Too good to go? Wann Lebensmittel noch haltbar sind und wie ihr sie retten könnt | Ökochecker SWR

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Lebensmittel vor dem Müll retten und dabei noch Geld sparen? Too good to go, foodsharing & Co. im Check – Tobi geht auf Lebensmittel-Retter-Tour.

0:00 Check: Lebensmittelabfälle
4:29 Lebensmittel retten: Eine nachhaltige Option?
12:18 Lebensmittelverschwendung und die Bundesregierung: Gespräch mit Renate Künast
16:52 Fazit

SO VIELE LEBENSMITTEL LANDEN IM MÜLL
12 Millionen Tonnen – so viele Lebensmittel schmeißen wir in Deutschland jedes Jahr in den Müll. Fast die Hälfte davon wäre vermeidbar. Laut einer Studie wurde 2019 in Deutschland so viel Fleisch und Wurst weggeschmissen, dass dafür knapp neun Millionen Hühner, 640.000 Schweine und 50.000 Rinder umsonst gestorben sind. Das muss sich ändern! Bis 2030 will die Bundesregierung die Lebensmittelverschwendung im Handel und in den Privathaushalten halbieren. Doch wir alle können Lebensmittel retten und dabei auch noch eine Menge Geld sparen.

VERGÜNSTIGTE MHD-PRODUKTE IM SUPERMARKT/DISCOUNTER
Lebensmittel, bei denen das Mindesthaltbarkeitsdatum bald abläuft, Backwaren vom Vortag oder Restbestände werden in vielen Supermärkten vergünstigt angeboten, um sie so vor der Tonne zu bewahren. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft startete im Zuge der Aufklärungs-Initiative „Zu gut für die Tonne“ die Kampagne „Ich bin noch gut“, um die MHD-Ware anzupreisen. Eine weitere Kampagne stammt vom Unternehmen „Too good to go“. Mit „Oft länger gut“-Stickern soll deutlich werden, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum vor allem eine grobe Richtlinie ist. Denn viele Lebensmittel sind deutlich länger haltbar.

DIE RETTER-APP: TOO GOOD TO GO
Über die App „To good to go” bieten Einzelhandel und Gastronomie überschüssige Lebensmittel oder Gerichte zu vergünstigten Preisen an. In der App bestellen und bezahlen und zum angegebenen Zeitpunkt im Laden abholen. Dabei lässt sich oft zwei Drittel oder mehr des ursprünglichen Preises sparen und die Lebensmittel landen nicht in der Tonne.

RETTER-LÄDEN BEKOMMEN LEBENSMITTEL DIREKT VOM PRODUZENTEN
Der Lebensmittel-Shop „The good food“ in Köln ist ein Beispiel für das Retten im größeren Stil. Im Laden werden nur Lebensmittel verkauft, die es aus verschiedenen Gründen nicht in den normalen Handel geschafft haben. Es gibt keine festen Preise. Die Kunden zahlen, was es ihnen wert ist.

Hersteller geben Produkte palettenweise ab, weil zum Beispiel das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist, die Verpackung beschädigt ist oder das Design sich verändert hat. Bis zum Mindesthaltbarkeitsdatum liegt die Haftung beim Hersteller. Danach beim Supermarkt. Deshalb ist es den meisten Händlern zu heikel, Lebensmittel danach reduziert zu verkaufen oder zu verschenken. Anders ist das allerdings bei Lebensmitteln wie Fleisch oder Fisch. Diese haben ein sogenanntes Verbrauchsdatum. Wenn das überschritten ist, dürfen die Sachen tatsächlich nicht mehr verkauft werden.

EHRENAMTLICH LEBENSMITTEL RETTEN UND TEILEN MIT FOODSHARING
Die ehrenamtliche Organisation foodsharing hat über 450.000 Mitglieder und über 100.000 sogenannte Foodsaver. Diese holen ungewollte oder übrig gebliebene Lebensmittel direkt bei Supermärkten ab und verteilen sie kostenfrei an andere weiter. Bei öffentlich zugänglichen Kühlschränken und Boxen kann sich jeder bedienen und die Produkte so vor der Tonne retten.

Die Haftungsfrage hierbei ist jedoch nicht sicher geklärt. Foodsharing fordert von der Politik genaue Regelungen für die Weitergabe von Lebensmitteln. Zusätzlich verlangen sie ein Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung wie in anderen Ländern.

