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Anna Magdalena Bössen rezitiert Gedicht Otto Ernst NIS RANDERS auf der Flussschifferkirche Hamburg
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Ein Drama auf See, eine schwere Entscheidung und überraschende Wendung am Ende - die Ballade von Otto Ernst ist zu Recht Schulstoff und die heimliche Hymne der Norddeutschen.
Nis Randers
Krachen und Heulen und berstende Nacht,
Dunkel und Flammen in rasender Jagd -
Ein Schrei durch die Brandung!
Und brennt der Himmel, so sieht man’s gut:
Ein Wrack auf der Sandbank! Noch wiegt es die Flut;
Gleich holt sich’s der Abgrund.
Nis Randers lugt – und ohne Hast
Spricht er: »Da hängt noch ein Mann im Mast;
Wir müssen ihn holen.«
Da faßt ihn die Mutter: »Du steigst mir nicht ein!
Dich will ich behalten, du bliebst mir allein,
Ich will’s, deine Mutter!«
Dein Vater ging unter und Momme, mein Sohn;
Drei Jahre verschollen ist Uwe schon,
Mein Uwe, mein Uwe!
Nis tritt auf die Brücke. Die Mutter ihm nach!
Er weist nach dem Wrack und spricht gemach:
»Und seine Mutter?«
Nun springt er ins Boot und mit ihm noch sechs:
Hohes hartes Friesengewächs;
Schon sausen die Ruder.
Boot oben, Boot unten, ein Höllentanz!
Nun muß es zerschmettern...! Nein, es blieb ganz!...
Wie lange? Wie lange?
Mit feurigen Geißeln peitscht das Meer
Die menschenfressenden Rosse daher;
Sie schnauben und schäumen.
Wie hechelnde Hast sie zusammenzwingt!
Eins auf den Nacken des andern springt
Mit stampfenden Hufen!
Drei Wetter zusammen! Nun brennt die Welt!
Was da? – Ein Boot, das landwärts hält –
Sie sind es! Sie kommen!
Und Auge und Ohr ins Dunkel gespannt ...
Still – ruft da nicht einer! – Er schreit’s durch die Hand:
»Sagt Mutter, ’s ist Uwe!«
Anna Magdalena Bössen veröffentlicht Sonntags neue Gedichte-Videos, sie kuratiert damit eine persönliche "PoesieThek".
Welche Werke wünscht ihr euch darin?
Die Diplom-Rezitatorin Anna Magdalena Bössen rezitiert Gedichte auswendig und ungeschnitten.
Und natürlich freue ich mich auch über einmalige Unterstützungen:
DANKE! Eure Anna Magdalena
Nis Randers
Krachen und Heulen und berstende Nacht,
Dunkel und Flammen in rasender Jagd -
Ein Schrei durch die Brandung!
Und brennt der Himmel, so sieht man’s gut:
Ein Wrack auf der Sandbank! Noch wiegt es die Flut;
Gleich holt sich’s der Abgrund.
Nis Randers lugt – und ohne Hast
Spricht er: »Da hängt noch ein Mann im Mast;
Wir müssen ihn holen.«
Da faßt ihn die Mutter: »Du steigst mir nicht ein!
Dich will ich behalten, du bliebst mir allein,
Ich will’s, deine Mutter!«
Dein Vater ging unter und Momme, mein Sohn;
Drei Jahre verschollen ist Uwe schon,
Mein Uwe, mein Uwe!
Nis tritt auf die Brücke. Die Mutter ihm nach!
Er weist nach dem Wrack und spricht gemach:
»Und seine Mutter?«
Nun springt er ins Boot und mit ihm noch sechs:
Hohes hartes Friesengewächs;
Schon sausen die Ruder.
Boot oben, Boot unten, ein Höllentanz!
Nun muß es zerschmettern...! Nein, es blieb ganz!...
Wie lange? Wie lange?
Mit feurigen Geißeln peitscht das Meer
Die menschenfressenden Rosse daher;
Sie schnauben und schäumen.
Wie hechelnde Hast sie zusammenzwingt!
Eins auf den Nacken des andern springt
Mit stampfenden Hufen!
Drei Wetter zusammen! Nun brennt die Welt!
Was da? – Ein Boot, das landwärts hält –
Sie sind es! Sie kommen!
Und Auge und Ohr ins Dunkel gespannt ...
Still – ruft da nicht einer! – Er schreit’s durch die Hand:
»Sagt Mutter, ’s ist Uwe!«
Anna Magdalena Bössen veröffentlicht Sonntags neue Gedichte-Videos, sie kuratiert damit eine persönliche "PoesieThek".
Welche Werke wünscht ihr euch darin?
Die Diplom-Rezitatorin Anna Magdalena Bössen rezitiert Gedichte auswendig und ungeschnitten.
Und natürlich freue ich mich auch über einmalige Unterstützungen:
DANKE! Eure Anna Magdalena
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