Videointerview mit Ursula Münch zur Digitalen Souveränität Europas

„Welche Aspekte erscheinen Ihnen wichtig, wenn Sie an „Europas digitale Souveränität“ denken?“ Diese Frage beantwortete uns Ursula Münch,
Direktorin der Akademie für Politische Bildung, während einer gemeinsamen Tagung in der Akademie für Politische Bildung in Tutzing.

„Digitaler Souverän Europa? Wege aus der technologischen Abhängigkeit“ war das Thema der Tagung, bei der folgende Fragen aus der Perspektive von Wissenschaft, Politik und Wirtschaft beleuchtet wurden: Sicher und souverän – oder abhängig? Abschottung von oder Wechselwirkung mit Wirtschaftsräumen außerhalb Europas? Wo steht Europa bei der Entwicklung von digitalen Technologien? Was bedeutet es, digital souverän zu sein? Und ist das Ziel einer digitalen Souveränität überhaupt zu erreichen?

In einigen Bereichen digitaler Technologien dominieren derzeit nicht-europäische Plattformbetreiber und in anderen existieren unzweifelhaft Abhängigkeiten. Das ist ein Problem – sei es in Hinblick auf die Gestaltungshoheit Europas, sei es hinsichtlich einer demokratischen Kontrolle der Technikentwicklung. Insbesondere ein sicherer digitaler öffentlicher Raum ist zentral für unser gesellschaftliches und wirtschaftliches Leben. Er bildet die Voraussetzung für demokratischen Diskurs und Meinungsbildung. Wie gelingt es hier, dauerhaft europäische Werte wie Transparenz, Offenheit und Schutz der Privatsphäre zu verankern? Wie müsste ein kohärentes strategisches Konzept aussehen, das – vor allem aus europäischer Perspektive – die Herausforderungen definiert, die zentralen Voraussetzungen identifiziert und gangbare Wege aus der technologischen Abhängigkeit aufzeigt? Welche Möglichkeiten gibt es, bestehende Abhängigkeiten abzuschütteln und digitale Souveränität zu erlangen? Wie kann es Europa gelingen, eine vertrauenswürdige Dateninfrastruktur zu schaffen? Welche Chancen bieten Initiativen zur Souveränität den europäischen Unternehmen und Start-Ups? Und wo könnten neue Abhängigkeiten entstehen?