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TAPFHEIM (DON), Pfarrkirche St. Peter - Vollgeläut

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Tonfolge: es¹-f¹-as¹-b¹-c² (leicht verzogen)
Die drei mittleren Glocken stammen von Kuhn-Wolfart (Lauingen) und wurden 1950 gegossen. Die große Glocke ergänzte Georg Hofweber (Regensburg) im Jahr 1958. Aus dem Vorgängergeläut stammt noch die kleinste Glocke. Sie wurde 1898 von Hamm in Augsburg gegossen.
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Das Patrozinium des Apostels Petrus lässt auf eine alte Pfarrei schließen. Der Ort Tapfheim wurde 1067 zum ersten Mal in einer Schenkungsurkunde erwähnt.
Die Pläne für den heutigen Kirchenbau stammten von Johann Georg Hitzelberger (1714–1792) aus Ziemetshausen, der beeinflusst von den Wessobrunner Baumeistern Dominikus Zimmermann und Joseph Schmuzer mit St. Peter in Tapfheim sein erstes großes Bauwerk schuf. Am 6. Juli 1749 erfolgte die Weihe der neuen Kirche durch Weihbischof Johann Jakob von Mayr.
An der Südseite des Chores erhebt sich der weithin sichtbare, in drei Stufen sich verjüngende Turm, der von einer vierseitigen Zwiebelhaube bekrönt wird und eine stattliche Höhe von 53 Metern erreicht.
Der Innenraum ist einschiffig und in vier Achsen gegliedert. Das Langhaus wird von einer Korbbogentonne mit Stichkappen gedeckt. Nord- und Südwand weisen in der Mitte eine leichte Ausbuchtung nach außen auf, die den Raumeindruck eines barocken Zentralbaus vortäuschen soll. Die Wände von Chor und Langhaus gliedern gebündelte Pilaster mit Phantasiekapitellen und darüberliegendem Gebälk und Gesims.
Die östlichen Langhausecken sind abgerundet. Ein korbbogiger Chorbogen führt zum eingezogenen, um zwei Stufen erhöhten Chorquadrat, das eine runde Flachkuppel auf Hängezwickeln überwölbt. Es wird im Norden von der Sakristei, im Süden vom Turm begrenzt. Im Osten schließt sich, um eine weitere Stufe erhöht, die halbrund geschlossene Apsis mit Halbkuppel und Stichkappen an. Zu beiden Seiten des Chores öffnen sich Oratorienlogen.
Den westlichen Abschluss bildet eine auf Holzsäulen aufliegende Doppelempore mit geschweiften Brüstungen. Auf der oberen Empore ist die Orgel untergebracht.
Der Stuckdekor aus Blatt- und Gitterwerk, Akanthusranken und Muschelwerkkartuschen, die die Deckenbilder umrahmen, geht größtenteils auf die Erbauungszeit zurück. In den Stichkappen des Chores und des Langhauses sowie an den Umrahmungen der Apostelkreuze wurde er bei der Restaurierung 1908/09 ergänzt.
Die Deckenfresken wurden von Anton Enderle (1700–1761) aus Günzburg ausgeführt, dem Onkel und Lehrmeister von Johann Baptist Enderle (1725–1798).
Das Deckenbild der Apsis stellt die Verklärung Jesu auf dem Berg Tabor mit Jüngern und Propheten dar. Die Fresken des Chorquadrats sind dem Schutzpatron der Kirche, dem Apostel Petrus, gewidmet und der Einsetzung des Papsttums. Auf dem Deckenbild des Chores schwebt im oberen Bereich die Dreifaltigkeit – Jesus mit dem Kreuz, daneben Gottvater, über dem Kreuz eine Taube – in der Mitte links kniet Petrus, im Zentrum des Freskos ist ein überdimensionierter Schlüssel dargestellt. Die Aussage des Bildes steht in der Auseinandersetzung mit der Reformation, deren Anhänger den Führungsanspruch des Papstes ablehnten und die im unteren Bildrand verjagt werden. Die kleineren Bilder in den Zwickeln schildern Episoden aus dem Leben des Apostels wie die Heilung eines Lahmen, sein Wandeln auf dem Wasser, die Heilung eines Kranken und die Verleugnung Jesu.