Weiterführenden Links:


Autorinnen: Kathrin Gatzemeier, Christina Zepf
Moderation: Tobias Koch
Redaktion (solisTV): Sarah Weihsweiler
Redaktion (SWR): Inga Vennemann
Bildquelle: SWR

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#Oekochecker #Nachhaltigkeit #Lebensmittelverschwendung
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Комментарии
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Die Rettertüte ist eine tolle Idee.
Wäre nur schön, wenn da nicht alles noch extra in Plastiktüten eingepackt wäre.

hollawaldfee
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Ich bin bei Foodsharing und es ist echt der Wahnsinn was wir da von Supermärkten usw. bekommen.

andreabauer
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Ich habe angefangen vor 2 Jahren To Good to go zu nutzen & inzwischen machen meine Eltern & Großeltern auch regelmäßig mit 😅 es machen bei uns sehr viele Bäcker mit bei denen man riesige Tüten bekommt 😊 zwar ist nicht immer das dabei was man sich gewünscht hat, aber so kann man auch Neues ausprobieren 😅

TheIwieIsi
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Ich kaufe regelmäßig reduzierte Lebensmittel kurz vor dem MHD. Sind fast immer noch super frisch und schmecken genauso gut. Und bei zu großen Mengen gibt es ja noch n Tiefkühlfach

Knochenkalli
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Ich arbeite ehrenamtlich für die Tafel und es ist unglaublich, welche Mengen da zusammen kommen.

andreaslandfunk
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Also ich bin als Foodsaverin tätig und ich hole teilweise Mengen an Lebensmitteln aus den Supermärkten/Discountern und Co... Das ist echt Heftig. Letzten Samstag hab ich nur in einem Discounter abgeholt und wir hatten hinterher die ganze Küche (von 20qm Größe) mit Lebensmitteln voll stehen. Ein Freund hat sich ein paar Sachen abgeholt und hat direkt gefragt wie viele Abholungen ich Heute hatte. Er war geschockt als ich sagte dass das alles nur aus einem einzigen Discounter ist in dem wir Foodsaver 6x pro Woche abholen. Also 6x pro Woche wird dort so viel weg geschmissen. Mit dieser Menge an Lebensmitteln konnten wir Kisten packen für einen Studentenhaushalt, eine Auszubildende, eine alleinerziehende Mutter mit 3 Kindern und 5 Ukrainische Familien + konnten uns selbst eine Kiste Lebensmittel nehmen und der Rest ging an einen Kindergarten, wo das Gemüse noch verkocht und das Obst noch raus gegeben wird. Wenn ich jetzt höre dass das nur 4% der gesamten Verschwendung ausmacht, weiß ich gar nicht mehr was ich dazu noch sagen soll. So sehr sich all diese Leute immer über meine Verteilungen freuen. Aber letztlich ist das einfach nur Traurig.

FabulousFa
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Ich bin bei der Foodsharing Initiative aktiv. Es ist wirklich erschreckend, wie viel jeden Tag weggeworfen wird!! Wir haben allein hier in Freiburg jeden Tag 50 bis 60 einsätze. Dass heißt, wir gehen bei 50 bis 60 Betrieben vorbei und holen dort dann top Lebensmittel ab um sie weiter zu verteilen. Einkaufen muss ich nicht mehr.

ristridin_photography
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Ich versuche im lokalen Biomarkt immer, Lebensmittel, die vermutlich nicht mehr verkauft werden, bereits in "Rettertüten" zusammengestellt, oder über TooGoodToGo anbegoten werden zu kaufen, falls es sich irgendwie in den Kochplan einarbeiten lässt (was idR problemlos machbar ist). Dadurch kann man zum Teil viel Geld sparen, worauf es mir persönlich aber nicht ankommt. Hauptsache, es wird möglichst wenig umsonst produziert.

manuelpopp
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Wir haben einen landwirtschaftlichen Betrieb. Mehrmals in der Woche holen wir bei einem großen Lebensmittelgeschäft Obst, Gemüse und altes Brot ab, welches die Tafel nicht mitnimmt. Wir verfüttern dieses Obst; Gemüse und Brot an unsere Tiere. So wird es zumindest verbraucht. Schlimm ist, dass diese Rest sonst - so in Plastik verpackt, wie sie zumeist sind - im Restmüll landen würden. Wir packen alles aus… machen zig Gelbe Säcke mit Plastikverpackung voll… und was wirklich nicht mehr verfüttert werden kann, weil es schimmelig ist, landet bei uns auf dem Misthaufen und wird später auf das Feld gefahren…als Dünger quasi. Mittlerweile haben wir eine Anfrage eines weiteren großen Geschäftes, ob wir deren Reste abholen möchten. Denn auch den Mitarbeitern dort widerspricht diese wahnsinnige Verschwendung von Lebensmitteln.

christinewegener
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Habe schon öfters too good to Go genutzt und kaufe öfters Lebensmittel mit dem Sticker "Lebensmittel sind wertvoll" die sind dann kurz vorm ablaufen und sind dann 25% billiger. Bezüglich MHD sehe ich es locker, solange es nicht offensichtlich verderbt ist oder nicht riecht. Habe unter anderem aus dem Grund auch mein damaligen Job gekündigt weil sehr sehr viel weggeschmissen wurde.

jaralol
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Ich habe letztens noch Creme Fraiche verwendet, was zwei Monate abgelaufen war und sie war noch gut. Wenn es normal riecht und aussieht, ist es meistens auch noch gut.

amatullahnet
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Ich esse eigentlich alles, was nicht schimmelt oder schlecht riecht. Und kaufe auch gerne die runtergesetzten Lebensmittel, die bald ablaufen. Zur Not friere ich eben ein.
Aber auch in der Drogerie ist das Wegwerfverhalten krass. Alles, was im aktuellen Monat abläuft, muss weggeschmissen werden. Dabei wäre Schokolade und co definitiv länger haltbar.

