Barbara Stamm: Plädoyer für Hausarztverträge, Kritik an der AOK Bayern

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Jede Woche schließt allein in Bayern eine Hausarztpraxis für immer, weil sich kein Nachfolger findet.

Ein Hauptgrund ist die fehlende nachhaltige wirtschaftliche Perspektive für junge Mediziner. So sind die für die Praxen wichtigen „Hausarztverträge nach altem Recht" nur bis Mitte 2014 befristet.

Eine zentrale Forderung der Hausärzte ist deshalb die nachhaltige Sicherung der Hausarztverträge über das Jahr 2014 hinaus. Derzeit schreibt das Gesetz vor, dass Hausarztverträge, die nach 2014 geschlossen werden, sich selbst finanzieren müssen. Sprich: Ein Hausarzt, der für seine Mehrleistung ein höheres Honorar bekommt, müsste dies durch Minderausgaben bei den Patienten gegenfinanzieren.

Dr. Dieter Geis, der Vorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbandes, lehnt dies entschieden ab: „Das ist unethisch und mit uns Hausärztinnen und Hausärzten nicht zu machen. Wir fordern deshalb die Politik auf, diese Refinanzierungsklausel im Absatz 5a des § 73b SGB V unverzüglich aus dem Gesetz zu streichen."

Untermauert wird diese Forderung durch eine Petition an den Bundestag, die der Bayerische Hausärzteverband im Frühjahr 2013 in Berlin eingereicht hatte und an der sich über 150.000 Bürgerinnen und Bürger im Freistaat beteiligt hatten.

Gleichzeitig erteilt Dr. Geis Überlegungen in Berlin eine klare Absage, demnach die gesetzlichen Krankenkassen Hausarztverträge nicht mehr verpflichtend anbieten müssen. „Das wäre genauso absurd, als ob man im Steuergesetz es dem Steuerzahler überlässt zu entscheiden, ob er Steuern zahlt oder nicht."

Unterstützung bekommen Bayerns Hausärzte auch von Landtagspräsidentin Barbara Stamm. Die CSU-Politikerin sprach sich in ihrer Rede auf dem Hausärztetag in Augsburg erneut für die Sicherung der Hausarztverträge nach altem Recht aus und kritisierte gleichzeitig das Verhalten der AOK Bayern, die den Hausarztvertrag zum 30. Juni 2014 gekündigt hat.
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