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ClimatePartner, Shell und Co: Ist klimaneutrales Tanken die Zukunft? I Ökochecker SWR

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An einigen Tankstellen kann man seine Tankfüllung mit ein paar Cent „ausgleichen“. Die Idee: klimaneutral tanken. Ökochecker Tobi klärt, ob das Versprechen gehalten werden kann.
00:00 Intro
00:28 Wie funktioniert klimaneutrales Tanken mit CO2-Kompensation?
03:51 Was hat ein Moorschutzprojekt in Deutschland mit CO2-Ausgleich zu tun?
05:26 Wie erkennt man ein seriöses Klimaschutzprojekt?
08:08 ClimatePartner schafft Begriff "klimaneutral" ab
09:51 Kritik am klimaneutralen Tanken
12:27 Welche Alternativen gibt es?
15:23 Fazit
WAS SOLL KLIMANEUTRALES TANKEN?
Das Versprechen: Durch einen kleinen Aufpreis sollen die Emissionen der Tankfüllung ausgeglichen werden. Bezahlen Verbraucher*innen den Ausgleich, wird dieser von den Tankstellen allerdings nicht direkt in Klimaschutzprojekte investiert. Vielmehr kaufen die Betreiber über verschiedene Anbieter CO2-Zertifikate ein.
Pro Zertifikat soll jeweils eine Tonne CO2 durch das jeweilige Projekt eingespart werden. Die meisten dieser Klimaschutzprojekte sind in Entwicklungs- oder Schwellenländern.
Diese Projekte und Zertifikate sind Teil des freiwilligen Emissionshandels, bei dem es keine staatlichen Kontrollen gibt. Zwei wichtige Merkmale, ob es sich bei dem Projekt um ein gutes Kompensationsprojekt handelt, sind: Das Projekt sollte nur durch die Kompensationszahlung möglich sein und die Emissionsminderung garantiert dauerhaft.
CONTRIBUTION CLAIM – WHAT?
Kaufen Unternehmen ein Zertifikat, spenden damit für ein Klimaschutzprojekt, bezeichnen dann aber mit dem Zertifikat keine Produkte als “klimaneutral”, spricht man von „contribution claim“. Das Zertifizierungsunternehmen ClimatePartner hat in der Vergangenheit viele Klimaneutral-Label ausgestellt.
Mittlerweile kommt es in der Branche aber mehr und mehr zu einem Umdenken. So hat beispielsweise ClimatePartner bekannt gegeben, dass sie keine Klimaneutral-Label mehr ausgeben, sondern Unternehmen bei der tatsächlichen Reduktion ihrer Emissionen unterstützen, und nur noch die Spende zertifizieren wollen. Die Message dahinter: die jeweiligen Unternehmen leisten einen Beitrag zum Klimaschutz, angebliche „Klimaneutralität“ gibt es jedoch nicht.
KLIMANEUTRALES TANKEN STEHT IN DER KRITIK
Klar ist: Die direkte Vermeidung von CO2-Emissionen ist deutlich nachhaltiger als die Kompensation. Komplette CO2-Vermeidung ist aber im Straßenverkehr gar nicht so leicht. Trotzdem hagelt es gerade beim klimaneutralen Tanken Kritik von Umweltverbänden.
Hauptargument ist, dass es das Grundproblem nicht löst und eine falsche Message sendet. Tankt man Benzin und fährt damit, werden CO2-Emissionen freigesetzt, welche sich nicht kompensieren lassen, da sie ja in dem Moment entstehen.
Zudem gibt es Probleme beim Vertrauen in die Klimaschutzprojekte: Standards wie der Verified Carbon Standard sollen die Seriosität von Klimaschutzprojekten im Ausland sicherstellen. Recherchen haben allerdings ergeben, dass ein Großteil der ausgestellten Gutschriften von Verified Carbon Standard nicht das halten, was sie versprechen.
FAZIT
Klimaneutrales Tanken tut nur wenig fürs Klima. Unseriöse Siegel sowie irreführende Versprechen lösen das Problem nicht. CO2-Emissionen, die durch das Tanken und Fahren entstehen, können nicht kompensiert werden. Die nachhaltigste Lösung ist: CO2 beim Autofahren durch die Nutzung von Elektromobilität oder des ÖPNV aktiv zu vermeiden.
