„Das geerbte Trauma“

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„Das geerbte Trauma“ - Transgenerationaler Dialog der zweiten und dritten Generation von Überlebenden des Genozids der Nationalsozialisten an den Sinti und Roma in Deutschland

Ein Gesprächsabend mit Carmen Spitta, Margitta Steinbach und Manja Schuecker-Weiss.

Die Mutter von Carmen Spitta ist die bekannte Filmemacherin Melanie Spitta, geb. Keck (1946-2005). Sie war die erste weibliche Akteurin der Bürgerrechtsbewegung der Sinti in Deutschland und Vorbild für viele Sinti*zze. Ihre Filme und Texte beschäftigen sich mit dem NS-Genozid an den Sinti und Roma und mit der verweigerten Entschädigung nach 1945 in der Bundesrepublik. Ihre Familie floh 1938 vor der Verfolgung der Nazis nach Belgien. Dort wurde sie 1946 als jüngstes Kind geboren. Ihre Geschwister starben in Auschwitz, ihre Mutter überlebte Auschwitz, Bergen-Belsen und Ravensbrück. Carmen Spitta lebte mit ihren Eltern von 1979 bis 1986 in Argentinien, als junge Frau in Costa Rica und Valencia, hat eine Ausbildung zur Maskenbildnerin absolviert und wirkte an verschiedenen Filmproduktionen mit.

Manja Schuecker-Weiss, Sintizza aus Göttingen studierte Sozialwesen in Kassel. Ihr Vater wurde im Alter von neun Jahren mit seiner Familie nach Polen verschleppt und verlor in den Konzentrationslagern Belzec und Lublin seine Mutter, drei Geschwister und mehrere Onkel und Tanten. Seit über 25 Jahren ist Manja Schuecker-Weiss in der Bürgerrechtsbewegung und als Sozialarbeiterin tätig. Sie schaut auf ihre langjährige Erfahrung in der sozialen und politischen Arbeit mit und für Sinti und Roma zurück, insbesondere in den Bereichen Bildung und Teilhabe, transgenerationalen Dialog und Empowerment für Mädchen. Auch durch ihre Biografie zog sich das Trauma der Familie.

Margitta Steinbach ist deutsche Sintezza und Mitarbeiterin von AMCHA Deutschland e.V. In diesem Rahmen baut sie die Selbstorganisation „Menda Yek“ (Eine/r von uns) auf, die sich mit den transgenerationalen Folgen der NS-Verfolgung beschäftigen soll. Das Wissen um traumatisierende Erfahrungen in Vergangenheit und Gegenwart über Generationen hinweg soll in die Community getragen werden. Sie ist selbst Nachfahrin Überlebender des Zwangslagers Berlin-Marzahn.

Die Veranstaltung fand am 14.10.2021 im Rahmen des Projektes "Hakara - Transgenerationalem Trauma begegnen" von AMCHA Deutschland e.V. statt.
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