Dialogreihe: 'Bridging the Gap' Teil 2

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Für die einen ist Political Correctness eine unverrückbare Errungenschaft der liberalen Demokratie, eine Einstellung und ein Schutz gegen Diskriminierung aufgrund von Ethnie, Geschlecht, sozialem Status oder sexueller Neigung. Die anderen sehen in ihr ein Totschlagargument und eine Ideologie, die das freie Denken behindert. Der Anfang der 1990er Jahre zunächst in den USA und später auch in Deutschland programmatisch verwendete Wertbegriff bezieht sich zunächst auf die Deutungshoheit über die Sprache und überträgt sich dann auch auf entsprechende Maßstäbe für das Handeln bis hin zur Gesetzgebung.

Im Laufe der Zeit hat die Political Correctness einen Bedeutungswandel erfahren und wird, insbesondere in den Social Media, sowohl von links als auch von rechts gerne instrumentalisiert. Ob für Donald Trump, Marine Le Pen oder die AfD: Political Correctness ist für Rechtspopulisten weltweit zum gemeinsamen Feindbild geworden. Wie ist es um die Political Correctness bestellt: Haben Anstand und Fairness in der Politik ausgedient? Oder haben die politischen Leitbilder zu lange zu nett agiert, Unausgesprochenes unter den Teppich gekehrt und eine Diktatur der verordneten Toleranz errichtet, so dass das Pendel nun zurückschlägt? Befördert das Prinzip den gegenseitigen Respekt oder behindert es das freie Denken und die freie Meinungsäußerung? Und vor allem: Wer legt die Regeln dafür fest? Über diese Fragen diskutieren die Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Dr. Gesine Schwan, Präsidentin und Mitgründerin der HUMBOLDT-VIADRINA Governance Platform gGmbH, der New Yorker Autor, Regisseur und langjährige ZEIT.de-Redakteur Tuvia Tenenbom und Renate Künast MdB, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.

Eine Reihe des Vereins zur Förderung des Israel Museums e. V. und des Bucerius Kunst Forums.

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