Streit um Europas teuerste Schnellzugstrecke | ARTE Re:

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Die geplante Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Lyon und Turin sorgt seit Jahren für Unruhe. Auf der einen Seite steht ein Milliardenprojekt mit ehrgeizigen Zielen, auch zur CO2-Reduzierung, auf der anderen Seite gibt es in Frankreich und Italien Proteste gegen Umweltzerstörung, Enteignungen und vermeintliche Verschwendung öffentlicher Gelder. Gibt es noch einen Ausweg?

Ein 57 Kilometer langer Eisenbahn-Tunnel durch die Alpen: Die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Lyon und Turin ist eines der ehrgeizigsten Infrastrukturprojekte Europas. Es soll helfen, deutlich mehr Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern und CO2-Emissionen zu reduzieren. Doch der Preis dafür ist hoch: rund 30 Milliarden Euro an öffentlichen Geldern, dazu Enteignungen und massive Eingriffe in die Natur.
Im kleinen Alpenort Saint-Jean-de-Maurienne haben die Bauarbeiten schon vor Jahren begonnen. Trotz der massiven Belastungen, die das mit sich bringt, sieht der Bürgermeister, Philippe Rollet, die Aussicht, ein Haltepunkt auf der Bahnstrecke zu werden, positiv: „Der Bau bringt große Chancen für unsere Region.“ Im Übrigen sei das Projekt schon viel zu weit fortgeschritten, um sich noch dagegen zu stellen: „Es wäre ein Fehler, jetzt damit aufzuhören. Das würde ein Vermögen kosten.“
Das sehen Bürgerinitiativen in Frankreich und Italien anders; sie hoffen immer noch, den Bau stoppen zu können. „Er zerstört unsere Täler und ist überflüssig“, meint Franco OliveroFugera aus dem italienischen Susatal. Er gehört schon lange der Protestbewegung NoTAV an – kein Hochgeschwindigkeitszug. Der Staat geht hart gegen sie vor und stuft sie – trotz ihres weitgehend gewaltfreien Vorgehens – als kriminelle Vereinigung ein.
Auch die Baumschulbesitzer Anthony Guillould und DonatienWion aus Frankreich sehen in der Schnellzugstrecke eine „ökologische, finanzielle und soziale Katastrophe“. Sie organisieren regelmäßig Bustouren, auf denen sie über die Folgen der Bauarbeiten informieren. Mittlerweile hat ihr Protest europaweit Unterstützung gefunden.

Reportage (D 2024, 31 Min)

#eisenbahn #tunnel #alpen
Video verfügbar bis zum 18/03/2026



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Комментарии
Автор

Wirtschaftliche Zukunftschance oder Umweltzerstörung mit Ansage – wie blickt ihr auf die Schnellzugstrecke zwischen Lyon und Turin?

artede
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Also wer sich damit beschäftigt, der findet schnell folgendes raus:
(1) der alte Frejus-Tunnel ist nicht mehr sicher und die Strecke zu steil für moderne Züge. Ausserdem sind die Kurven eng, was nur geringe Geschwindigkeiten erlaubt
(2) Die Mehrheit der Anwohner ist laut Umfragen absolut dafür. Selbst in den Gemeinden nahe an den Tunnelportalen - wo die Opposition grösser ist.
(3) Es würde einen Teil der Güter von den Strasse und auch Personenverkehr auf der Strasse und Flugverkehr reduzieren. Allerdings führt es natürlich ziemlich sicher zu mehr Verkehr - was ja das Ziel ist. Man kann dann problemlos von Südfrankreich nach Norditalien mit dem Zug.

Die Argumente dagegen sind die üblichen Verdächtigen:
- Bestandsstrecke ausbauen - auch wenn die Experten sagen es ist nicht sinnvoll möglich
- der Bedarf sei nicht da - obwohl die Bestandsstrecke bereits voll ausgelastet ist
- es sei zu teuer - das ist es noch mehr, wenn man die Strecke später bauen muss

tobiwan
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7:03 Haha beschweren die sich wirklich unter der Autobahnbrücke dass dort ein Zugstrecke gebaut wird?

Herrenworth
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Beschwert sich über Millionen an Sicherheitskosten und ist selbst der Grund dafür

fayne
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Millionen Menschen werden über Jahrzehnte von diesem Projekt profitieren. Auf die kleingeistigen Wutbürger wird man mit Unverständnis zurück schauen

jonas-jj
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ich miete eine Fläche, weiß schon zu Beginn, dass eine Großbaumaßnahme auf mich zukommt und dann das Gelände wieder räumen muss, und werde dann im Nachgang aktiv und stelle mich mit aller Gewalt dagegen.
Enteignungen gehören leider auch zu Projekten dazu, wenn man nicht freiwillig verkaufen möchte.
Der Einzelne verdrängt dabei immer das große Ganze! Es ist wirklich schade, weil durch genau diese Einstellung Projekte scheitern und immer länger dauern. Ja es sind Schicksalsschläge für jeden Einzelnen aber das Gesamtbild darf eben auch nicht vergessen werden.

thorstenh
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Entweder ich bin stark befangen, oder die im Video gezeigten Proteste haben wenige Stichhaltige Argumente. Klar soziale Folgen wie gezwungene Umzuge sind tragisch, aber der Ausbau von nachhaltiger Infrastruktur ist nun mal Notwendig. Man hat sich ja nicht mal die Mühe gemacht eventuell bedrohte Tierarten als Grund voranzustellen.

