Denk|Reisen|Extra - Das Hexennest von Lemgo 03

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Am Ende des 30jährigen Krieges war Lemgo eine gebrochene Stadt - insbesondere, vergleicht man dies mit der Glanzzeit nur fünfzig Jahre zuvor. Von den rund 1000 Häusern, die es damals in Lemgo gegeben hatte, war die Hälfte vollständig zerstört. Die Einwohnerzahl lag in 1629 noch bei 4700, nach 1648, also beim Kriegsende, war sie auf lediglich 1400 gesunken. Denn neben den Toten, die es zu beklagen gab, waren viele Familien aus der Stadt geflohen, zu Verwandten aufs Land und Ähnliches. In Norddeutschland lagen die durchschnittlichen Kriegsverluste an Leben bei der Landbevölkerung bei rund 50%, doch in Lemgo, das zweimal brutal geplündert wurde, waren die Verluste bei zwei Dritteln der Bevölkerung. Hier sehen wir also den ersten Brandbeschleuniger der Hexenhysterie: eine zerrüttete Stadtgesellschaft, betroffen von massiver Verarmung. Ein vernarbtes Gemeinwesen in einer kollektiven Krise.

## VERWENDETE LITERATUR: ##

- Karl Meier-Lemgo: "Geschichte der Stadt Lemgo" (Verlag F.L.Wagener, 1952)

- Wolfgang Behringer (Hsg.): "Hexen und Hexenprozesse in Deutschland" (dtv, 1988)

## WEITERE QUELLEN: ##

## BILDER: ##

Augusto Ferrer-Dalmau: "Batalla de Rocroi, 1643" (Quelle: Wikipedia, CC BY-SA 3.0)

Simon Peter Tileman: "Simon VI." (Quelle: Landesbibliothek Detmold)

Unbekannter Maler: "Simon VII."

Jacques Callot: "Les grandes misères de la guerre / Scene of pillage" (Quelle: Art Gallery NSW)

Jacques Callot: "Les grandes misères de la guerre / The Firing Squad" (Quelle: Art Gallery NSW)

Jean Baptiste Simeon Chardin: "The Attributes of Science" (1731, Musee-Jacquemart-Andre, Paris)

Jan Vermeer van Delft: "Der Astronom" (ca. 1668, Louvre, Paris)

Jan Luyts: "Astronomica Institutio, in qua Doctrina Sphaericaa atque Theorica" (1692, Quelle: JF Ptak Science Books)

Unbekannter Maler: "Liselotte von der Pfalz als Diana"

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