer: Wie kann man so klug sein und sich gleichzeitig so vereinahmen lassen, mehr arbeiten als vertraglich besprochen ohne Bezahlung der Überstunden? Vom Medizinstudium würde ich allerding abraten. Das selbe Geld kann man aucn leichter in einer anderen Branche verdienen.

SilkeRosenbusch
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Ach ja, was ich mich immer gefragt habe, wie ist das mit den krassen Arbeitszeiten eigentlich legal? Fällt es nicht in dieses Gesetz zur maximalen Arbeitszeit, wenn man es “freiwillig” macht?

aurora
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Danke für dieses super ehrliche und informative Video! ❤

rikeminds
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Ich habe einen KFW Studienkredit aufgenommen, um meine Promotion fertigzustellen. Das waren 7200€. Mein Arbeitsvertrag wurde leider nicht verlängert, und gleichzeitig war ich noch nicht fertig mit der Promotion. Da blieb mir nur der Kredit. Meine Promotion konnte ich damit aber endlich abschließen. Finanziell hat es sich noch nicht gelohnt - aber für mein persönliches Wachstum war es dennoch wichtig.

Auch ich hatte während meiner Promotion psychische Probleme. Am Ende meiner Promotion wurde bei mir eine mittelschwere Depression diagnostiziert. In dieser Zeit war ich auch das erste Mal bei einem Nervenarzt. In Folge kam es dann zu einer Vorstellung bei einer psychatrischen Spezialambulanz, wo bei mir Autismus diagnostiziert wurde.
Heute bin ich raus aus der Wissenschaft. Die Zeit in der Wissenschaft war teilweise sehr hart - aber ich bin doch zufrieden im Nachhinein, dass ich mich dafür entschieden hatte, die Promotion zu machen.

JamesBond-spxf