Weiterführenden Links
Credits:
Autorin: Hanna Meßmann
Moderation: Tobias Koch
Redaktion (solisTV): Kathrin Gatzemeier
Redaktion (SWR): Katharina Voigt/Cordelia Marsch
Bildquelle: SWR
Impressum, Netiquette und Co.
Ökochecker werden produziert vom SWR
#Oekochecker #Klimaneutral #CO2Kompensation
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03:51 Was hat ein Moorschutzprojekt in Deutschland mit CO2-Ausgleich zu tun?
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08:08 ClimatePartner schafft Begriff "klimaneutral" ab
09:51 Kritik am klimaneutralen Tanken
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15:23 Fazit
WAS SOLL KLIMANEUTRALES TANKEN?
Das Versprechen: Durch einen kleinen Aufpreis sollen die Emissionen der Tankfüllung ausgeglichen werden. Bezahlen Verbraucher*innen den Ausgleich, wird dieser von den Tankstellen allerdings nicht direkt in Klimaschutzprojekte investiert. Vielmehr kaufen die Betreiber über verschiedene Anbieter CO2-Zertifikate ein.
Pro Zertifikat soll jeweils eine Tonne CO2 durch das jeweilige Projekt eingespart werden. Die meisten dieser Klimaschutzprojekte sind in Entwicklungs- oder Schwellenländern.
Diese Projekte und Zertifikate sind Teil des freiwilligen Emissionshandels, bei dem es keine staatlichen Kontrollen gibt. Zwei wichtige Merkmale, ob es sich bei dem Projekt um ein gutes Kompensationsprojekt handelt, sind: Das Projekt sollte nur durch die Kompensationszahlung möglich sein und die Emissionsminderung garantiert dauerhaft.
CONTRIBUTION CLAIM – WHAT?
Kaufen Unternehmen ein Zertifikat, spenden damit für ein Klimaschutzprojekt, bezeichnen dann aber mit dem Zertifikat keine Produkte als “klimaneutral”, spricht man von „contribution claim“. Das Zertifizierungsunternehmen ClimatePartner hat in der Vergangenheit viele Klimaneutral-Label ausgestellt.
Mittlerweile kommt es in der Branche aber mehr und mehr zu einem Umdenken. So hat beispielsweise ClimatePartner bekannt gegeben, dass sie keine Klimaneutral-Label mehr ausgeben, sondern Unternehmen bei der tatsächlichen Reduktion ihrer Emissionen unterstützen, und nur noch die Spende zertifizieren wollen. Die Message dahinter: die jeweiligen Unternehmen leisten einen Beitrag zum Klimaschutz, angebliche „Klimaneutralität“ gibt es jedoch nicht.
KLIMANEUTRALES TANKEN STEHT IN DER KRITIK
Klar ist: Die direkte Vermeidung von CO2-Emissionen ist deutlich nachhaltiger als die Kompensation. Komplette CO2-Vermeidung ist aber im Straßenverkehr gar nicht so leicht. Trotzdem hagelt es gerade beim klimaneutralen Tanken Kritik von Umweltverbänden.
Hauptargument ist, dass es das Grundproblem nicht löst und eine falsche Message sendet. Tankt man Benzin und fährt damit, werden CO2-Emissionen freigesetzt, welche sich nicht kompensieren lassen, da sie ja in dem Moment entstehen.
Zudem gibt es Probleme beim Vertrauen in die Klimaschutzprojekte: Standards wie der Verified Carbon Standard sollen die Seriosität von Klimaschutzprojekten im Ausland sicherstellen. Recherchen haben allerdings ergeben, dass ein Großteil der ausgestellten Gutschriften von Verified Carbon Standard nicht das halten, was sie versprechen.
FAZIT
Klimaneutrales Tanken tut nur wenig fürs Klima. Unseriöse Siegel sowie irreführende Versprechen lösen das Problem nicht. CO2-Emissionen, die durch das Tanken und Fahren entstehen, können nicht kompensiert werden. Die nachhaltigste Lösung ist: CO2 beim Autofahren durch die Nutzung von Elektromobilität oder des ÖPNV aktiv zu vermeiden.
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Credits:
Autorin: Hanna Meßmann
Moderation: Tobias Koch
Redaktion (solisTV): Kathrin Gatzemeier
Redaktion (SWR): Katharina Voigt/Cordelia Marsch
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