Klar ich hab keinerlei Ahnung wie sinnvoll das Projekt generell ist aber ich vermute mal, dass diese Schnellstrecke einen positiven Effekt auf das Europäische Zugnetz hat.

pizzaliker
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NIMBY-Dokus zehren echt immer sehr an den Nerven. 30min Doku und kein einziges stichhaltiges Argument dagegen, ist aber auch eine Leistung.

Mischael
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Irgendwie ist die ganze Doku eine ansammlung von nicht eingeordnetem Mimimimimimi

PatataMaxtex
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Was eine schlechte Reportage. Mit hat komplett der Hintergrund gefehlt. Daten und Fakten. Es ging nur um Leute die dafür und dagegen waren. Aber gegen was? Was spricht denn für den Tunnel und die Zugstrecke? Welche städte will man anbinden? Sollen nur Personenzüge oder auch Güterzüge den Tunnel befahren? 3D Grafiken zum Verlauf der geplanten Strecke wären hilfreich gewesen, um einordnen zu können, welche Felder, Grundstücke und Dörfer betroffen sind, und ob der Protest gerechtfertigt ist oder nicht. In der Form wie die "Reportage" daher kommt kann ich all diese Punkte nicht nachvollziehen, womit ich 30 Minuten Zeit verschwendet habe ohne nachher schlauer zu sein. Das kenne ich von Arte aber anders

WhiteAce
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Dieser Aktivist ist doch ziemlich speziell ... Fährt Auto, heult aber wegen "Umweltzerstörung" durch eine Bahnstrecke rum. Die Autobahn sieht da auch nicht besser aus. Dann heult er rum wegen hoher Überwachungskosten und ist selbst daran beteiligt, dass die Überwachung überhaupt notwendig ist. So etwas kann man sich nicht ausdenken ...
Die Fahrzeit zwischen Lyon und Turin würde von derzeit 4 Stunden auf 1, 5 Stunden sinken. Das wirkt sich dann entsprechend auch auf Paris–Mailand (von aktuell 7 Stunden auf 4 Stunden) aus. Nutzlos ist das Projekt also nicht. Güterverkehr hin oder her.

lexmole
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Das ist wirklich kein guter Bericht. Es gibt quasi keine Fakten, nur Leute die dafür oder dagegen sind.

christianbuck
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Überall diese Bürgergruppen die gegen alles und jedes sind, es ist zum Kotzen.... Was ist das Problem von den Leuten

Pufferknutscher
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Lächerlich! Bei jeder Kameraeinstellung sieht man eine gewaltige Autobahntrasse, aber die scheint die Herrschaften nicht zu stören...

AndreasBerdan
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Dieses Infrastrukturprojekt, die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Lyon und Turin, ist zweifellos eines der ambitioniertesten in Europa. Ein 57 Kilometer langer Eisenbahn-Tunnel durch die Alpen ist nicht nur ein technisches Meisterwerk, sondern auch ein bedeutender Schritt in Richtung nachhaltiger Güterverkehr. Ziel ist es, den Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern und somit die CO2-Emissionen zu reduzieren. Die positiven Auswirkungen dieser West-Ost-Verbindung sind weitreichend und erstrecken sich bis nach Portugal und Spanien.
Es ist bedauerlich, dass einige Gegner dieses Projekts auf der italienischen Seite Kriegsrhetorik verwenden, wie etwa die Aussage „es wird schwer sein dieses Gemetzel zu akzeptieren“. Solche übertriebene und emotionale Sprache ignoriert die erheblichen Vorteile, die dieses Projekt für die Umwelt und die Wirtschaft mit sich bringt. Wir müssen uns auf die langfristigen Vorteile konzentrieren und die Herausforderungen mit einem konstruktiven Ansatz angehen.
Insgesamt bietet diese Strecke, zusammen mit dem Schweizer Lötschberg Basistunnel, dem Gotthard Basistunnel und dem noch im Bau befindlichen Österreichischen Koral- Semmering- und Brenner Basistunnel eine bedeutende Gelegenheit, die Verkehrsweise in Europa zu revolutionieren und einen positiven Beitrag zur Reduzierung der Umweltauswirkungen zu leisten. Lassen Sie uns pragmatisch und zukunftsorientiert auf dieses Projekt blicken.

AlfWilbert
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Zurück zur Natur. Aber nicht vor meiner Haustür....

felixhoenig
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Ich finde diesen Bericht sehr einseitig. Für einen öffentlich-rechtlichen Sender hätte ich eine ausgeglichenere Berichterstattung erwartet. Es werden die - zumal wenig stichhaltigen - Argumente der Gegner nicht kritisch bewertet.

hubbornst
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Also etwas mehr Fakten über das eigentliche Projekt und die bestehende Strecke hätten nicht geschadet. Wobei die Argumente der Gegner auch ohne schon fragwürdig und altbekannt erscheinen. Ob damals wohl auch schon so viel Widerstand gegen die Autobahn war?

Failscoper
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Mir gefallen ja die beiden mit der Baumschule. Sie wussten VORHER, dass sie das Gelände ggf. abgeben müssten und hatten drauf gepfiffen und sich nicht informiert. Dann unterschreiben sie alles, informieren sich dann erst und jammern dann rum..

benitier
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Das Problem am alten Tunnel ist nicht die Kapzität, sondern das der Tunnel zu wenig höhe hat. Der neue wird mind. 4m Eckhöhe haben, damit auch Sattelschlepper durchpassen.

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