🌤 Maria Bildhausen 🏰⛪ Unterfranken | Bayern | Sommer 2023 | DJI Source

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Das Kloster Bildhausen (auch Kloster Maria Bildhausen; lat. Abbatia Bildhusa u. ä.) ist eine ehemalige Zisterzienserabtei bei Münnerstadt in Bayern in der Diözese Würzburg. Es liegt in einer teilweise bewaldeten Hügellandschaft am Ostrand der Rhön. Durch Maria Bildhausen führt der Fränkische Marienweg.

Das der heiligen Bilhildis geweihte Kloster der Zisterzienser wurde 1156 durch Hermann von Stahleck gestiftet und am 12. Februar 1158 von Mönchen aus dem Kloster Ebrach im Steigerwald besiedelt. Hermann war der Sohn und Erbe des Goswin von Stahleck, Graf von Höchstadt und Bildhausen, der durch Heirat seinen Hauptsitz auf die mittelrheinische Burg Stahleck verlegt hatte. Durch seine Ehe mit Gertrud von Schwaben, der Tochter des Herzogs Friedrich I., wurde Graf Hermann ein Schwager des ersten Stauferkönigs Konrad III. und Onkel Kaiser Friedrich Barbarossas. Konrad ernannte ihn 1142 zum Pfalzgrafen bei Rhein. Kurz vor seinem Tod 1156 stiftete der kinderlose Hermann das Kloster und wurde 1158 aus Ebrach in den inzwischen fertiggestellten Chor der Bildhauser Abteikirche umgebettet. Die Burg der Bildhauser Grafen soll auf einem Hügel östlich des Klosters gestanden haben, auf dem später eine den Aposteln Petrus und Paulus geweihte Kapelle stand, die nach 1803 abgebrochen wurde.

Bis 1525 hatte das Kloster eine erste Blütezeit, gekennzeichnet von reichen Erwerbungen und Schenkungen. Im deutschen Bauernkrieg brachte der sogenannte Bildhäuser Haufen, der regionale Zusammenschluss aufständischer Bauern und Bürger, der Abtei zwischen Ostern und Pfingsten 1525 Verwüstung und Plünderung. Zwischen 1552 und 1555, im so genannten Zweiten Markgrafenkrieg, erlitt das Kloster weitere schwerste Schäden an seinem Vermögen und an den Gebäuden. Der dritte Einbruch war der Dreißigjährige Krieg, der Restaurierungen in der Zeit von Abt Michael Christ (1582) zunichtemachte.

Im 17. und 18. Jahrhundert fanden Wiederaufbauarbeiten statt, die der Klosteranlage, wie sie sich in ihren erhaltenen Teilen noch darbietet, im Wesentlichen ihr Gesicht verliehen. Den Anfang dieser Erneuerungen machte Abt Robert Metzel von 1675 bis 1689.

Das Kloster wurde 1803 im Zuge der Säkularisation aufgelöst; letzter Abt war Nivard Schlimbach. 1826 wurde die Basilika mit ihrem gestaffelten Fünfapsidenchor bis auf die Grundmauern abgerissen, ebenso wie der Kreuzgang, die Torkapelle und der Gästebau. Spolien der Kirche und Teile der Ausstattung finden sich in Kleinwenkheim, Leubach, Reyersbach, Schönau und Wechterswinkel. In der Pfarrkirche des letzteren Ortes steht der 1679/80 vom Würzburger Bildhauer Philipp Preuss geschaffene Hochaltar. Weitgehend ungeklärt ist das Schicksal der Klosterbibliothek. Der Grabstein des Klostergründers Pfalzgraf Hermann von Stahleck sollte vor dem Abbruch in die nahe gelegene Burg Salzburg gebracht werden, wobei er zerbrach und seitdem verschollen ist.

1818 kaufte die Mennonitenfamilie Muselmann eine Hälfte des Klosterguts. Im Jahr 1827 lebten dort 45 Mitglieder einer Mennoniten-Brüder-Gemeinschaft, die bis zum Ende des Jahrhunderts alle nach Amerika ausgewandert waren. 1897 erwarb Dominikus Ringeisen die Klosteranlage. In die erhaltenen Gebäude zogen Schwestern der St. Josefskongregation aus Ursberg ein und errichteten 1929 eine Behinderteneinrichtung. 1954 wurde auf Antrag der Gemeinde Kleinwenkheim der Gemeindeteil Bildhausen durch Beschluss der Bayerischen Staatsregierung in Maria Bildhausen umbenannt. Seit 1996 wird die Einrichtung für Menschen mit Behinderungen von der kirchlichen Stiftung Dominikus-Ringeisen-Werk weitergeführt.

Von der ehemaligen Klosteranlage sind heute die folgenden Gebäude erhalten:

Der ehemalige Abtei- und Syndikatsbau entstand im Jahre 1625 unter Abt Georg Kihn als Ersatz für die kriegszerstörten Vorgängerbauten im Stil der Renaissance. Der Bau besteht aus der Kanzlei mit Renaissancegiebel und Erker an der Südseite, verbunden mit dem älteren viereckigen Archivturm an der Ostseite (entstanden Ende des 16. Jahrhunderts) und der nach Norden sich anschließenden Kanzlei. Das Innere (Treppenhaus mit reichem Stuckwerk und Abtswohnung im Obergeschoss mit Rokokodekor) geht auf Abt Bonifaz Geßner (zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts) zurück.

Von der 1826 abgerissenen Klosterkirche, die auf Abt Georg Kihn (17. Jahrhundert) zurückging, ist nichts mehr vorhanden. Die 17 Barockaltäre, die die Kirche einst besaß, sind auf verschiedene Kirchen der Region verteilt; 4 sind verschollen. Eine permanente Ausstellung mit Fotografien und Begleitmaterial im erhaltenen Untergeschoss des ehemaligen Gästebaus (Kaisersaal) dokumentiert die Recherchen des früheren Gutsverwalters Alfons Maria Wirsing (verstorben 1986) über diese Altäre, nachdem die Akten, die im Staatsarchiv Würzburg geführt wurden, bei der Bombardierung 1945 verbrannt sind.
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