Das Hauptbild des Langhauses trägt die Signatur „Ant: Enderle pinx:“. Thema des Bildes ist die Marienverehrung in allen vier Erdteilen, die als Personifikationen am unteren Bildrand vertreten sind. Zentrale Darstellung ist die Lactatio des heiligen Bernhard, der aus der Brust Mariens einen Milchstrahl empfängt. Die Szene ist von einer monumentalen Scheinarchitektur umgeben. Das kleinere Langhausfresko erinnert an die seit 1676 in Tapfheim bestehende Rosenkranzbruderschaft und stellt Maria dar, die dem heiligen Dominikus den Rosenkranz überreicht. Zu Füßen des Heiligen ist sein Attribut abgebildet, ein Hund mit einer brennenden Fackel im Maul. Auf der rechten Bildhälfte überreicht das Jesuskind der heiligen Katharina einen Blütenkranz. Auf den südlichen Zwickeln der Langhausdecke werden die schmerzhaften Geheimnisse des Rosenkranzes (Jesus am Ölberg, Geißelung, Dornenkrönung, Kreuztragung und Kreuzigung) und an der Nordseite die Geheimnisse des glorreichen Rosenkranzes (Auferstehung, Himmelfahrt und Krönung Mariens) dargestellt.
Das Deckenbild über der Empore schildert die Taufe der blind geborenen Ottilie durch den Bischof Erhard von Regensburg.
Die Kanzel, die drei Altäre und die dreiteiligen Beichtstühle stammen aus der Augsburger Werkstatt der Brüder Ignatz Verhelst (1726–1792) und Placidus Verhelst (1727–1778) und wurden um 1760 in der Kirche aufgestellt. Die Seitenaltarbilder hat vermutlich Gottfried Bernhard Göz geschaffen.
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Fotos und Tonaufnahme: unteroktav
Herzlichen Dank für die Ermöglichung der Aufnahme!
Die drei mittleren Glocken stammen von Kuhn-Wolfart (Lauingen) und wurden 1950 gegossen. Die große Glocke ergänzte Georg Hofweber (Regensburg) im Jahr 1958. Aus dem Vorgängergeläut stammt noch die kleinste Glocke. Sie wurde 1898 von Hamm in Augsburg gegossen.
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Das Patrozinium des Apostels Petrus lässt auf eine alte Pfarrei schließen. Der Ort Tapfheim wurde 1067 zum ersten Mal in einer Schenkungsurkunde erwähnt.
Die Pläne für den heutigen Kirchenbau stammten von Johann Georg Hitzelberger (1714–1792) aus Ziemetshausen, der beeinflusst von den Wessobrunner Baumeistern Dominikus Zimmermann und Joseph Schmuzer mit St. Peter in Tapfheim sein erstes großes Bauwerk schuf. Am 6. Juli 1749 erfolgte die Weihe der neuen Kirche durch Weihbischof Johann Jakob von Mayr.
An der Südseite des Chores erhebt sich der weithin sichtbare, in drei Stufen sich verjüngende Turm, der von einer vierseitigen Zwiebelhaube bekrönt wird und eine stattliche Höhe von 53 Metern erreicht.
Der Innenraum ist einschiffig und in vier Achsen gegliedert. Das Langhaus wird von einer Korbbogentonne mit Stichkappen gedeckt. Nord- und Südwand weisen in der Mitte eine leichte Ausbuchtung nach außen auf, die den Raumeindruck eines barocken Zentralbaus vortäuschen soll. Die Wände von Chor und Langhaus gliedern gebündelte Pilaster mit Phantasiekapitellen und darüberliegendem Gebälk und Gesims.
