Wie Dating und Heiratsmarkt heute funktionieren – Ep. 269

Während das romantische Ideal besagt, dass sich "Herz zu Herzen findet", zeigt sich in der Realität häufig: Geld heiratet Geld. Wir diskutieren, wie die assortative Partnerwahl – also die Tendenz, Partner aus der gleichen Einkommens- oder Bildungsschicht zu wählen – zur wachsenden Ungleichheit beiträgt.
Ein weiteres Thema sind die Auswirkungen von Dating-Apps auf den Heiratsmarkt. Studien zeigen, dass über die Hälfte der Ehen heutzutage durch Apps zustande kommen, was den Trend zur "Paarung unter Gleichen" verstärkt. Hier spielen vor allem Bildung, Einkommen und soziale Klasse eine Rolle. Die wachsenden Optionen führen aber nicht unbedingt zu einer besseren "Matching-Effizienz" – vielmehr verstärken sie die Selektivität bei der Partnerwahl.
„Nehmen Sie `nen Alten!“, empfahl Otto Reuter in den 1920er Jahren den Frauen, da es Männermangel aufgrund des Ersten Weltkriegs gab. Heute gibt es hingegen einen Männerüberschuss im Osten Deutschlands, aber auch sonst haben es Männer auf dem Heiratsmarkt deutlich schwerer. Die Bildungsexpansion hat für die Frauen ausgezeichnet funktioniert, junge Frauen mit Studienabschluss sind nun in westlichen Ländern in der Überzahl. Diese gut ausgebildeten Frauen suchen adäquate Partner, von denen es aber nicht genügend gibt.
Mehr dazu von Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt in der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“!

Literatur:

Zahlen zum Männerüberschuss im Osten:

Ein Spiegel-Artikel über Führungspersönlichkeiten und ihre Frauen:

Studie “Marriage Market Sorting in the U.S.”:

Eine Studie zu monetären Aspekten bei GenZ und Millenials:

Die Zahlen zu Studienabschlüssen bei Frauen und Männern.

Termine:

Am 17.10. und 19. 10. sind Wolfgang und Ole bei einer Tagung in Frankfurt – Oles Termin steht aber noch nicht genau fest:

Am 23. 10. stellen Ole und Wolfgang ihr Kinderbuch in Mainz vor:

Unser Kinderbuch namens "Die kleinen Holzdiebe" ist nun vorbestellbar! Alle Informationen findet ihr unter:

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[ScharfeSalami]

Yes, danke, wirklich wirklich großartig, dass ihr dieses thema herannehmt.

[CrazyDazyFace]

"Wir tun das auch vor einem Hintergrund...." Ich dachte ihr gebt ENDLICH eure Hochzeit bekannt! :(

[GuthixGriffin]

Finde es gut, dass ihr euch mit den Problemen von jungen Männern im Bezug auf Dating, Einkommen und Bildung befasst. Normalerweise kommt sowas nur von rechts und dann wundern sich alle, warum die AfD bei jungen Männern am stärksten ist

[sookielloyd]

Wie sag ich das jetzt, wenn die beiden hübschen und sehr reichen Frauen Männer heiraten, die übelst-reich sind aber ihr aussehen nicht so slayed? Wolfgang: "Das ästhetische Kapital liegt bei den beiden Damen."

[mariaskadi-yxqy]

Hier steht noch ein riesen großer Elefant im Raum und zwar: Wenn aus vermeintlicher Romantik / Liebe, Aggression und Gewalt entsteht. Oder wenn Liebe nicht auf Augenhöhe stattfindet.

Viele Menschen haben Angst davor und meiden lieber die Dating-Welt.

[CitizenLUL]

Ich sag's euch, investiert in alles rund um Hunde und Katzen. Das Business wird in den kommenden Jahrzehnten boomen.

[SigridMeiners]

Eines von vielen guten Themen, von denen es noch mehr gibt.

[NeroUnderground]

Was bin ich froh, dass ich meine Ehefrau gefunden habe. Ich habe sie vor sieben Jahren kennengelernt, als sie noch Hartz IV bezogen hat. Heute ist sie Technikerin und verdient gutes Geld. Zusammenhalt ist das Geheimnis. Ein Geben und Nehmen. Ich hatte auch schon Beziehungen, wo ich nur gegeben habe und am Ende pleite war. Habe daraus gelernt.

[PrenzlbergerStimme]

"Drum prüfe, wer sich ewig bindet, dass sich auch Geld zur Scheidung findet."

[braintrip]

Liebe vergeht, Hektar besteht. Bauernregel.

[s.b.]

Also ich persönlich war da nie angemeldet, aber die beste Freundin meiner ehemaligen Deutschlehrerin hat glaube ich mal berichtet, dass Elitepartner nach Gehalt matcht. Ich meine, man gibt da eine Gehaltsspanne an?!

[dreas]

Wenn der Dating-Markt nur nach Einkommen, Status etc. funktionieren würde, bliebe ich gerne mit riesiger Freude für immer Single. Zum Glück habe ich jedoch wunderbare Beziehungen erleben dürfen, wo Status/Geld/und Dergleichen nicht wichtig war.

[-LUX]

Schönes Schlussplädoyer von Wolfgang ❤ da wird mir doch ganz warm ums Herz

[moinsenf]

Fand die Folge gut, aber ich hatte die Hoffnung, dass ihr bei dem Thema feministische Analysen nicht einfach außen vor lasst, wie leider so häufig. Gerade in Bezug auf eine feministische Analyse der Verschleierung einer Tauschlogik durch Romantik hat Eva Illouz viel gutes geschrieben (z.b. Warum Liebe weh tut).

[red_calla_lily]

Ich weiß gar nicht, warum die Anspruchslosigkeit der Männer immer als etwas Positives dargestellt wird. Diese Austauschbarkeit ist auf die männliche Objektifizierung von Frauen zurückzuführen, wieso sollte man sich dafür noch bedanken? Welche Frau will denn mit einem zusammen sein, der einen nicht als Person schätzt, sondern nur irgendeine x-beliebige Frau sucht? Wenn das schon hohe Ansprüche sind sollten Männer ihre Ansprüche auch gern mal heben - und zwar nicht nur an die Optik von Frauen. Wer Frauen objektifiziert muss für das Objekt auch bezahlen.

[johannesschaller]

Es reicht schon aus, an Depressionen zu leiden. Kommt das heraus, ist man im Vornherein von allem Liebesleben ausgeschlossen.

[yurigansmith]

Sehr interessanter Trend, der auch in den USA zu beobachten ist. Vor allem seit den doch recht unvorteilhaften letzten Wahlergebnissen interessiert man sich wieder für die Male Working Class.

[serenityblubb]

So kompliziert, wie das bei der Partnersuche wohl heute ist, bin ich froh, seit 20 Jahren vom Markt bin 🫣

[diefontanelle]

Haha Wolfgangs Sideeye nach Oles Kommentar zu Salma Hayek