ANNEKE
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Ich habe bei unserer "Li*l"-Filiale den Marktleiter gefragt, ob ich aus den aussortierten Kisten wenigstens etwas Grünfutter für meine Hasen mitnehmen darf...die Antwort: "Es wird alles vernichtet - auch die Mitarbeiter dürfen nichts mitnehmen" - wo leben wir eigentlich? Nur weil ein paar welke Stellen an den Gemüse- bzw. Obstsorten sind, werden die komplett vernichtet? Bin total entsetzt und meide diesen Discounter in Zukunft :o((

schmidsigrid
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Togoodtogo ist auch ein Fluch. Meistens kochen die Restaurants einfach mehr um da über TGTG zu verkaufen und werfen im Endeffekt trotzdem was weg

ymz
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- Mir ist krummes Obst und Gemüse egal.
- Beim Kauf muss ich schon etwas auf die Frische achten, weil ich nicht regelmäßig einkaufen gehen kann und deshalb ein kleines Vorratslager habe. Es muss alles etwas länger genießbar sein.
- Für den schnellen Verzehr innerhalb weniger Tage, kaufe ich aber auch reduzierte Ware, z.B. mit 30% Aufkleber (Penny).
- Ich esse und trinke auch über das MHD hinaus (sehen, riechen, schmecken) und wundere mich oft, wie lange Dinge noch genießbar sind. Allerdings schmeiße ich lieber weg, sobald verdächtige Stellen erkennbar sind.
- Ein Familienangehöriger geht für sich und seine Partnerin zur Tafel. Was bei denen dann noch übrig bleibt oder aussortiert wird, schaue ich mir an und verwende einen Teil zum Kochen. Manchmal ist das Obst oder Gemüse aber so durch (schimmelig, schleimig, matschig), dass ich es notgedrungen auch wegschmeiße.
- Beim Kochen benutze ich einen Sparschäler, um so wenig wie möglich Abschnitte zu haben. Was von den Zutaten übrig bleibt, kommt in eine Frischhaltedose. Entweder in den Kühl- oder Gefrierschrank und wird später weiter verwendet. Übrig gebliebene Endstücke nasche ich schon bei der Entstehung, z.B. Möhren, Kohlrabi, Paprika, Gurken etc.
- Reste nach dem Kochen werden abends nochmal aufgewärmt (so kenne ich es von früher) oder landen im Kühl- oder Gefrierschrank für später.

Alles in allem denke ich, gehe ich verantwortungsbewusst mit Lebensmittel um. Ich schmeiße nur weg, wenn es gar nicht mehr geht. Ansonsten schaue ich meinen Vorrat an und koche das, was schnell weg muss. Manchmal bestimmt der Zustand von meinen Lebensmitteln den Speiseplan. Das Vorratslager läuft als FIFO-System (First In - First Out) wie im Supermarkt = vorne wegnehmen, hinten auffüllen. An einer genauen Überwachung arbeite ich noch, denn selten vesteckt sich mal ein Gläschen Sardellen (MHD + 1½ Jahre, aber noch essbar!) oder Kapern (MHD + 2½ Jahre, Verfärbungen, entsorgt) in der hintersten Ecke. Das darf mir nicht passieren...

elcomode
Автор

Ich ernähre mich zu 90% von geretteten Lebensmittel, auch wenn dabei leider oft das Fleisch auf der Strecke bleibt.

Sommersonne
Автор

Leider geht bei uns im Ort nichts.Alle Backereien schmeissen alles weg.Habe die App aber einige Kilometer fahren geht nicht.Bei Lidl gibt en manchmal was.Kaufland Fehlanzeige. Auch Aldi nichts.Ach grosse Backereiketten nichts.Gerade Backwahren sind Teuer.

hasanestorba
Автор

Natürlich kaufe ich auch abgelaufene Lebensmittel, denn das MDH ist ja nur eine Angabe und die sehe ich relativ locker, nachdem ich mal einen Joghurt über ein 3/4 Jahr im Kühlschrank übersehen hatte und der war noch genauso gut wie ein frisch gekaufter Joghurt, deshalb kaufe ich auch gern die reduzierten Artikel, die oft nur noch die Hälfte kosten

elvirahentschel
Автор

To good2 go wurde 2015 in Dänemark gegründet, 2017 war die Too Good To Go GmbH, Berlin, Preisträgerin des Bundespreises Ecodesign - danke SWR, einfach immer am Puls der Zeit ...

Michael_Duarte
Автор

Die restlichen 52% kommen übrigends durch den Privathaushalt also durch uns allen. Wäre gerade im Sinne dieses Videos noch wichtig zu erwähnen! 👍

T.Otto-Psychologe