Die östlichen Langhausecken sind abgerundet. Ein korbbogiger Chorbogen führt zum eingezogenen, um zwei Stufen erhöhten Chorquadrat, das eine runde Flachkuppel auf Hängezwickeln überwölbt. Es wird im Norden von der Sakristei, im Süden vom Turm begrenzt. Im Osten schließt sich, um eine weitere Stufe erhöht, die halbrund geschlossene Apsis mit Halbkuppel und Stichkappen an. Zu beiden Seiten des Chores öffnen sich Oratorienlogen.
Den westlichen Abschluss bildet eine auf Holzsäulen aufliegende Doppelempore mit geschweiften Brüstungen. Auf der oberen Empore ist die Orgel untergebracht.
Der Stuckdekor aus Blatt- und Gitterwerk, Akanthusranken und Muschelwerkkartuschen, die die Deckenbilder umrahmen, geht größtenteils auf die Erbauungszeit zurück. In den Stichkappen des Chores und des Langhauses sowie an den Umrahmungen der Apostelkreuze wurde er bei der Restaurierung 1908/09 ergänzt.
Die Deckenfresken wurden von Anton Enderle (1700–1761) aus Günzburg ausgeführt, dem Onkel und Lehrmeister von Johann Baptist Enderle (1725–1798).
Das Deckenbild der Apsis stellt die Verklärung Jesu auf dem Berg Tabor mit Jüngern und Propheten dar. Die Fresken des Chorquadrats sind dem Schutzpatron der Kirche, dem Apostel Petrus, gewidmet und der Einsetzung des Papsttums. Auf dem Deckenbild des Chores schwebt im oberen Bereich die Dreifaltigkeit – Jesus mit dem Kreuz, daneben Gottvater, über dem Kreuz eine Taube – in der Mitte links kniet Petrus, im Zentrum des Freskos ist ein überdimensionierter Schlüssel dargestellt. Die Aussage des Bildes steht in der Auseinandersetzung mit der Reformation, deren Anhänger den Führungsanspruch des Papstes ablehnten und die im unteren Bildrand verjagt werden. Die kleineren Bilder in den Zwickeln schildern Episoden aus dem Leben des Apostels wie die Heilung eines Lahmen, sein Wandeln auf dem Wasser, die Heilung eines Kranken und die Verleugnung Jesu.
Das Hauptbild des Langhauses trägt die Signatur „Ant: Enderle pinx:“. Thema des Bildes ist die Marienverehrung in allen vier Erdteilen, die als Personifikationen am unteren Bildrand vertreten sind. Zentrale Darstellung ist die Lactatio des heiligen Bernhard, der aus der Brust Mariens einen Milchstrahl empfängt. Die Szene ist von einer monumentalen Scheinarchitektur umgeben. Das kleinere Langhausfresko erinnert an die seit 1676 in Tapfheim bestehende Rosenkranzbruderschaft und stellt Maria dar, die dem heiligen Dominikus den Rosenkranz überreicht. Zu Füßen des Heiligen ist sein Attribut abgebildet, ein Hund mit einer brennenden Fackel im Maul. Auf der rechten Bildhälfte überreicht das Jesuskind der heiligen Katharina einen Blütenkranz. Auf den südlichen Zwickeln der Langhausdecke werden die schmerzhaften Geheimnisse des Rosenkranzes (Jesus am Ölberg, Geißelung, Dornenkrönung, Kreuztragung und Kreuzigung) und an der Nordseite die Geheimnisse des glorreichen Rosenkranzes (Auferstehung, Himmelfahrt und Krönung Mariens) dargestellt.
Das Deckenbild über der Empore schildert die Taufe der blind geborenen Ottilie durch den Bischof Erhard von Regensburg.
Die Kanzel, die drei Altäre und die dreiteiligen Beichtstühle stammen aus der Augsburger Werkstatt der Brüder Ignatz Verhelst (1726–1792) und Placidus Verhelst (1727–1778) und wurden um 1760 in der Kirche aufgestellt. Die Seitenaltarbilder hat vermutlich Gottfried Bernhard Göz geschaffen.
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Fotos und Tonaufnahme: unteroktav
Herzlichen Dank für die Ermöglichung der Aufnahme!
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